Eric Bischoff spricht Klartext auf WWE.com über sein neues Buch und der WCW

  • Das Interview von John Bradshaw Layfield mit Eric Bischoff anläßlich seines neuen Buches "Contreversy Creates Cash" wurde nun in 4 Teilen auf WWE.com auf Video veröffentlicht (Links auf der Startseite). In diesem sprach der ehemalige WCW Präsident und RAW General Manager Klartext.


    So hatte er nicht wie von vielen behauptet ein "offenes Scheckbuch", obwohl er Ted Turner im Rücken hatte. Als er an die Macht kam machte die WCW jährlich $10 Mio. Verlust, durch die zuvor falsche interne Leitung durch Bill Watts. Er hatte viel mehr den Druck um Turner's Unternehmen zu beweisen, dass sich die WCW nach vorne bewegt. Steve Austin zu feuern um anschließend Lex Luger 1995 zu verpflichten sieht er nicht an sich als schlechten Tausch, weil man immer in der Zeit zurückblicken muss und damals war es clever Luger von der WWE zu verpflichten, was auch der Verlauf und das Interesse an Nitro daraufhin bewies. Natürlich habe Luger keinerlei Talent bzw. nicht das Talent wie ein Steve Austin, aber damals war es halt clever. JBL wirft Bischoff ebenfalls vor, dass man in der WWE dachte das die großen Main Eventer es nicht drauf hatten große Main Events zu liefern, was bei der WWE durch deren Stars anders aussah, während in der WCW Talente wie Chris Benoit oder Eddie Guerrero in der Midcard versauerten. Bischoff stimmt dem zu, jedoch sei das Wrestling nicht das einzige gewesen wieso die Fans damals die WCW verfolgten, denn die WCW hatte auch viel zu bieten was die WWE nicht hatte und wodurch sich das Business änderte und auch das Interesse der Fans ein Sports-Entertainment Produkt sich anzusehen.


    Heutzutage mit dem Wissen von jetzt würde er logischerweise vieles ändern, wenn es die WCW noch geben würde. Natürlich schiebt er viele Fehler auf sich, aber die Hauptschuld zum Tod der Company an AOL/Time Warner die die WCW einfach los werden wollten.


    Paul Heyman bezeichnet er als netten Kerl und einer der kreativsten Talente im Wrestling. Allerdings könne man ihm nicht vertrauen und er sei schlichtweg einfach ein Lügner, oder eher gesagt stünde nicht zu seinem Wort. Und da stünden viele mit ihm in der gleichen Meinung. Andererseits muss man Paul Heyman auch mögen. Vince Russo bezeichnet er als Idioten, und es war nicht sein Einfluss ihn damals zur WCW zu holen. JBL scherzt, dass als Russo von der WWE zur WCW wechselte sie der WCW in den Arsch getreten haben und sie aus dem Geschäft warfen.


    Zu Jim Ross sagte er, dass er im Buch nicht direkt sagt er habe kein Gefühl fürs Business, denn dies hat Ross ohne Zweifel. Er meint lediglich das Jim Ross damals in der WCW nicht für die Zukunft das Gefühl der Company hatte. Dies sei sein Punkt. In den 80ern und frühen 90ern war die WCW die kleine Promotion aus dem Süden, während die WWE der Gigant war. Es war für Bischoff schwer Werbepartner für die WCW zu finden und dies musste er ändern, u.a. auch mit dem Schritt mit MGN/Disney zu kooperieren, was Jim Ross und viele andere damals dumm geklungen hätte, weil sie nicht wussten was für die WCW zur damaligen Zeit richtig war. Die TV-Tapings bei MGN/Disney und damit verbunden den kostenlosen Tickets die er unter die Zuschauer verteidigte waren begründet, da hinter dieser eine Strategie steckte. Als sie dort anfingen aufzuzeichnen hätten sie keine Tickets verkaufen können und deshalb musste man die Karten halt verschenken um die Halle voll zu bekommen, weil man schließlich noch eine TV-Sendung aufzeichnen musste. Darauf kam es ihm an.


    Wrestler wie DDP und Kevin Nash ins Booking geholt zu haben sieht er im nachhinein auch als falschen Schachzug. Sein Problem war es eng mit Wrestlern befreundet zu sein, was er sich auch heute zum Vorwurf macht und anders machen würde, wenn es die WCW noch unter seiner Leitung geben würde. Nash und Page bezeichnete er als Freunde und auf die er zählen und denen er langfristig vertrauen konnte. Außerdem wusste er auch, dass wenn man Kevin unter Druck setzen würde und dieser mit seinem Herz dran hängen würde, dieser sich ins Zeug legt und Nash bezeichnet er als einen der kreativsten Menschen mit denen er je gearbeitet hat. Hinzu muss er zugeben damals absolut ausgebrannt gewesen zu sein und das ihm einfach die Ideen fehlten für die Storylines und so erging es vielen damals im Booking-Team. Wieso deshalb nicht Kevin Nash die Chance geben und in der gleichen Situation wie damals würde er es heute evt. wieder tun. DDP konnte er vertrauen, auch wenn er nie ein Steve Austin oder The Rock war.


    AOL/Time Warner sieht er als den Hauptgrund wieso es die WCW heute nicht mehr gibt, wie oben schon erwähnt. Vince McMahon sieht er nicht als den "Mörder" der WCW, wobei viele auch ihm (Bischoff) vorwerfen diese getötet zu haben. Er bleibt bei AOL/Time Warner. 3-4 Jahre hat er sein Buch niedergelegt und nicht weiter geschrieben und ihm ging es darum seine Businesssicht darzustellen, was das Buch auch ausmacht und nicht darum geht wie andere Bücher gewisse Leute nieder zu machen. Vor allem weil viel im Internet falsch über ihn berichtet wird, so, dass er nie in Minnesota studierte, wie es ihm nach gesagt wird. Bischoff glaubt das die WCW heute noch ohne AOL/Time Warner existieren würde und hätte die WCW heute dann auch als #1 sehen können, keine Frage. Generell ist im nachhinein schwer zu sagen wie es heute wäre und Fehler wieder gut zu machen. Man hat damals viele wichtige Momente verpasst und auch waren viele Personen in der WCW an der Macht die man heute dort nicht mehr sehen würde, was aber mit dem Wissen von heute immer leicht gesagt ist, weil man sich immer in dem Moment wieder finden muss als es damals stattfand. Sein größter Problem war es wirklich mit den Wrestlern sich zu nahe und zu eng anzufreunden und dies würde er heute ändern.


    Bei der WWE kann er von keiner Person schlecht reden, weil alle wirklich professionell sind. Auch Stone Cold Steve Austin mit dem er sich in den 90ern ja weniger verstanden hat nach dem er ihn entließ. Auch ihn bezeichnet er als Profi. Er hätte es geliebt wenn es bei WWE eine Person gegeben hätte mit dem er sich nicht verstanden hätte, denn er liebt sowas, weil "Contreversy Creates Cash".


    Aktuell schreibt er Drehbücher für Shows/Serien die er den Studios dann verkauft. "Bischoff Enterprises" macht er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Jason Hervey. U.a. haben sie auch einen Energy Drink entworfen und das Konzept geliefert, was bald als WWE Drink erscheinen wird.


    Quelle: WWE.com