Kostenlos: US-Serien bei YouTube ansehen!

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    Google holt sich Film- und Fernsehstudios ins Boot und zeigt bei YouTube Hunderte Filme und Serien - zum Teil auch für europäische Surfer.


    Die Gerüchte um eine Zusammenarbeit von Googles Videoservice YouTube und dem Filmstudio Sony Pictures haben sich bestätigt. Allein: Das Ausmaß wurde unterschätzt.


    Google gab am Donnerstag Neuerungen bei YouTube bekannt, welche die Neuausrichtung des Videoportals als kostenloser Fernsehersatz einen großen Schritt nach vorne bringen sollen. Sony spielt dabei nur eine merkwürdige Nebenrolle: In Zusammenarbeit mit gleich 13 neuen Content-Partnern will YouTube im "Shows"-Bereich Dutzende neue Fernsehserien und Hunderte Spielfilme anbieten.


    Bereits jetzt gibt es dort ein reichliches Angebot alter Schinken und neuen Fernsehkrams: Alte Star-Trek- und neue Fear-Factor-Folgen, Reisedokus und reichlich Infotainment. Dazu Hunderte Spielfilme zwischen Trash und Kunst, Hollywood-Schinken und Bollywood-Curry, dazwischen die Kinski-Herzog-Perlen "Aguirre, der Zorn Gottes" und "Fitzcarraldo".


    Was "YouTube Shows" auch für den europäischen Surfer interessant macht, ist das Verhandlungsgeschick Googles: Im Gegensatz zum Online-Primus Hulu.com, dessen Angebot aus lizenzrechtlichen Gründen nur in den USA genutzt werden kann, zeigt YouTube Shows viele Fernsehserien und einige Filme auch diesseits des Atlantiks.


    Werbegelder, die mit den Filmen und Serien eingenommen werden, teilt sich Google mit den Studios. Zusätzliches Geld werden Google und Partner auch mit den neuen Video-Werbeclips einnehmen: Die aus dem Fernsehen so beliebten Werbeunterbrechungen gibt's künftig auch bei Online-Videos - mal von Google, mal von den Filmpartnern vermarktet.


    In diesem Licht erscheint eine Abmachung zwischen Google und Sony umso seltsamer: Letztgenannte darf YouTube nämlich nutzen, um für das eigene Filmangebot Crackle.com Werbung zu machen. Sony-Filme gibt's bei YouTube deswegen auch nur mit dem Sony-Videoplayer, von den insgesamt 60 Crackle-Filmen werden bei YouTube Shows nur 15 gezeigt.


    So viel Einmischung von außen kennt man bei Google ansonsten nicht. Aber: Hart ist das Filmgeschäft und das wohl der einzige Weg zum großen Online-Erfolg jenseits der Miniclips, die YouTube nichts bringen als haufenweise Surfer, die sich nur mal kurz reinklicken und so kaum mit Werbung konfrontiert werden können. Wie viel Verluste diese Dienstleistung bringt, darüber zerbrachen sich in der Vergangenheit schon viele Analysten den Kopf. Den letzten Vermutungen, YouTube mache über eine Million Dollar Verlust am Tag, widersprach jetzt aber ein Google-Sprecher: Faktisch falsch, YouTube gehe es "besser".



    Quelle: spiegel.de