Nach Flop beim ESC 2009: Stefan Raab soll es 2010 wieder richten
Nach neuem Flop beim Grand Prix neues Konzept: ARD liebäugelt mit Raab
Platz 20 und vernichtende Kritiken für «Miss Kiss Kiss Bang»: Die ARD kündigt nach dem Debakel in Moskau wieder einmal Neuerungen für den Eurovision Song Contest an. Kommt nun jemand, der gezeigt hat, dass er es besser kann?
Der 20. Platz des deutschen Duos Alex Swings, Oscar Sings! beim Eurovision Song Contest (ESC) in Moskau setzt die ARD unter Druck. Das Ergebnis sei «nicht das, was wir uns erhofft hatten», sagte der Koordinator Unterhaltung, Thomas Schreiber, der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse». Daher werden man «im kommenden Jahr radikal neu denken müssen». Ob der Vorentscheid zurückkehre oder es ein Casting mit mehreren Folgen geben werde, wollte Schreiber noch nicht sagen. «Sobald wir können, werden wir die Änderungen bekanntgeben», kündigte er an. Zunächst müssten aber noch «die letzten Details geklärt werden».
Raab solls richten?
Die «Süddeutsche Zeitung» meldet unterdessen, dass der Veranstalter NDR auch über eine Kooperation mit dem Privatsender ProSieben nachdenke. Dort veranstaltet bekanntlicherweise seit langem Moderator und Produzent Stefan Raab mit großem Erfolg seinen «Bundesvision Song Contest». Raab selbst trat 2000 mit einem eigenen Titel beim damaligen Schlager Grand Prix an und belegte einen aus heutiger Sicht sensationellen fünften Platz. Schon am heutigen Montag soll bei der ARD-Programmkonferenz über den Vorschlag, der von Thomas Schreiber stammen soll, beraten werden. Das schlechte Abschneiden der deutschen Starter könne er noch nicht erklären, sagte Thomas Schreiber unterdessen der «Neuen Presse».
Authentisches zählt
Ihm sei aber aufgefallen, «dass in diesem Jahr die Titel der Unschuld gewonnen haben, Norwegen und Island etwa. Sie kamen authentisch herüber». Vordergründiges wie der Auftritt der Ukrainerin dagegen, die sich lasziv in einem metallenen Rad geräkelt hatte, «sind abgestraft worden».
Bei dem Gesangs-Wettbewerb am vergangenen Samstag in Moskau gewann Norwegen mit dem Geiger Alexander Rybak. «Miss Kiss Kiss Bang» kam hingegen nur auf auf 35 Punkte. Rybaks Sieg sei «total verdient. Der Typ ist Weltklasse!», so Produzent Alex Christensen vom Grand-Prix-Duo. Der Autor des erfolgreichen Songs «Du hast den schönsten Arsch der Welt» will nun weiter das Rätsel knacken, wie die begehrten zwölf Punkte zu kriegen sind. «Wir haben alles gegeben, mehr ging nicht», sagte der 42-Jährige.(dpa/AP/nz)
Quelle: netzeitung.de