James Brown ist tot

  • Traurige Weihnachten für alle Fans des „Godfather of Soul“: Der amerikanische Soulsänger James Brown ist tot!


    Der 73-jährige Sänger (“Sex Machine") ist am frühen Montagmorgen in einer Klinik in Atlanta gestorben – an einer Lungenentzündung!


    Browns Manager Frank Copsidas: "James war erst am Sonntag ins Krankenhaus eingeliefert worden. Sein langjähriger Freund Charles Bobbit stand bis zuletzt an seiner Seite."


    Kurz davor war Brown noch aufgetreten, wollte am Silvesterabend an New Yorks Times Square zwei Shows geben und hatte für Januar weitere Auftritte in Kanada vereinbart...


    Die musikalische Karriere des für seine lebhaften Bühnenauftritte bekannten Musikers begann in den 50er Jahren mit Hits wie „Please, Please, Please” und “Papa's Got A Brand New Bag”. In den 80er Jahren wurde die Soul-Legende wiederentdeckt, und bis zuletzt war Brown auf Tourneen unterwegs – auch in Deutschland.


    James Brown ist tot. Aber die „Sex Machine“ wird weiter leben…


    quelle.

    Erst wenn das letzte Computerspiel indiziert ist, der letzte Film zensiert ist und das Fernsehen wie wir es kennen verboten ist, werden die Eltern erkennen dass man Kinder trotzdem erziehen muss...

  • 26.12.2006 14:12


    Atlanta - Alle Welt trauert um James Brown, den «Godfather of Soul». Sein überraschender Tod durch Herzversagen in Folge einer verschleppten Lungenentzündung löste besonders im schwarzen Amerika Bestürzung aus.


    Brown war eine der einflussreichsten und zugleich schillerndsten Figuren der Musik, der ihr fünf Jahrzehnte lang seinen Stempel aufdrückte. Fans, Freunde, Kollegen und selbst US-Präsident George W. Bush würdigten Brown in ersten Reaktionen als «Legende» und «amerikanisches Original». Derweil liefen die Vorbereitungen für seine Bestattung an. Browns langjähriger Freund, Bürgerrechtler Al Sharpton, soll die Trauerfeierlichkeiten leiten, berichtete die Zeitung «Atlanta Journal-Constitution» am Dienstag.


    Brown war nach Angaben seines Managers Frank Copsidas am frühen Montagmorgen (Ortszeit) im Emory Crawford Long Hospital in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) gestorben. Er wollte am Silvesterabend an New Yorks Times Square zwei Shows geben und hatte für Januar mehrere Auftritte in Kanada vereinbart. Mit Hits wie «Sexmachine» und «I Got You (I Feel Good)» hatte James Brown in den 50er und 60er Jahren die Charts erobert. Sein rhythmusbetonter, harter Gesangsstil und seine zuckenden Tanzeinlagen auf der Bühne machten ihn unverwechselbar. «Soul handelt von all den Schlägen, die wir Schwarzen einstecken mussten, und von all den Träumen, die endlich wahr werden sollen», hat er einmal gesagt.


    James Brown «war Soul, Funk, Rock'n'Roll und HipHop», kommentierte Greg Street vom Radiosender V-103 in Atlanta. Der Rapper und Produzent Chuck D. nannte Brown «den Muhammad Ali der Musik. (...) Alles, was die Rapmusik heute bringt, geht auf ihn zurück.» Jesse Jackson sagte unter Bezug auf Browns Ende: «Er war dramatisch bis zum letzten Atemzug, starb am Weihnachtstag. Sein Tod war die Nachricht des Tages weltweit. Genauso hätte er es gewollt.»


    Tragisch ist der Tod des Soul-Sängers vor allem für die Witwe Tomi Rae, die auf Anweisung von Browns Anwalt und seinem Buchhalter nicht mehr ins Haus auf Beech Island an der Grenze zwischen Georgia und South Carolina gelassen wurde. «Ich habe nichts, wohin ich gehen kann», klagte sie dem «Augusta Chronicle». Die 36-Jährige war eine der Backup-Sängerinnen Browns. Beide haben gemeinsam einen fünfjährigen Sohn.


    Geboren wurde James Brown in Barnwell im US-Bundesstaat South Carolina. Seine Eltern trennten sich wenige Jahre nach der Geburt, und mit 16 Jahren kam er wegen eines bewaffneten Überfalls ins Gefängnis. Auch später im Leben geriet er mehrfach mit dem Gesetz in Konflikt. Nach einer kurzen Boxerkarriere gründete er seine erste Gruppe The Flames. Mit «Please, Please, Please» gelang ihm 1957 der erste Millionenhit. Dutzende von Top-Songs folgen, darunter «Papa's Got A Brand New Bag», «Sexmachine», «Superbad», «Hot Pants», «Soul Power» und «Get On The Good Foot».


    Mitte der 60er begann sich der Musiker auch politisch zu engagieren. Live-Übertragungen seiner Konzerte im Fernsehen verhinderten 1968 in mehreren amerikanischen Städten Krawalle nach der Ermordung von Martin Luther King. Doch seine politischen Aktivitäten waren längst nicht so eindeutig wie sein Hit «Say It Loud, I'm Black and I'm Proud» (Sag es laut, ich bin schwarz und stolz darauf).


    Mitte der 70er Jahre ging es beruflich und privat mit ihm bergab. Die amerikanische Steuerbehörde beschlagnahmte seinen Privatjet, weil er Steuerschulden von mehreren Millionen Dollar hatte, und er musste seine Autos und Radiostationen verkaufen. Mitte der 80er Jahre jedoch entdeckte ihn die Hiphop-Szene wieder. 1986 gelang ihm mit «Living In America» noch einmal ein Comeback. Doch 1988 wurde er nach einer Waffenkontrolle und wilden Verfolgungsjagd zu mehreren Jahren Gefängnis verurteilt. Er hatte versucht, zwei Polizisten zu überfahren. Vorzeitig entlassen, ging Brown Anfang der 90er Jahre wieder auf Tournee und trat auch in Deutschland auf.


    James Brown wurde mehrfach mit dem Grammy ausgezeichnet, 1992 für sein Lebenswerk. 1986 gehörte er zu den ersten Ausgezeichneten der «Rock and Roll Hall of Fame». Noch am Freitag hatte er, wie jedes Jahr, Weihnachtsgeschenke an Kinder in Atlanta verteilt. Am Samstag war er bei seinem Zahnarzt. Erst auf dessen Anraten ging er ins Krankenhaus und sagte kurz vor seinem Tod, er, «der am schwersten arbeitende Showstar» werde sich nicht von einer Lungenentzündung unterkriegen lassen.



    (Quelle: MusikNews.de)