VIVA Comet 2010
Oberhausen - Ein Cometen-Schauer ging in Oberhausen nieder: Die kugelförmigen Preise mit einer roten und blauen Hälfte ließ der Fernsehsender VIVA auf die besten deutschen Musiker regnen.
Die insgesamt elfte Auszeichnung holte sich Tokio Hotel - diesmal als bester Liveact. «Ihr macht uns wahnsinnig stolz» rief Sänger Bill Kaulitz, der ein lässiges graues Jackett trug. Damit bleib Tokio Hotel auch bei der 15. Comet-Verleihung der Rekordgewinner des Musikpreises.
Noch lauter als für die allmählich erwachsen werdende Band jubelten die rund 8000 Zuschauer in der Arena Oberhausen für den neuen Teenie-Star Justin Bieber. Der 16-Jährige präsentierte im schwarzen Outfit mit weißen Knöchelschuhen seinen aktuellen Titel «Somebody to Love», der teilweise im Kreischen der Fans unterging. VIVA-Moderatorin Collien Fernandes entlockte dem dauerlächelnden Bieber nach seinem Auftritt den geradebrechten Satz «Ich will eine deutsche Freundin». Auf einen Comet hatte der gebürtige Kanadier keine Chance, denn die Auszeichnung wurde in zehn Kategorien nur an nationale Künstler vergeben.
Premiere feierte die Sparte bester Partysong, den Die Atzen mit «Das geht ab» ablieferten. Damit hatte sich das Berliner Duo auch gegen die Techno-Veteranen Scooter durchgesetzt. Die Band um Frontmann H.P.Baxxter wurde schließlich mit dem Platin-Comet als meistgespielte Künstler auf VIVA geehrt. Scooter sind seit ihrem Hit «Hyper Hyper» aus dem Jahr 1994 erfolgreich, damals übten die meisten Teenie-Stars noch das Sprechen.
Am häufigsten machte sich die Band Silbermond auf den Weg zur Bühne. Nach ihrem Auftritt mit «Krieger des Lichts» räumten die vier Musiker aus Bautzen die beiden Preise als beste Band und für das beste Video ab. Silbermond hat nun eine Sammlung von sechs Cometen zu Hause. «Ich geh jetzt saufen», verkündete Rapper Sido, nachdem er mit «Hey Du» erneut in der Kategorie «Bester Song» siegte. Auch Mark Medlock wurde zum Wiederholungstäter: Der Castingstar verteidigte seinen Titel als bester Künstler aus dem vergangenen Jahr.
Über sieben der Comet-Sieger durften die Zuschauer per Internet oder Telefon entscheiden. Erst während der Preisverleihung wurde der beste Durchstarter gekürt. Diese Kategorie bescherte auch dem «Deutschland sucht den Superstar»-Sieger Daniel Schumacher einen Comet. «Der passt gut zu meinen Möbeln», sagte der Sänger über den Preis. Der aktuelle «Superstar» Mehrzad Marashi war noch nicht nominiert, stand aber mit seiner ersten Single «Don't believe» auf der Bühne.
Richtig durchgestartet ist auch Natalie Horler alias «Cascada», die sich als beste Künstlerin durchsetzte. Ihren Sieg verkündete Oliver Pocher, der als Lena Mayer-Landrut im schwarzen Kleid und Strumpfhosen auf die Bühne stöckelte. Mit einem Deutschland-Fähnchen in der Hand kauderwelschte er sich mit einem Mix aus Deutsch und Englisch durch die Laudatio. Für den «Star der Stars» kehrten Bill und Tom von Tokio Hotel zurück und verkündeten Sänger Jan Delay als Sieger, den alle für den Comet nominierten Künstler zum Sieger dieser Kategorie gewählt hatten.
Quelle: musiknews.de
