Chris Jericho spricht über Vince McMahon, WWE, Internet und seine Zukunft

  • Chris Jericho ist momentan nicht im Wrestlingring aktiv. Stattdessen tourt er mit seiner Rockband "Fozzy" für mehrere Wochen durch Großbritannien. Der englischen Zeitung "The Sun" gab er kürzlich ein Interview. Der ehemalige World-Heavyweight-Champion sprach dort über sein Verhältnis zu Vince McMahon, seinen aktuellen Status bei WWE und weshalb er das Internet nicht sonderlich mag.


    "Mein Verhältnis zu Vince McMahon ist schon sehr speziell. Manchmal ist es so das ich ihn in den Wahnsinn treibe, und es passiert auch das er mir auf die Nerven geht. Aber der entscheidende Faktor ist: Ich liebe Wrestling über alles und ich liebe World Wrestling Entertainment. Ich werde niemals mehr für eine andere Promotion in den Ring steigen. Ich bin ein kreativer Mensch. Es treibt mich an, wenn mir die Möglichkeit gegeben wird meine Kreativität zu entfalten. Der WWE-Boss bietet mir diese Möglichkeiten. Vince ist von vielen Leuten umgeben die ihm nur das erzählen was er hören will. Es ist eine Tatsache das ich nicht zu diesen Ja-Sagern gehöre. Deshalb weiss er was er an mir hat."


    Über das Internet sagte er folgendes: "Ich mag die Hardcore-Wrestlingfans, und wenn es in den achtziger Jahren schon Internet gegeben hätte würde ich es auch nutzen. Aber heute führe ich die Internet-User gerne in die Irre. Denn die Leute die in den Foren schreiben, wissen nicht annähernd soviel, wie sie glauben zu wissen."


    Über seine Zukunft nach der Tour: "Aktuell sieht es so aus das ich eine dreiwöchige Tour mit meiner Rockband Fozzy vor mir habe. Was danach kommen wird lasse ich ganz entspannt auf mich zukommen. Ich könnte jetzt vermelden das es nach allen Konzerten wie gewohnt weitergeht. Aber das werde ich nicht tun, denn ich will ja auch meinen Spaß haben. Aus den WWE-Shows hat man mich momentan rausgeschrieben. Jeder muss sich gedulden und wir werden sehen was passiert."


    Abschließend äußerte er sich über die Entwicklung seines Wrestlingcharakters: "Ich liebe es in der Lage zu sein, während dem Verlauf einer Show die Fans auf meine Seite zu ziehen oder gegen mich aufzubringen, und das alles innerhalb kurzer Zeit. Dazu muss man kein Wrestling studiert haben. Es ist eine Sache der Erfahrung. Es gibt nicht viele Leute die das von sich behaupten können. Durch meinen Aufenthalt in einigen Wrestlingpromotions kann ich immer wieder auf meine Erfahrungswerte zurückgreifen. In dem einen Moment jubeln sie mir zu, in einem anderen buhen sie mich aus, und im nächsten Augenblick jubeln sie wieder. Das ist genau das, was es so interessant für mich macht. An dem Tag an dem ich meine Wrestlingkarriere beende werde ich mich wahrscheinlich komplett aus dem Geschäft zurückziehen. Vielleicht kommentiere ich später mal. Ich habe zwar Journalismus studiert aber ich schreibe nicht gerne über andere. Aber ich finde es toll wenn etwas über oder für mich geschrieben wird. Ich bin nicht geeignet für einen Job hinter der Kamera. Ich liebe es im Scheinwerferlicht zu stehen und darauf möchte ungern verzichten. Ich erfinde mich gerne neu und bin kein großer Freund von zu viel Nostalgie. Mit dieser Einstellung bin ich 2007 zu WWE zurückgekehrt. Man muss sich selber treu bleiben. Ich will verhindern das die Fans von mir gelangweilt sind. In der Musik gibt es Künstler wie Madonna oder die Rockband Kiss die sich immer wieder neu erfunden haben. Das gibt mir die Inspiration diesem Weg zu folgen. Wenn man sich Ric Flair anschaut macht der seit 30 Jahren bei jedem Kampf das Gleiche. Aber die Leute wollen es immer noch sehen. Aber ich möchte Veränderungen. Ich will nicht stehen bleiben sondern mich weiterentwickeln. Ich nehme The Undertaker als Vorbild. Er hat sich über die Jahre immer wieder verändert. Er hat neue Moves gezeigt, seine Einzugsmusik geändert und auch sein Aussehen. Persönlich habe ich schon zu ihm gesagt: "Er ist die Madonna des Wrestlings". Wir mussten beide darüber lachen. Auf meiner neuen DVD, mit den besten Matches meiner Karriere, kann man eindeutig sehen das ich mich immer wieder neu erfunden habe.Wenn man zurückblickt und man stellt fest das man zehn oder vielleicht zwanzig Jahre immer nur dasselbe getan hat, finde ich das einfach nur langweilig."



    Quelle: Genickbruch

  • Tolle Aussagen vom Meister. Ich mag seine Interviews immer sehr und keiner kann so philosophieren wie Jericho. Und Recht hat er dazu auch noch. Seine Tweets sind stets lustig und verwirrend. Dazu erfindet er sich tatsächlich stets neu. Über all die Jahre (bei mir seit 1996) hat er sich stets entwickelt, verändert und verbessert. Ich mag ihn als Person als auch den Wrestler Chris Jericho.


    Und eine Liebeserklärung an die WWE ist natürlich auch eine große Geste.


    Außerdem gefällt mir "Taker = Madonna des Wrestlings"....

  • Ich hoffe nicht nur das er noch mehrere schöne Titelruns bekommt,sondern das er uns auch lange erhalten bleibt!
    Wenn bald auch noch Edge geht siehts für die WWE noch schlimmer aus!