pokusa's Powerbomb ist die neue Kolumne auf WrestlingCorner.de, die in unregelmäßigen Abständen aktuelle Geschehnisse und Entwicklungen in der Welt des Wrestlings thematisiert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der WWE. Die Powerbomb ist zu 100% subjektiv und enthält eventuell Spoiler. Die Kolumne besteht aus ausgewählten Inhalten vom Wrestling-Blog Powerbomb.
Das Jahr 2010 neigt sich dem Ende zu und so langsam fängt die Zeit der obligatorischen Jahresrückblicke an. Als seriöser Autor will man diesem natürlich in Nichts nachstehen und so präsentiere ich voller Stolz meine persönliche Liste mit den zehn besten WWE Wrestler des Jahres. Dabei gibt es zu jedem Superstar einen kleinen Text, warum ausgerechnet er in der Liste vertreten ist. Hier nun der zweite Teil mit den Plätzen 5-1.
5. The Miz
Im Gegensatz zu vielen anderen Wrestlern ist der Gewinn des WWE Titels vor wenigen Wochen tatsächlich verdient gewesen, denn zwischen dem Erlangen des Gürtels (Ende November 2010) und dem ersten Auftritt von The Miz (Armageddon 2004, eine Promo) liegen beinahe ganze sechs Jahre. Immer wieder konnte man im Internet lesen, dass Vince McMahon persönlich sehr viel von Mike Mizanin halten würde, sehr lange passierte aber nicht viel. Erst der Gewinn des Money in the Bank Koffers beim gleichnamigen PPV ließ den geneigten Fan aufhorchen, danach passierte aber erneut nicht besonders viel. Vor allem mit dem Koffer aber ließ sich The Miz Höchstleistungen am Mikrofon herauskitzeln und auch im Ring agierte er deutlich gereift. Völlig unerwartet cashte er dann den Koffer ein, überraschender aber auch ungünstiger konnte der Zeitpunkt nicht ausfallen. Der verstopfte Main Event bei RAW wird früher oder später dafür sorgen, dass The Miz' erste World Title-Regentschaft in Versenkung geraten wird. Aber das Thema hatte ich ja schon einmal...
4. Sheamus
Das Jahr 2010 hätte das Jahr vom Celtic Warrior werden können, hätte sich Triple H nicht einfach so unverschämt lange verletzt. Denn genau in diesem Winter bräuchte er die weichenlegende Fehde gegen The Game für WrestleMania 27, um endgültig als gefestigter Main Eventer auftreten zu können. Trotzdem war der Ire bis zur großen Nexus Storyline der Mann im Main Event und brachte etwas Farbe (wer will einen Witz mit Farbe und Sheamus' blasser Hautfarbe machen?) in die trostlose Main Event Welt von RAW. Es folgten Überbrückungsversuche bis zum Comeback von Triple H und so rutschte der Ire etwas weiter nach unten auf den Matchcards. Der King of the Ring Gewinn vor wenigen Wochen sollte aber klar gemacht haben, dass man mit Sheamus rechnen muss und das Jahr 2011 vielleicht das vom ersten irischen World Champion in der WWE sein wird. Denn der anfangs belächelte Mann hat sich zu einer ernsthaften Bedrohung entwickelt, dieser bissige und aggressive Stil aus der John Morrison (Übergangs)Fehde sollte man aber nun beibehalten – ich schreibe lieber nichts von den Auseinandersetzungen mit Randy Orton...
3. Wade Barrett
Stand quasi jeder Rookie in der NXT Staffel 1 im Schatten von Daniel Bryan, so zog der Engländer Wade Barrett einfach mit der Nexus sein Ding durch und katapultierte sich innerhalb weniger Monate zum absoluten Top Heel der WWE. Mit der Nexus polarisierte er wie kein Zweiter im Jahr 2010 und ließ sogar die von Sheamus verschuldete Auszeit von Triple H im Schatten stehen. Seit dem Ende der ersten Staffel von NXT treibt die Gruppierung nun (zwar nicht mehr in der Ursprungsformation) ihr Unwesen und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Jahre 2011 darf man vom Engländer eine Menge erwarten, denn in ihm sehe hoffentlich nicht nur ich eines der großen Heels der Zukunft.
2. John Cena
Ich bin alles andere als ein Cena Mark und habe den ehemaligen Chain Gang Soldier auch ganz sicherlich nicht als Fan auf den zweiten Platz in meiner Liste gebracht. Wer es aber nicht wahr haben möchte dem sei gesagt: John Cena war im Jahre 2010 einfach einer DER Wrestler des Jahres und überzeugte in wirklich allen Situationen. Angefangen bei der Fehde mit Batista bis hin zur Auseinandersetzung mit der Nexus: Es hat gepasst. Im Ring war er nie die Kanone und wird es auch wirklich nicht mehr werden, sein Micwork, seine Gestiken und seine Mimik waren aber immer authentisch. Selbst als absoluter Cena-Hasser fieberte man mit dem x-fachen World Champion in der Nexus-Fehde wie kein anderer mit und von der gänzlichen Langweilige des Cenas im Jahre 2009 war überhaupt nichts mehr zu spüren. Betrachtet man die vergangenen 365 Tage kommt man auf das Ergebnis, dass Cena stets oben dabei war und in beinahe allen wichtigen Ereignissen mitgemischt hat. Das ist zwar auch ein objektives Ergebnis, auf jeden Fall spiegelt John Cena auf Platz zwei aber absolut meine Meinung wieder.
1. Kane
Oder auch das Comeback des Jahres. Wer hätte Anfang 2010 damit gerechnet, dass Kane das letzte Quartal des Jahres so dominieren wird? Zum Zeitpunkt dieses Beitrags ist er sogar immer noch World Heavyweight Champion, bald hat er seinen fünften Monat mit dem Gold voll. All das darf er natürlich dem Undertaker verdanken, denn nur durch die eingeleitete „Bruder gegen Bruder“-Fehde durfte er den Money in the Bank Koffer beim gleichnamigen PPV gewinnen und am selben Abend sogar noch eincashen. Alle Menschen rechneten dann bald mit dem Titelwechsel hin zum Deadman, dieser verletzte sich aber erneut und fiel so aus – unglaubliche drei PPV Matches in Folge besiegte Kane seinen Storyline-Bruder. Ein Ende der Titelregentschaft ist nicht abzusehen, zumindest hoffe ich das. Kane gefällt mir als Champion richtig gut, dieser letzte Run für den treuen WWE Worker war notwendig, denn seine Leistungen müssen ja mal belohnt werden. Befand sich das Monster die letzten Jahre im Nichts der WWE – irgendwo zwischen ernsthafte Bedrohung, Lachnummer und Jobber – so hat er endlich einmal seinen letzten großen Run bekommen und tatsächlich schafft er es mit einer Leichtigkeit, nochmals einen Brand anzuführen. Dieser Mann hat den ersten Platz redlich verdient und stellt somit die John Cenas, Wade Barretts und Sheamus' dieser Welt in den Schatten.
Das war meine Liste der zehn besten WWE Wrestler dieses Jahres, ich hoffe ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim Schreiben. Im Gegensatz zum letzten Jahr finde ich, dass das Jahr 2011 durchaus interessant werden könnte. Jack Swagger sollte schleunigst nach oben, Sheamus muss nun endlich wieder Triple H in seine Finger bekommen, John Cena darf gerne weiter gegen neue Gesichter fehden und, und, und. In dieser kleinen Liste fehlen natürlich Namen wie The Big Show, Chris Jericho, The Undertaker, Shawn Michaels oder Batista, für mich persönlich hab diese Herrschaften und auch andere Superstars aber hier wirklich nichts verloren. Abschließend kann ich sagen, dass das Jahr 2010 wirklich wenige Aussetzer hatte und eine unterhaltsame Saison war. Und am Ende will Wrestling doch nur unterhalten, oder?
