FIFA WM 2014 (inkl. Qualifikationsspiele)

  • Kerschakow rettet Russland einen Punkt gegen Südkorea


    Nur ein Punkt zum Geburtstag: Russlands WM-Debütanten haben ihrem Trainer Fabio Capello nicht das erhoffte Geschenk zum Start der Endrunde in Brasilien gemacht. Der Italiener, der knapp vier Stunden nach dem Abpfiff in Cuiabá 68 Jahre alt wurde, musste sich mit einem 1:1 (0:0) gegen Südkorea begnügen. Damit ist Belgien nach dem glücklichen 2:1 gegen Algerien alleiniger Tabellenführer der Gruppe H.


    Immerhin retteten die Russen ihrem Trainer wenigstens noch einen Punkt. Angreifer Keun-Ho Lee hatte die Südkoreaner zunächst in Führung gebracht (68.) - dabei patzte Torhüter Igor Akinfejew schwer. Der eingewechselte Alexander Kerschakow, mit neun Spielminuten bei der WM 2002 einziger Russe im Kader mit WM-Erfahrung, erzielte in der 74. Minute noch den Ausgleich. Mehr hatten beide Mannschaften aber auch nicht verdient.


    Das Motto in Cuiabá schien von Beginn an zu sein: Nur nicht verlieren. Beide Teams agierten sehr vorsichtig und ließen sich auch von den immer lauter werdenen Pfiffen der Fans im Spielverlauf nicht aus der Reserve locken. Heung-Min Son von Bayer Leverkusen war einer der wenigen, die in der ersten Halbzeit zumindest für etwas Betrieb sorgten. Zwingende Chancen erarbeitete er sich aber auch nicht.


    Akinfejew erwischt gebrauchten Tag


    Die Russen waren nervös. Sogar der noch relativ erfahrene Akinfejew leistete sich mehrere Unsicherheiten - die schlimmste beim 0:1, als er den Ball aus den Armen ins Tor rutschen ließ. Bei den Südkoreanern gehörte auch Kapitän Ja-Cheol Koo (FSV Mainz 05) zu den Aktivposten. Dagegen konnte der dritte Bundesliga-Profi in der südkoreanischen Startelf, Jeong-Ho Hong (FC Augsburg), wie viele seiner Teamkollegen kaum Akzente setzen.


    Seit 2002 war Russland nicht mehr bei einer WM dabei gewesen - die Rückkehr wurde zum Debütantenball: Den musste die "Sbornaja" auch noch ohne Kapitän Roman Schirokow bestreiten, er fehlt in Brasilien verletzungsbedingt. Der gesamte Kader hatte bei Spielbeginn nur die Erfahrung jener neun WM-Minuten, die Kerschakow damals in Südkorea und Japan absolviert hatte.


    Das Niveau in Cuiába war mäßig, weshalb sich die brasilianischen Zuschauer zunächst selbst unterhielten und Lieder sangen. Zwischendurch versuchten sie sich auch an La Ola: Es wirkte allerdings ironisch angesichts des zunächst wenig begeisternden Geschehens auf dem Rasen der Arena Pantanal. Später dann pfiffen sie auch.


    Torgefahr durch Distanzschüsse


    Nach einem Solo von Koo, das der Offensivspieler von Mainz 05 mit einem Schuss nur knapp neben das Tor abschloss (11.), dauerte es bis zur 31. Minute, ehe auch die Russen eine Chance besaßen: Den Freistoß aus 35 Metern von Sergej Ignatschewitsch von ZSKA Moskau hielt Südkoreas Torhüter Sung-Ryong Jung. Drei Minuten später fälschte Ignatschewitsch einen Schuss von Koo knapp neben das Tor ab.


    Nach der Pause begannen die Russen schwungvoller, doch weder Wiktor Faisulin mit einem Weitschuss, noch Kapitän Wassili Beresuzki mit seinem Kopfball nach einer Ecke gelang die Führung (46.). Auch Südkorea trug mit zwei Weitschüssen dazu bei, dass das Spiel zumindest ein wenig interessanter wurde. Doch auch in dieser Phase blieb Zählbares aus, bevor die Partie mit dem Treffer von Lee noch einmal ein wenig Fahrt aufnahm.


    (Quelle: dfb.de)

  • Niederländer mühen sich gegen Australien zu einem Sieg


    Mehr Mühe als erwartet hatte die niederländische Fußball-Nationalmannschaft im WM-Vorrunden-Duell der Gruppe B gegen Australien in Porto Alegre. Am Ende stand ein 3:2 (1:1)-Erfolg für das Team von Bondscoach Louis van Gaal, das im ersten WM-Spiel Welt- und Europameister Spanien mit 5:1 entzaubert hatte. Die Van-Gaal-Mannschaft hat mit sechs Punkten nach zwei Spielen den Einzug ins Achtelfinale fast perfekt gemacht.


    Die Superstars Arjen Robben (20.) und Robin van Persie (58.) mit ihren dritten Turniertreffern sowie Memphis Depay (68.) mit dem Siegtor bewahrten ihre Elf vor einer sensationellen Pleite, die gegen beeindruckende Socceroos lange in der Luft lag. Sekunden vor dem 3:2 der Niederländer, bei dem Torhüter Maty Ryan sehr schlecht aussah, vergab Mathew Leckie vom Zweitligisten FSV Frankfurt eine Riesenchance zur Führung der Australier.


    Socceroos geben am Montag ihre Abschiedsvorstellung


    Die Socceroos, die zum Auftakt 1:3 gegen Chile verloren, geben damit im Spiel gegen die Spanier am kommenden Montag ihre Abschiedsvorstellung in Brasilien - sie haben keine Chance mehr auf den Einzug in die K.o.-Runde. Ein Traumtor von Tim Cahill (21.) zum 1:1 und die zwischenzeitliche 2:1-Führung durch Mile Jedinak (54., Handelfmeter) reichten am Ende nicht aus.


    Die 42.877 Zuschauer, darunter Hollands Königspaar Willem-Alexander und Maxima, trauten im Estadio Beira-Rio von Porto Alegre von Beginn an ihren Augen kaum. Der haushohe Favorit hatte in der packenden Partie große Probleme mit den hellwachen, ungemein präsenten Australiern, die den Oranje-Stars schwer zusetzten und sich keineswegs nur auf ihre Defensivaufgaben konzentrierten.


    Die Socceroos spielten mutig nach vorne und störten die vermeintlich übermächtigen Holländer früh. Der dreimalige Vize-Weltmeister war sichtlich verunsichert ob der offensichtlich nicht erwarteten Stärke der Australier. Offensiv-Aktionen fanden kaum statt, obwohl dieselbe Startelf in derselben Formation spielte wie gegen Spanien.


    Robben trifft zur 1:0-Führung


    Es bedurfte einer Einzelaktion von Robben zur Führung. Der Bayern-Profi schnappte sich an der Mittellinie den Ball, zündete den Turbo und schloss aus 14 Metern in halblinker Position unhaltbar für Australiens Torwart Ryan ab. Mit seinem dritten Turniertreffer zog er mit seinem Klubkollegen Thomas Müller gleich, van Persie zog in der zweiten Halbzeit nach


    Die Australier waren überhaupt nicht verunsichert, sondern konterten sofort - und wie! Einen langen Pass von Ryan McGowan hämmerte Cahill mit Vollspann aus gut zwölf Metern unter die Latte. Das Tor erinnerte zumindest entfernt an das legendäre Tor des Niederländers Marco van Basten im EM-Finale 1988 gegen Russland. Cahill ist im letzten Spiel gegen die Spanier allerdings gelbgesperrt.


    Und die Australier gaben nicht nach, im Gegenteil. Vor der Pause waren sie dem Führungstreffer sogar näher. Zunächst schoss Mark Bresciano nur Zentimeter über das Tor (31.), eine Minute später tauchte Matthew Spiranovic urplötzlich frei vor Oranje-Torwart Jasper Cillessen auf, war aber für einen konzentrierten Abschluss zu überrascht. In der Halbzeitpause dürften sich die Oranje-Stars wohl ein Donnerwetter von Louis van Gaal zu hören bekommen haben.


    Packende zweite Halbzeit


    In der zweiten Halbzeit wurde die Partie noch packender, noch interessanter, noch hochklassiger. Der bis dahin schwache Sneijder gab in der 49. Minute mit einem "Hammer" knapp neben das Tor quasi den Startschuss dazu.


    Die Australier blieben auf Augenhöhe und gingen nach dem umstrittenen Elfmeter - Daryl Janmaat war an der Hand angeschossen worden - sogar in Führung. Doch die Niederländer behielten kühlen Kopf und schafften noch die Wende - auch, weil Australien die Kraft ausging.


    (Quelle: dfb.de)

  • 0:2 gegen Chile: Weltmeister Spanien ausgeschieden


    Weltmeister Spanien ist bereits in der Vorrunde der Weltmeisterschaft in Brasilien ausgeschieden. Fünf Tage nach der 1:5-Pleite gegen die Niederlande verlor der Titelverteidiger auch die Partie gegen Chile 0:2 (0:2). Eduardo Vargas traf in der 20. Minute zur nicht unverdienten Führung, Charles Aranguiz legte in der 43. Minute nach.


    Damit sind die Niederlande (zuvor 3:2 gegen Australien) und Chile sicher im Achtelfinale, Spanien und Australien müssen nach der Vorrunde die Heimreise antreten. Bereits 2010 war mit Italien der amtierende Weltmeister in der Vorrunde ausgeschieden.


    Spaniens Trainer Vicente del Bosque setzte erneut auf das 4-2-3-1-System, mit dem sein Team gegen die Niederlande ins offene Messer gelaufen war. Allerdings nahm er tiefe Einschnitte vor: Er stürzte Denkmal Xavi vom Sockel und setzte den Regisseur und Kapitän vom FC Barcelona auf die Bank. Für ihn spielte Pedro, im Abwehrzentrum verlor Pique seinen Platz an Bayern-Profi Javi Martinez.


    Casillas führt spanische Rekordliste an


    Iker Casillas stand trotz seiner Patzer beim 1:5 gegen Oranje wieder im spanischen Tor - zum 156. Mal und zum insgesamt 17. Mal bei einer WM. Er führt damit die spanische Rekordliste alleine vor Andoni Zubizarreta an.


    Und der "heilige Iker" bekam direkt gut zu tun. Chile begann stark und ließ mit ihrem bekannt aggressiven Stil den Spaniern keinen Raum für Ballstafetten. Schon nach 50 Sekunden rettete Jordi Alba in höchster Not vor Caillas, nach der anschließenden Ecke verfehlte Gonzalo Jara per Kopf das Tor nur knapp.


    Danach übernahmen die Spanier zwar die Spielkontrolle, kamen gegen aggressive Chilenen aber kaum zu Abschlüssen. Das ständige Gegenpressing zahlte sich aus: Nach einer Balleroberung in der spanischen Hälfte passte Mauricio Isla zu Charles Aránguiz, der Eduardo Vargas bedient. Der Angreifer des FC Valencia umkurvte Casillas und brauchte nur noch einzuschieben.


    Chile verteidigt effektiv


    Danach verteidigte Chile effektiv, den Spaniern fehlten aber auch zündende Ideen. David Silva und Andres Iniesta hatten große Probleme beim Spielaufbau. Chile machte es besser: Nach einem von Casillas unglücklich abgewehrten Freistoß von Alexis Sanchez vollstrecke Aranguiz.


    Zu Beginn der zweiten Halbzeit rannten die Spanier zunächst erfolglos gegen die kompakte Chile-Abwehr an. Diego Costa kam dann in der 49. Minute nach Zuspiel von Iniesta in zentraler Position an den Ball, doch sein Abschluss einige Meter vor dem Tor wurde der Ball von Mauricio Isla geblockt. Jordi Alba probierte es aus der Distanz, aber der Schuss flog rechts am Kasten vorbei (50.).


    Die Furia Roja drängte jetzt auch den Anschlusstreffer: Ramos scheiterte in der 53. Minute per Freistoß. Im Nachschuss hätte Busquets nach einem sehenswerten Fallrückzieher von Diego Costa den zweiten spanischen Treffer des Turniers markieren können, der Ball ging jedoch am Tor vorbei.


    Vargas mit der endgültigen Entscheidung auf dem Fuß


    In der 65. Minute hatte dann Chile mit Vargas die Entscheidung auf dem Fuß, aber Casillas hinderte ihn daran. Wenig später wurde es erneut gefährlich für die Spanier: Menabrachte den Ball von links an den zweiten Pfosten, aber Isla verfehlte den Kasten (68.). Der Welt- und Europameister rannte ohne Aussicht gegen das WM-Aus an - die Spanier agierten unter anderem bei der Chance von Cazorla zu kompliziert (80.). Claudio Bravo konnte in der Schlussphase nach Möglichkeiten von Cazorla und Iniesta und viel Trubel im Strafraum die Null halten (81./84.).


    (Quelle: dfb.de)

  • Bundesliga-Trio lässt Kroatien hoffen - Finkes Kamerun raus


    Trainer Volker Finke ist bei seiner WM-Premiere mit Kamerun sang- und klanglos ausgeschieden. Nach dem 0:1 gegen Mexiko zum Auftakt verloren die Afrikaner gegen Kroatien nach vier "Bundesliga-Toren" mit 0:4 (0:1) und haben damit keine Chancen mehr auf den Einzug ins Achtelfinale. Die Kroaten, die im Eröffnungsspiel gegen Brasilien ebenfalls verloren hatten (1:3), dürfen dagegen weiter von einer Teilnahme an der K.o.-Phase träumen.


    Ivica Olic auf Traumpass seines Wolfsburger Klubkollegen Ivan Perisic (11.), der Vorlagengeber selbst (48.) und Rückkehrer Mario Mandzukic (61., 73.) erzielten die Tore der Kroaten, doch die entscheidende Szene des Spiels war eine andere. Kameruns Star Alex Song (FC Barcelona) sah nach einem Ellbogenschlag gegen Mandzukic in der 40. Minute die Rote Karte - eine Aufholjagd in Unterzahl in der "Dampfsauna" Manaus war selbst für die unzähmbaren Löwen ein Ding der Unmöglichkeit.


    Dagegen haben die Kroaten, die in der Tabelle der Gruppe A mit drei Punkten hinter Brasilien und Mexiko (beide 4) liegen, durch den Sieg vor 39.982 Zuschauern in Manaus im letzten Spiel gegen die Mexikaner den Einzug ins Achtelfinale wieder selbst in der Hand - ein Sieg muss dafür her.


    Wolfsburger Co-Produktion zur Führung


    Die sehenswerteste Aktion der ersten Halbzeit war die Wolfsburger Co-Produktion zum 1:0: Nach einem traumhaften Diagonalpass von Ivan Perisic durch den Strafraum brauchte Olic den Ball nur noch einzuschieben. Ohne ihren verletzten Star Samuel Eto'o hatten die Kameruner zwar den besseren Start erwischt, doch nach dem Gegentreffer ging es ganz steil bergab.


    Die Kroaten zeigten sich derweil auch unbeeindruckt von den Querelen mit den Journalisten, die seit der Veröffentlichung von Nacktfotos aus dem Quartier von den Spielern nichts mehr zu hören bekamen. Die Erleichterung vor dem Anpfiff war ohnehin groß gewesen: Schlüsselspieler Luka Modric (Fußverletzung) meldete sich rechtzeitig fit. Zudem kehrte Mandzukic, den Trainer Niko Kovac gegen Brasilien schmerzlich vermisst hatte, nach überstandener Rot-Sperre in die Startelf zurück.


    Song hat sich nicht unter Kontrolle


    Mandzukic war auch sofort wichtige Anspielstation, zwingende Szenen hatte er vor der Pause aber nicht - mit einer Ausnahme, für die er nichts konnte: Bei einem Konter der Kroaten verpasste ihm Barca-Star Song, den er möglicherweise provoziert hatte, einen Schlag in den Rücken - Schiedsrichter Pedro Proenca aus Portugal zückte sofort die Rote Karte.


    Als dann kurz nach Wiederanpfiff das 2:0 fiel, war die Entscheidung praktisch gefallen. Kameruns Torwart Charles Itandje spielte nach einem verunglückten Abschlag Perisic den Ball genau in die Füße, der Angreifer sprintete auf der linken Seite durch und ließ Itandje mit seinem Schuss ins kurze Eck erneut alt aussehen. Danach nahm Kamerun einen Gang heraus und sparte seine Kräfte, war den nun fast lustlosen Löwen aber auch so haushoch überlegen.


    (Quelle: dfb.de)

  • Sieg gegen Ivorer: Kolumbien vor Einzug ins Achtelfinale


    Die kolumbianische Nationalmannschaft steht vor dem Einzug ins Achtelfinale der Weltmeisterschaft 2014. Am zweiten Spieltag der Gruppe C setzten sich die Kolumbianer gegen die Elfenbeinküste in Brasília 2:1 (0:0) durch.


    Jungstar James Rodriguez (64.) war mit seinem zweiten Turniertreffer zum 1:0 erfolgreich. Juan Quintero (70.) erhöhte auf 2:0, ehe Gervinho (73.) für die Ivorer traf und den Endstand herstellte.


    Die Kolumbianer weisen damit sechs Punkte auf. Zum Auftakt hatten die Südamerikaner (3:0 gegen Griechenland) und die Ivorer (2:1 gegen Japan) ihre Spiele jeweils gewonnen. Im zweiten Spiel der Gruppe C treffen in der Nacht zum Freitag in Natal Japan und Griechenland (ab 0.00 Uhr MESZ, live im ZDF) aufeinander.


    (Quelle: dfb.de)

  • England vor dem K.o: Suarez schießt Uruguay zum Sieg


    Der englischen Nationalmannschaft droht das vorzeitige Aus bei der WM in Brasilien. Das Fußball-Mutterland verlor in der Gruppe D auch das zweite Vorrundenspiel in Sao Paulo gegen den zweimaligen WM-Champion Uruguay 1:2 (0:1).


    Ausgerechnet der in die uruguayische Stammformation nach einer Knie-OP zurückgekehrte Torjäger Luis Suarez vom FC Liverpool (39./85.) erzielte beide Treffer für den WM-Vierten von 2010. Englands Superstar Wayne Rooney (75.) hatte mit seinem ersten WM-Tor überhaupt das zwischenzeitliche 1:1 erzielt.


    England hilft nun nur noch ein Wunder. Schon im Falle eines Unentschiedens im zweiten Spiel der Gruppe D zwischen Italien und Costa Rica am Freitag (ab 18 Uhr MESZ, live in der ARD) in Recife wären die "Three Lions" ausgeschieden.


    (Quelle: dfb.de)

  • Japan verpasst Sieg in Überzahl gegen Griechenland


    Japan hat das vorzeitige WM-Aus abgewendet, aber leichtfertig eine gute Ausgangsposition im Kampf um den Achtelfinal-Einzug verspielt. Die "Blauen Samurai" kamen in Natal gegen Griechenland trotz fast einstündiger Überzahl nicht über ein 0:0 hinaus.


    Damit haben beide Teams zwar noch K.o.-Runden-Chancen, allerdings nicht gerade große. Der einzige Gewinner des Spiels war Kolumbien: Die "Cafeteros", die zuvor die Elfenbeinküste 2:1 bezwungen hatten, standen mit Schlusspfiff als Achtelfinal-Teilnehmer fest.


    Endspiele um den Einzug ins Achtelfinale


    Griechenland muss am Dienstag die Elfenbeinküste schlagen und zudem auf Schützenhilfe der Kolumbianer im Spiel gegen Japan hoffen. Auch der viermalige Asienmeister, der zwei Tore Vorsprung vor den Griechen hat, muss unbedingt gewinnen, um die Chancen aufs Weiterkommen zu wahren.


    Der griechische Kapitän Kostas Katsouranis sah vor 39.485 Zuschauern in Natal wegen wiederholten Foulspiels und nach einem Tackling gegen den künftigen Frankfurter Bundesliga-Profi Makoto Hasebe die Gelb-Rote Karte (38.) - doch Japan machte nichts daraus.


    Beide Mannschaften hatten von Beginn an mit ihrer Nervosität zu kämpfen, denn der Druck war groß. Die Japaner wussten: Wenn sie verlieren, sind sie ausgeschieden, während die Griechen im Falle einer Pleite zumindest noch eine Mini-Chance haben.


    Japans Trainer Alberto Zaccheroni sorgte bereits mit seiner Startaufstellung für eine Überraschung und ließ seinen formschwachen Superstar Shinji Kagawa (Manchester United) auf der Bank und brachte ihn erst in der 57. Minute. Atsuto Uchida (Schalke 04), Hasebe (1. FC Nürnberg), Shinji Okazaki (FSV Mainz 05) und Yuya Osako (1860 München) spielten von Beginn an.


    Bei den Griechen mussten sich die Routiniers Dimitrios Salpingidis und Theofanis Gekas aus der Startelf verabschieden, stattdessen spielten Ioannis Fetfatzidis und Kostas Mitroglou, der allerdings in der 35. Minute angeschlagen vom Feld musste - Gekas kam.


    Die Japaner versuchten gegen die zumeist deutlich größeren Griechen sinnigerweise, hohe Pässe zu vermeiden und erspielten sich zunächst ein leichtes Übergewicht, während die Griechen auf Konter lauerten. Osako (19.) gab den ersten Warnschuss ab. Doch die Aktionen der Japaner waren nicht zwingend genug, auch in Überzahl nicht.


    Zehn Griechen mutiger als elf


    Stattdessen gingen zehn Griechen fast noch in Führung. Vasilios Torosidis (40.) zwang mit einem strammen Schuss den japanischen Torwart Eiji Kawashima zu einer Glanzparade. Auch nach der Pause ging das merkwürdige Spiel weiter: Zehn Griechen spielten mutiger und entschlossener als elf - und waren auch gefährlicher.


    Bezeichnend war eine Szene ab der 60. Minuten, als sich die Griechen vier Eckbälle in Folge erkämpften, bei einer davon lenkte Kawashima einen Kopfball von Gekas mit letzter Kraft neben das Tor.


    Kagawa leitete die bis dahin größte Chance der Japaner mit einem feinen Pass auf Uchida ein, der Schalker passte in die Mitte, doch Yoshito Okubo brachte den Ball aus spitzem Winkel nicht am schon geschlagenen Orestis Kanezis im griechischen Tor unter (68.). Drei Minuten später verfehlte Uchida den erlösenden Führungstreffer knapp.


    (Quelle: dfb.de)

  • Costa Rica besiegelt mit dem 1:0 über Italien Englands K.o.


    Costa Rica jubelt, Italien zittert vor dem nächsten WM-Trauma, und England trauert: Das Sensationsteam aus Mittelamerika hat durch einen 1:0 (1:0)-Sieg gegen den viermaligen Weltmeister vorzeitig das WM-Achtelfinale erreicht und damit dem Fußball-Mutterland England in der Gruppe D den endgültigen K.o-Schlag versetzt - die Three Lions sind draußen, erstmals seit 1958 schon in der Vorrunde.


    Den Siegtreffer erzielte Bryan Ruiz (44.), den Italienern droht damit die Wiederholung des WM-Traumas von 2010, als der Weltmeister in der Gruppenphase ausschied. Im letzten Spiel gegen Uruguay (beide drei Punkte) am Dienstag in Natal kommt es zum "Finale" um das Achtelfinal-Ticket. Die Squadra Azzurra hat den Vorteil der besseren Tordifferenz, ihr würde ein Remis gegen Luis Suarez und Co. auf jeden Fall reichen.


    Zweite Achtelfinal-Teilnahme von Costa Rica


    Im Spiel von Costa Rica gegen England in Belo Horizonte ist nach dem zweiten Einzug der Ticos in ein WM-Achtelfinale nach 1990 nur noch eine Frage zu klären: Wird Costa Rica Gruppensieger oder -Zweiter?


    In der ersten halbe Stunde feierten sich die Fans bei 30 Grad und 70 Prozent Luftfeuchtigkeit in Recife eher selbst als die Teams oder das Spiel. Costa Rica erwischte den etwas besseren Start, drang aber kaum bis zum Tor der Italiener vor, in dem erstmals in Brasilien Gianluigi Buffon stand.


    Italien brauchte eine halbe Stunde zum Akklimatisieren, war dann aber plötzlich da: Andrea Pirlo servierte Mario Balotelli mit einem genialen Pass den Ball, der Angreifer lupfte ihn über Keylor Navas, aber auch am Tor der Ticos vorbei. Nur zwei Minuten später war es erneut Balotelli, der von der Strafraumgrenze stramm abzog, aber Navas nicht überwinden konnte.


    Die Costa Ricaner konterten sofort. Nach einem Kopfball von Oscar Duarte über das Tor (42.) wurde es turbulent. Giorgio Chiellini brachte Joel Campbell im Strafraum eindeutig zu Fall, was jedoch Schiedsrichter Enrique Osses (Chile) anders sah und den fälligen Strafstoß nicht gab (43.).


    Die Mittelamerikaner regten sich fürchterlich auf, setzten den Ärger aber in positive Energie um: Junior Diaz von Mainz 05 flankte, Bryan Ruiz köpfte, der Ball flog an die Unterkante der Latte und schlug deutlich hinter der Torlinie auf - Osses gab sofort Tor, "GoalControl" bestätigte den Referee für alle sichtbar kurz danach.


    Die Emotionen kochten aber auch nach dem Halbzeitpfiff weiter hoch, im Kabinengang gerieten mehrer Spieler beider Mannschaften aneinander, es dauerte, bis sich die Gemüter beruhigten.


    Buffons Rückkehr konnte die Niederlage nicht verhindern


    Das Wichtigste vor dem Spiel war für Italien gewesen: "San Gigi" kehrt zurück. Buffon meldete sich nach überstandener Knöchelverletzung wieder fit und bestritt seinen 13. WM-Einsatz. Neben Pirlo, Daniele Rossi und Andrea Barzagli war er einer von vier Weltmeistern von 2006 auf dem Platz. Im Vergleich zum 2:1 gegen England brachte Prandelli zudem Thiago Motta und Ignazio Abate für Gabriel Paletta und Marco Verratti auf. Costa Rica startete wie beim 3:1 gegen Uruguay.


    Nach der Pause brachte Prandelli Antonio Cassano für Thiago Motta, doch Italien tat sich weiter enorm schwer. Fast jeder Angriff lief über Pirlo, der in der 53. Minute mit einem Freistoß zumindest für etwas Gefahr sorgte. In der Sturmspitze kam Balotelli kaum Gelegenheit, das für die Erfüllung seines Twitter-Traums notwendige Tor beizusteuern: "Wenn wir Costa Rica schlagen, möchte ich einen Kuss, natürlich auf die Wange, von der Queen haben", hatte Italiens Bad Boy am Donnerstag getwittert.


    (Quelle: dfb.de)

  • Frankreich überzeugt mit Kantersieg gegen die Schweiz


    Großer Auftritt der Grande Nation: Frankreich hat mit einem weiteren eindrucksvollen Sieg das Tor zum Achtelfinale der WM in Brasilien weit aufgestoßen. Die Equipe Tricolore, 2010 in Südafrika in der Vorrunde jämmerlich gescheitert, ließ ihrem 3:0 gegen Honduras ein imposantes 5:2 (3:0) gegen die zeitweise überforderte Schweizer "Nati" von Trainer Ottmar Hitzfeld folgen. Dabei konnte sie sich sogar den Luxus leisten, einen Elfmeter zu verschießen.


    Mit Fußball wie aus dem Lehrbuch überrannten die Franzosen vor allem vor der Pause die Eidgenossen. Olivier Giroud (16.), diesmal von Beginn an eingesetzt, und Blaise Matuidi (17.) trafen innerhalb von 66 Sekunden, der starke Mathieu Valbuena legte nach (40.). Dazwischen scheiterte Karim Benzema, zweifacher Torschütze gegen Honduras, mit einem Foulelfmeter an Torhüter Diego Benaglio (32.) - und war doch der überragende Mann auf dem Platz.


    Benzema (67.) und Moussa Sissoko (73.) erzielten in der zweiten Halbzeit die weiteren Treffer der Franzosen, obwohl diese da schon zwei Gänge zurückgeschaltet hatten. Für Benzema, Angreifer von Champions-League-Sieger Real Madrid, war es schon der dritte Turniertreffer. Er zog damit gleich mit Thomas Müller sowie den Niederländern Arjen Robben und Robin van Persie. Es war außerdem sein neuntes Tor in den vergangenen acht Länderspielen.


    Als schon alles verloren war, drehte die Schweiz noch mal auf: Blerim Dzemaili (81.) und Granit Xhaka von Borussia Mönchengladbach (87.) trafen noch.


    Der französische Nationaltrainer Didier Deschamps hatte mit der Entscheidung, Giroud diesmal von Beginn an zu bringen, eine wegweisende Entscheidung getroffen. Allerdings führte sich der Angreifer vom FC Arsenal mit einem hohen Bein gegen Steve von Bergen ein (9.), der Innenverteidiger musste ausgewechselt und durch Philippe Senderos ersetzt werden. Die Schweiz schien dies aus dem Konzept zu bringen.


    100. Treffer des Franzosen Giroud


    Nachdem der Kopfballtreffer von Giroud, zugleich das 100. Tor der Franzosen bei einer WM, noch nach einem Eckball von Valbuena entstanden war, entstanden die weiteren Treffer vor der Pause durch das bemerkenswert gute Umschaltspiel. Das zweite Tor nur 66 Sekunden später leitete gedankenschnell Benzenma ein: Er nutzte bei seiner Vorlage auf Matuidi einen fahrlässigen Rückpass von Valon Behrami.


    Torhüter Benaglio sah beim Gegentreffer von Matuidi ins kurze Eck nicht gut aus, machte dies aber wieder wett, als er einen Foulelfmeter von Benzema abwehrte (32.) - zuvor war der Schütze von Johan Djourou vom Hamburger SV ungeschickt zu Fall gebracht worden. Yohan Cabaye brachte das schier unglaubliche Kunststück fertig, den Abpraller von Benaglio an die Latte zu schießen statt ins leere Tor.


    Viel hätte nicht gefehlt, und die Schweiz hätte kurz zuvor den Anschlusstreffer erzielt. Doch Xhaka und Xherdan Saquiri von Bayern München (30.) scheiterten an Hugo Lloris im Tor die Franzosen. Ebenso erging es kurz darauf Haris Seferovic (32.), beim 2:1 zum Auftakt gegen Ecuador Schütze des Schweizer Siegtreffers in der Nachspielzeit. Die Franzosen machten es besser: Giroud legte Valbuena auf, der hielt den Fuß hin - Tor.


    (Quelle: dfb.de)

  • Ecuador verdrängt die Schweiz und darf hoffen


    Ecuador hat sich die Chance auf den Einzug ins Achtelfinale der WM erhalten. Der zweifache Torschütze Enner Valencia sicherte seiner Mannschaft ein 2:1 (1:1) gegen Honduras - die Südamerikaner haben damit am kommenden Mittwoch gegen Frankreich eine Art Endspiel um den Einzug in die K.o.-Runde.


    Ecuador (3 Punkte) verdrängte die Schweiz (3 Punkte), die zuvor beim 2:5 gegen Frankreich (6 Punkte) einen schwarzen Abend erlebt hatte, vom zweiten Platz der Gruppe E. Auch das sieglose Honduras (0 Punkte), das am letzten Spieltag der Vorrunde auf Ottmar Hitzfelds "Nati" trifft, besitzt noch eine kleine Chance auf den Einzug ins Achtelfinale.


    Enner Valencia mit Doppelpack


    Enner Valencia verhinderte vor 39.224 Zuschauern in Curitiba mit seinen Treffern in der (34./65.) ein vorzeitiges Ausscheiden seiner Mannschaft, die bei einer Niederlage keine Chance mehr auf die K.o-Runde gehabt hätte. Zugleich sorgte er dafür, dass nun Frankreich im direkten Duell mit Ecuador noch einen Punkt braucht, um sicher im Achtelfinale zu stehen. Der Ecuadorianer hat nun ebenso drei Turniertreffer auf dem Konto wie Thomas Müller, die Niederländer Arjen Robben und Robin van Persie sowie der Franzose Karim Benzema.


    Carlos Costly (31.) hatte die Honduraner in einem Spiel, das die Zuschauer in der Arena Baixada bestens unterhielt, mit dem ersten WM-Treffer seines Landes seit 32 Jahren zunächst in Führung geschossen. Seine Mannschaft hatte allerdings schon vor dem zweiten Treffer von Enner Valencia Glück gehabt, als Ecuadors Felipe Caicedo durch Maynor Figueroa im Strafraum zu Fall gebracht wurde, Schiedsrichter Ben Williams (Australien) aber nicht auf Elfmeter entschied (58.).


    Honduras mit dem ersten WM-Tor seit 1982


    Ecuador hatte die erste große Chance des Spiels. In der 20. Minute tauchte Enner Valencia frei vor dem Honduras-Tor auf. Doch der Namensvetter des berühmteren Teamkollegen Antonio Valencia (Manchester United), der wie schon beim 1:2 gegen die Schweiz bitter enttäuschte, schob den Ball freistehend am Tor vorbei.


    Sechs Minuten später machte es Victor Bernardez auf der Gegenseite nicht besser, als er unbedrängt zum Kopfball kam, aber weit das Tor verfehlte. In der 31. Minute gelang dann Honduras doch der erste WM-Treffer seit 32 Jahren: Einen langen Pass von Brayan Beckeles nahm Costly gut mit und schloss wuchtig von der Strafraumgrenze ab.


    Doch die Freude währte nur kurz: In der 34. Minute zog Juan Paredes von der Strafraumgrenze ab, sein Schuss wurde abgefälscht, und Enner Valencia brauchte nur noch einzuschieben. Er hatte bereits gegen die Schweiz das Tor für sein Team geschossen und erzielte anschließend auch sein drittes.


    (Quelle: dfb.de)

  • Messi schießt Argentinien ins WM-Achtelfinale


    Die argentinische Nationalmannschaft hat sich dank Superstar Lionel Messi bei der WM in Brasilien vorzeitig für das Achtelfinale qualifiziert. Im zweiten Spiel der Gruppe F reichte dem zweimaligen Weltmeister ein 1:0 (0:0)-Arbeitssieg gegen den Iran in Belo Horizonte, Messi markierte in der Nachspielzeit (90.+1) das Tor des Tages. Damit weisen die Argentinier sechs Punkte auf und sind nicht mehr von einem der beiden ersten Plätze in der Gruppe F zu verdrängen.


    Zum Auftakt hatten die Argentinier 2:1 gegen WM-Debütant Bosnien-Herzegowina gewonnen. Für die Iraner war es nach dem 0:0 im ersten Gruppenspiel gegen Nigeria die erste Niederlage. Aufseiten der Iraner wirkte der ehemalige Bundesliga-Profi Ashkan Dejagah vom FC Fulham mit, während der Braunschweiger Torwart Daniel Davari auf der Bank saß.


    (Quelle: dfb.de)

  • Klose sichert Remis gegen starke Ghanaer


    Miroslav Klose hat der deutschen Nationalmannschaft in ihrem zweiten Vorrundenspiel bei der WM in Brasilien gegen Ghana einen Punkt gesichert. Vor 59.621 Zuschauern im Estádio Castelão von Fortaleza glich der Rekordtorschütze des DFB gegen Ghana zum 2:2 (0:0)-Endstand aus. Zuvor hatte Mario Götze in einem hart umkämpften Spiel für das erste Tor gesorgt, André Ayew und Asamoah Gyan das Spiel danach für die Afrikaner gedreht.


    Bundestrainer Joachim Löw setzte auf dieselbe Startelf wie schon zum Auftakt gegen Portugal. Vor Manuel Neuer bildete Mats Hummels mit Per Mertesacker die Innenverteidigung. Jérôme Boateng spielt auf der rechten, Benedikt Höwedes auf der linken Seite der Viererkette. Das defensive Mittelfeld bildeten Sami Khedira und Kapitän Philipp Lahm. Hinter der einzigen Spitze Thomas Müller spielte Toni Kroos zentral, rechts im offensiven Mittelfeld agierte Mesut Özil, links Götze.


    Ghana kontert gefährlich


    Zwar hatte die DFB-Elf mehr Spielanteile, doch die "Black Stars" verteidigten geschickt und sorgten mit schnellem Umschaltspiel ständig selbst für Gefahr. So hatte Kevin-Prince Boateng in der siebten Minute die erste gute Gelegenheit, als er seine Direktabnahme nach Flanke von Christian Atsu über das Tor setzte.


    Auf der Gegenseite taten sich Löws Spieler schwer, zu klaren Torchancen zu kommen. Kroos wurde nach Hackenablage von Müller im letzten Moment geblockt (11.), doch fast im Gegenzug tauchte Ghana wieder gefährlich vor Neuer auf. Der Nationalkeeper parierte gegen einen 25-Meter-Schuss von Atsu glänzend (13.).


    Letzte Genauigkeit fehlt im deutschen Spiel


    Die deutschen Angriffe wurden nun zielstrebiger, aber der letzte Pass kam noch nicht an. In der 21. Minute rutschte Müller knapp an einer Hereingabe von Özil vorbei. Wenig später drang Götze in den ghanaischen Strafraum ein, fand Müller in der Mitte aber nicht (29.).


    Neuer musste in der 33. Minute ernute bei einem Distanzschuss eingreifen, diesmal war Sulley Muntari der Absender. Die letzte deutsche Chance bereitete Müller kurz vor der Pause vor, seine scharfe Flanke war für Götze knapp nicht zu erreichen (41.).


    Ayew und Gyan drehen das Spiel


    Zur zweiten Halbzeit gab Shkodran Mustafi sein WM-Debüt. Der Defensivspieler von Sampdoria Genua ersetzte Boateng auf der rechten Abwehrseite. Gleich der erste gute Angriff führte zur deutschen Führung. Götze köpfte das Spielgerät nach Müllers Flanke über den Umweg des eigenen Knies zum 1:0 ein (51.). Die Afrikaner antworteten prompt: Ayew setzte sich nur wenig später im Luftduell gegen Mustafi durch und ließ Neuer mit seinem Kopfball keine Abwehrchance (53.).


    Ein Missverständnis im Spielaufbau leitete den Rückstand ein. Gyan enteilte nach einem Steilpass der deutschen Abwehr und schoss aus halbrechter Position zum 1:2 ein (63.).


    "Joker" Klose sorgt für den Ausgleich


    Löw setzte nun auf zwei erfahrene Kräfte: Bastian Schweinsteiger und Klose ersetzten Khedira und Götze. Und die Maßnahme trug schnell Früchte. Nur zwei Minuten nach ihrer Einwechslung waren beide am Ausgleichstor beteilgt. Schweinsteigers Ecke verlängerte Höwedes auf Klose, der aus kurzer Distanz einschoss (71.). Es war das 15. WM-Treffer des Angreifers, der damit mit dem bisher besten WM-Torschützen Ronaldo aus Brasilien gleichzog.


    Die DFB-Elf erarbeitete sich jetzt Vorteile und hatte bei einer weiteren Ecke die Chance auf die Führung. Mertesacker köpfte über die Latte (72.). Bis zum Schlusspfiff blieb die Begegnung intensiv, beide Teams suchten nun die Entscheidung. Die besten Möglichkeiten hatte das deutsche Team. Zunächst wurde Müller im letzten Moment von Asamoah gestört (85.), dann Özils Hereingabe vor Klose weggeschlagen (86.). In der 90. Minute verzig Klose nur um Zentimeter.


    (Quelle: dfb.de)

  • Nigeria hat Achtelfinale fest im Blick


    Das erste WM-Abenteuer von Debütant Bosnien-Herzegowina hat ein schnelles Ende genommen. Das Team des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Edin Dzeko verlor gegen Nigeria 0:1 (0:1) und hat fünf Tage nach dem 1:2 gegen Argentinien traurige Gewissheit: Das Achtelfinale ist schon nach zwei Spieltagen in unerreichbare Ferne gerückt.


    Sieben Minuten, bevor Peter Odemwingie (29.) das 1:0 erzielte, hatte Schiedsrichter Peter O'Leary (Neuseeland) bei tropischer Hitze in Cuiaba einen regulären Dzeko-Treffer wegen einer angeblichen Abseitsstellung nicht gegeben. Dennoch war der erste WM-Sieg der Afrikaner seit 1998 verdient - auch wenn der unglückliche Dzeko in der Nachspielzeit noch den Pfosten traf.


    Den Super Eagles würde nun im letzten Spiel gegen die bereits qualifizierten Argentinien ein Remis zum Einzug ins Achtelfinale genügen. Ein Sieg brächte sogar den Gruppensieg ein.


    Nigeria stark verbessert


    Nigeria präsentierte sich vor 40.499 Zuschauern im Vergleich zum öden 0:0 gegen den Iran viel gefährlicher, spielte strukturierter und war gedankenschneller. Zwei Änderungen auf den Flügelpositionen zeigten die von Trainer Stephen Keshi gewünschte Wirkung, mit Peter Odemwingie und Michel Babatunde war viel mehr Ordnung und Zug im Spiel.


    Doch großes Pech und Grund zum Ärgern hatten zunächst die Bosnier. Nach einem Pass seines ehemaligen Wolfsburger Klub-Kollegen Zvedzjan Misimovic erzielte Dzeko ein einwandfreies Tor, das nicht gegeben wurde. Zwei Minuten später legte Dzeko seinen ganzen Frust in einen Schuss von der Strafraumgrenze, den Nigerias Torwart Vincent Enyeama aber parierte.


    Führung nicht unverdient


    Nigeria blieb gefährlich und ging nicht unverdient in Führung. Emmanuel Emenike ließ Kapitän Emir Spahic von Bayer Leverkusen auf dem rechten Flügel stehen, startete durch bis zur Grundlinie und passte zurück auf Odemwingie, der Asmir Begovic im Tor der Bosnier keine Chance ließ.


    Bosnien war nur mit zwei "Deutschen" gestartet: Spahic und Mensur Mujdza (SC Freiburg). Der Schalker Sead Kolasinac, dem im ersten Spiel gegen Argentinien (1:2) ein Eigentor unterlaufen war, saß zunächst draußen. Auch Vedad Ibisevic (VfB Stuttgart), der gegen Argentinien den ersten WM-Treffer in der Geschichte Bosniens geschossen hatte, und der Hoffenheimer Sejad Salihovic fanden sich auf der Bank wieder.


    Dzeko scheitert am Pfosten


    Das änderte sich in der zweiten Halbzeit, als zunächst Ibisevic kam (57.) und eine Minute später Salihovic. Doch das Spiel der Bosnier bekam zunächst keinen neuen Schwung, Nigeria hatte durch Emenike sogar die große Chance zur Führung (61.), doch Begovic parierte den Schuss aus spitzem Winkel.


    Den Bosniern ging aber immer mehr die Luft aus, Misimovic schleppte sich noch schwerfälliger als sonst über den Platz. Dzeko ließ sich immer weiter fallen, um zu helfen, fehlte dann aber als Anspielstation in der Spitze. Chancen gab es kaum, erst Ibisevic sorgte in der 74. Minute mit einem Kopfball wieder für Gefahr. Bosnien mühte sich, war aber gegen das Wetter und die gut organisierte Defensive der Nigerianer chancenlos - bis in die Nachspielzeit und Dzekos Pfostenschuss.


    (Quelle: dfb.de)

  • Origi schießt Belgien gegen Russland ins Achtelfinale


    Die erste Hürde ist genommen: Geheimfavorit Belgien hat vorzeitig das Achtelfinale der WM in Brasilien erreicht. Durch ein 1:0 (0:0) gegen Russland überstanden die Roten Teufel wie bei ihrer bisher letzten WM-Teilnahme 2002 die Gruppenphase. Der in der 57. Minute eingewechselte Divock Origi vom OSC Lille traf im Duell der möglichen deutschen Achtelfinalgegner in der 88. Minute. Zuvor war ein Freistoß von Kevin Mirallas nur am Pfosten gelandet (84.). Belgien, das zunächst gegen Algerien gewonnen hatte, kann es am letzten Spieltag am kommenden Donnerstag gegen Südkorea nun ruhiger angehen lassen. Russland dagegen muss um den Einzug ins Achtelfinale bangen.


    Dabei hatte es in der zweiten Halbzeit nicht mehr nach einem Sieg für die jetzt seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagenen Belgier ausgesehen. Die Mannschaft von Trainer Marc Wilmots hatte beinahe jegliches Tempo verloren, das zumindest 30 Minuten lang sehr hoch war, und fand zunächst kein Mittel mehr, sich Chancen zu erspielen. Die vom italienischen Meistertrainer Fabio Capello betreuten Russen machten es kaum besser.


    Duell auf Augenhöhe


    Beide Mannschaften hatten sich vor 73.819 Zuschauern zunächst ein Duell auf Augenhöhe geliefert, bei dem die Belgier leichte Vorteile besaßen. Die größte Chance vor der Pause vergaben aber dennoch die Russen. Nach einer Maßflanke von Denis Gluschakow köpfte Alexander Kokorin unbedrängt aus kurzer Distanz am belgischen Tor vorbei (44.). Zuvor hatten auf anderen Seite vor allem der quirlige Dries Mertens und der Wolfsburger Kevin de Bruyne immer wieder für Gefahr gesorgt. Sie ließen aber wie die gesamte Offensive der Belgier Durchschlagskraft vermissen.


    Nach der Pause blieb die Begegnung ein zähes Ringen. Die Belgier stießen kaum noch bis an den Strafraum der Russen vor. Star-Angreifer Romelu Lukaku, der wie bereits gegen Algerien enttäuschte, bekam kaum Bälle. Auch de Bruyne konnte dem Spiel keine Impulse mehr verleihen, Langeweile machte sich breit - ehe es dann doch noch wenigstens einen Treffer zu sehen gab.


    Fellaini und Mertens in Startelf


    Wilmots hatte Marouane Fellaini und Dries Mertens, die Joker-Torschützen vom 2:1 gegen Algerien, mit Einsätzen von Beginn an belohnt und dafür Nacer Chadli und Moussa Dembele auf die Bank gesetzt. Zudem ersetzte Thomas Vermaelen in der Abwehr Jan Vertonghen. Die beiden mussten aber in der 31. Minute die Plätze tauschen, weil Vermaelen, der sich beim Aufwärmen am Knie verletzt hatte, nicht mehr durchhielt.


    Capello setzte dagegen Joker-Schütze Alexander Kerschakow, der beim 1:1 gegen Südkorea getroffen hatte, wieder auf die Bank. Torwart Igor Akinfejew durfte wie angekündigt im Tor bleiben, trotz seiner zahlreichen Fehler gegen Südkorea.


    (Quelle: dfb.de)

  • 4:2 gegen Südkorea: Algerien feiert ersten WM-Sieg seit 32 Jahren


    Algerien besiegt am zweiten Spieltag der Gruppe H Südkorea 4:1 (3:0) und feiert den ersten Sieg bei einer WM seit 1982 (3:2 gegen Chile). In einer starken ersten Hälfte legten Islam Slimani (26.), Rafik Halliche (28.) und Abdelmoumene Djabou (38.) in Porto Alegre den Grundstein für den Erfolg der "Wüstenfüchse", für die nach Heung-Min Sons Anschlusstreffer (50.) Yacine Brahimi (62.) die Entscheidung brachte. Das Tor des Mainzers Ja-Cheol Koo (72.) war nur noch Ergebniskosmetik.


    Südkorea begann defensiv, überließ den Algeriern die Initiative und verteidigte mit zwei tief stehenden Viererketten. Zu den erwünschten gefährlichen Kontern, die sich aus dieser Taktik ergeben sollten, kam es aber nicht.


    Slimani und Halliche mit dem Doppelschlag


    Die erste große Chance hatten die Algerier. In der 21. Minute schlug Yacine Brahimi eine weite Flanke in den Strafraum, die die Innenverteidigung der Asiaten völlig falsch einschätzte, doch Slimani brachte frei vor dem Tor nach einem langen Schritt keinen Druck mehr hinter seinen Schuss.


    Doch Algerien rannte weiter unbeirrt an und wurde mit einem Doppelschlag belohnt. Zunächst traf Slimani nach einer sehenswerten Einzelleistung, danach nutzte Innenverteidiger Halliche bei seinem wuchtigen Kopfball einen Stellungsfehler von Torwart Jung Sung-Ryong.


    Nun war Südkorea endgültig von der Rolle, das Spiel des Teams von Myong-Bo Hong verlor jegliche Struktur. Djabou nutzte eine Vorlage von Slimani zum 3:0, zuvor hatte die Abwehr der Asiaten bei einem langen Pass erneut geschlafen. Die Halbzeit rettete die indisponierten Südkoreaner vor einem noch höheren Rückstand.


    Son sorgt für den schnellen Anschluss


    Doch die Asiaten kamen in der zweiten Halbzeit schnell wieder zurück in die Partie: Der Leverkusener Bundesliga-Profi Son (50.) schaltete am schnellsten und ließ Algeriens Schlussmann Rais Ouheb M'Bolhi aus zehn Metern keine Chance. Der Auftakt zu einer Drangphase des WM-Gastgebers von 2002: Der Mainzer Ja-Cheol Koo wurde wegen Abseits zurückgepfiffen, M'Bolhi parierte einen Distanzschuss von Sung-Yong Ki glänzend.


    Brahimi sorgt für die Entscheidung


    Mitten in den südkoreanischen Sturmlauf waren es dann allerdings die Algerier, die trafen: Per Doppelpass mit Regisseur Sofian Feghouli, der noch im ersten Spiel erfolgreich war, kombinierte sich Yacine Brahimi (62.) in den Strafraum der Asiaten und schloss eiskalt zum 4:1 ab.


    Den Torreigen beendete dieser Treffer allerdings nicht: Südkorea gab sich noch nicht auf und verkürzte durch den Mainzer Koo (72.), der nach Sons vergebener Chance den Ball ins algerische Tor befördete, erneut. Zu einer weiteren Drangphase konnte Südkorea den Treffer allerdings nicht nutzen. Der auffällige Son scheiterte zwar mehrfach wie auch sein eingewechselter Augsburger Mannschaftskollege Ji Dong-Won, aber die "Wüstenfüchse" brachten den Vorsprung clever über die Zeit und durften letztlich feiern.


    Algerien hat das Weiterkommen in der eigenen Hand


    Für Südkorea ist das Achtelfinale durch diese Niederlage in weite Ferne gerückt. Lediglich einen Zähler haben die Asiaten nach zwei Spielen auf dem Konto und müssen in der dritten Partie gegen die bereits für das Achtelfinale qualifizierten Belgier antreten. Die "Wüstenfüchse" (drei Punkte) haben dagegen das Weiterkommen in der eigenen Hand: Am letzten Spieltag geht es gegen Russland, ein Unentschieden könnte schon für die Runde der letzten 16 reichen.


    (Quelle: dfb.de)

  • 2:2 gegen Portugal - USA und Deutschland reicht Unentschieden


    Trainer Jürgen Klinsmann und die USA haben durch ein spätes Gegentor gegen Portugal 2:2 (0:1) gespielt und den vorzeitigen Einzug ins WM-Achtelfinale verpasst. Jermaine Jones (64.) und Clint Dempsey (81.) drehten die Partie nach Nanis frühem Führungstreffer (5.) zugunsten der US-Boys, die im letzten Gruppenspiel auf Deutschland treffen. In nahezu letzter Sekunde glichen die Südeuropäer um Superstar und Weltfußballer Cristiano Ronaldo durch Varela (90.+5) aus und verhinderten somit das WM-Aus.


    Portugal ließ von Anpfiff weg keine Zweifel daran aufkommen, dass es nach der Schlappe gegen Deutschland (0:4) als Sieger vom Platz gegen wollte. Die USA standen sofort unter Druck - und es dauerte nicht einmal fünf Minuten, da leistete sich die bekannt unsichere Hintermannschaft den ersten Patzer: Geoff Cameron schlug nach einer Flanke von Miguel Veloso über den Ball, der freistehende Nani schoss wuchtig ein.


    Dempsey vergibt mehrfach die Ausgleichschance


    Klinsmann hatte sich nach dem Ausfall von Angreifer Jozy Altidore dazu entschieden, Clint Dempsey in die Sturmmitte zu stellen. Der Kapitän der USA, im Spiel gegen Ghana (2:1) in der ersten Minute Schütze des Führungstreffers, fühlte sich dort offensichtlich wohl und besaß gleich drei Chancen, um den Ausgleich zu erzielen (13., 17., 18.). Der Gegentreffer hatte die Amerikaner offensichtlich nur kurz geschockt.


    Angetrieben von Klinsmann an der Seitenlinie legten die USA nach und erspielten sich zunehmend ein Übergewicht. Dempsey blieb ein ständiger Unruheherd, seine Kollegen schossen aus allen Lagen. Cristiano Ronaldo, vor dem Klinsmann vor dem Spiel großen Respekt gezeigt hatte, zeigte eine neue, mit einem einrasierten Pfeil aufgehübschte Figur - durch gute Szenen im Spiel fiel er erst mal nicht auf. Dafür prüfte Nani (42.) US-Keeper Tim Howard nochmals mit einem fulminanten Schuss. Die Vorarbeit hatte Ronaldo geleistet. In der 45. Minute traf Nani den Pfosten, den Nachschuss von Eder parierte Howard glänzend.


    Jones und Dempsey drehen das Spiel


    Auch nach der Pause veränderte sich das Spiel nicht. Die US-Amerikaner gaben Vollgas und setzten die Portugiesen früh unter Druck, die allerdings die ersten Gelegenheiten hatten. Eder nutzte Camerons erneuten Aussetzer nicht (50.), auch Ronaldo versuchte mehrmals sein Glück.


    Kurz darauf verpasste es Michael Bradley, den überfälligen Ausgleich zu erzielen. Nach Johnsons schönem Solo kam der Ex-Gladbacher im Strafraum zum Schuss, Ricardo Costa, einst in Wolfsburg aktiv, klärte jedoch auf der Linie. Das hoch verdiente 1:1 fiel dann in der 64. Minute: Jones (64.) fiel der Ball knapp 20 Meter vor dem Tor vor die Füße, gegen den Distanzschuss des ehemaligen Bundesliga-Profis war Portugals Keeper Beto machtlos.


    Jones und Dempsey drehen das Spiel


    Nach dem Gegentreffer investierte das Team um Weltfußballer Ronaldo wieder mehr, den entscheidenden Punch setzte jedoch das Klinsmann-Team. Dempsey (81.) brachte den Ball mit dem Bauch über die Linie und die USA ganz nah ans Achtelfinale. Dass es letztlich nicht zum vorzeitigen Einzug in die Runde der letzten 16 reichte, lag an "Joker" Varela. In der Nachspielzeit nickte der eingewechselte Angreifer zum 2:2 ein.


    Nach dem Remis reicht dem Klinsmann-Team nun ein Unentschieden im letzten Gruppenspiel gegen Deutschland zum Weiterkommen. Auch der DFB-Auswahl genügt am Donnerstag ein Remis, sie würde dann außerdem als Gruppenerster in die K.o.-Runde einziehen.


    (Quelle: dfb.de)

  • Oranje siegt dank Jokertoren auch gegen Chile


    Arjen Robben und die Niederlande haben Chile in Schach gehalten und gehen als Gruppensieger ins Achtelfinale. Nach dem 2:0 (0:0) gegen die ebenfalls schon zuvor qualifizierten Chilenen im letzten Gruppenspiel konnte Oranje aber weiterhin nur hoffen, dass der Gegner in der ersten K.o.-Runde nicht Brasilien heißen wird.


    Joker Leroy Fer sorgte nur 91 Sekunden nach seiner Einwechslung für die Oranje-Führung (77.) und das bislang schnellste Jokertor bei dieser Endrunde. In der Nachspielzeit (90.+2) erzielte Memphis Lepay, ebenfalls ein Einwechselspieler, für das 2:0 und machte den dritten Oranje-Sieg im dritten Spiel perfekt.


    Chile zunächst stärker


    Zunächst behielt Chile vor 62.996 Zuschauern die Oberhand. Bereit, sich in jeden Zweikampf zu werfen und zu laufen bis zum Umfallen, attackierten die Südamerikaner munter drauf los, sie fanden aber zunächst die Lücke in der Oranje-Abwehr nicht. Bei Standards waren sie aber gefährlich: Felipe Gutierrez (22.) nach einer Ecke und Marcelo Diaz (44.) nach einer Freistoßflanke verfehlten die Führung nur knapp.


    Die Elftal benötigte vor der Pause Arjen Robben, um gefährlich zu werden. In der 35. Minute zirkelte der Star von Bayern München einen Freistoß auf Stefan de Vrij, dessen Kopfball aber knapp das Tor verfehlte. Fünf Minuten später nahm Robben die Sache selbst in die Hand, sprintete über den halben Platz, schüttelte alle garstigen Chilenen ab, zielte dann aber von halblinks um Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.


    van Gaal überrascht mit Kuyt, Vidal auf der Bank


    Van Gaal ließ erneut in 5-3-2-Formation spielen, obwohl beim mühsamen 3:2 gegen Australien erst die Umstellung auf 4-3-3 den gewünschten Erfolg gebracht hatte. Und van Gaal hatte mal wieder eine Überraschung auf Lager: Den gelernten Angreifer Dirk Kuyt bot er als linker Verteidiger auf.


    Bei Chile stand der von Knieproblemen geplagte und ebenfalls mit einer Gelben Karte vorbelastete Ex-Leverkusener Arturo Vidal nicht bei Anpfiff auf dem Platz - was sich insofern bemerkbar machte, als dass dem Team spürbar ein paar Prozentpunkte an Power fehlten. Die weiteren von einer Sperre bedrohten Spieler, Charles Aránguiz und Eugenio Mena, bot Trainer Jorge Sampaoli jedoch von Beginn an auf.


    Joker schlagen spät zu


    Nach der Pause agierte das Van-Gaal-Team minimal aktiver, sonderlich viel Initiative zeigte es aber nicht. Die Sicherung der Defensive hatte Vorrang, eher hoffte Oranje auf Robben und einen schnellen Konter.


    Der kam aber zunächst nicht, weil auch Chile seine Abwehr nicht entblößte und auf den entscheidenden Lucky Punch wartete. Memphis Depay kam in der 69. Minute für den schwachen Lens ins Spiel, Huntelaar saß weiter missmutig auf der Bank. Keine zwei Minuten danach sorgte zunächst Depay mit einem Distanzschuss für frischen Wind, dann kam Fer und machte es noch besser.


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    Spanien sagt mit einem Sieg gegen Australien Adiós


    Mit Anstand, aber ohne Glanz hat sich Spanien von der WM in Brasilien verabschiedet. Dem bereits entrohnten Weltmeister von 2010 gelang in seinem letzten Gruppenspiel ein 3:0 (1:0) gegen die ebenfalls vorzeitig ausgeschiedenen Australier. Im sportlich unbedeutenden Duell der Gescheiterten erzielten der künftige USA-Legionär David Villa (36.), Fernando Torres (69.) und der für Villa eingewechselte Juan Mata (82.) die Treffer zum einzigen Sieg der Spanier bei dieser Endrunde.


    Erst als zweiter Titelverteidiger nach Italien 1950 waren die Spanier schon nach dem zweiten Spiel in der Vorrunde gescheitert. Beim Abschiedsspiel der goldenen Generation hatte Trainer Vicente del Bosque seine Mannschaft deshalb schon mal runderneuert. Von den gefallenen Helden der großen spanischen Ära spielten im ausnahmsweise sonnigen Curitiba nur noch Villa, Torres, Xabi Alonso, Sergio Ramos und Andres Iniesta von Beginn an mit.


    Ansonsten war die Elf auf sieben Positionen verändert im Vergleich zum 0:2 gegen Chile, das zum ersten Scheitern in der Vorrunde seit 1998 geführt hatte. Vorausgegangen war ein denkwürdiges 1:5-Debakel am ersten Gruppenspieltag gegen die Niederlande.


    Villa bringt Spanien auf Kurs


    Der äußere Rahmen war einer finalen Vorstellung angemessen: Die Arena de Baixada war mit 39.375 Zuschauern vollbesetzt - es war allerdings ein Heimspiel für die Australier. Anhänger der Spanier waren kaum zu sehen und zu hören. Sie sahen eine Mannschaft, die Spanien einen ehrenvollen Abgang verschaffen wollte. Ein Bemühen, das nach einem stürmischem Beginn der Australier, auch zu erkennen war. Ein großes Spiel war es trotz des standesgemäßen Sieges freilich nicht.


    Spätestens nach Chancen für Villa (21.) und Jordi Alba (23.) war Spanien die dominierende Mannschaft. Allerdings: Von der so hochgepriesenen spanischen Fußball-Kunst war nur wenig zu sehen. Iniesta etwa trat bis auf seine Vorlagen zu ersten beiden Toren kaum in Erscheinung. Australien konnte dennoch kaum mithalten - das war ein wenig überraschend, nachdem die Socceroos mit Temperament und viel Kühnheit zum rasanten Spiel gegen die Niederlande (2:3) beigetragen hatten.


    (Quelle: dfb.de)