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Eine äußerst brave Konsole setzt den Erfolg des „Nintendo Entertainment System“ fort. Japanische Spieler hat das Super Famicom mit Mario World sofort in der Tasche, im Westen duelliert es sich mit dem Mega Drive von Sega
Super Nintendo (Japan, 1990)
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Verkaufte Geräte: 50 Millionen
Spiele: 2.000
Spiele auf: Modul, Flash
Entwicklung bis: 2000
Wir schreiben das Ende der 80er-Jahre und Nintendo hat nun schon weit über 40 Millionen NES-Konsolen verkauft und wöchentlich kommen mehrere hunderttausende hinzu. Während Sega und NEC (Nippon Electric Company) fleißig an einer 16 Bit Konsole und der CD Technologie beschäftigt sind, hat Nintendo es nicht eilig damit, eine neue Hardware-Generation zu veröffentlichen. Erst 1990, drei Jahre nach der PC-Engine und 25 Monate nach dem Sega Mega Drive, erblickt der Super Nintendo in Japan das Licht der Welt. Bis zum Europarelease des „Super Nintendo“ vergeht noch ein gutes Jahr. Deutsche Videospiel Fans müssen sogar bis 1992 warten bis sie die 8-Bit Welt verlassen können.
Wieder einmal geht Nintendos Plan voll auf. Binnen weniger Wochen ziehen sie an Segas Heimkonsole vorbei und das mit der Unterstützung aller großen Entwickler wie Square, Konami und Capcom. Im Gegensatz zum momentanem Handheld Nintendos, dem 3DS, wurde der „Super Nintendo“ mit zwei erstklassigen Heimproduktionen ausgestatten. Hierzu gehört der Nachfolger der berühmten Super Mario Reihe „Super Mario World“ und der Science-Fiction-Flitzer F-Zero. Dank der großartigen Spielbarkeit von Super Mario World gehen Insider davon aus, dass nicht das Spiel für die Konsole, sondern die Konsole um das neue Spiel herum entwickelt wurde.
Äußerlich verzichtet Nintendo darauf die Konsole hervorzuheben. Weder das, zu dieser Zeit sehr angesagte, Schwarz, noch grelle Farben sind an der Konsole zu finden. Mit hellen Farben abgerundeten Kanten und großen Knöpfen hebt sie sich jedoch deutlich von der Konkurrenz ab. Besonders das Gehäuse wirkt sehr modern und kinderfreundlich. Neu sind auch die zwei Schultertasten, die hiermit erstmals ihren Weg auf eine Nintendo Konsole finden.
Technisch sind Nintendo Sega (Mega Drive) und NEC (PC-Engine) kaum überlegen. Während Sega auf einen reinrassigen 16-Bit-Chip setzt, trumpft Nintendo mit besserer Grafik-Hardware, sowie einem überlegenen Soundchip. Besonders mit dem überlegenen Soundchip setzt Nintendo auf das richtige Pferd. So dudelt der Mega Drive Melodien so vor sich hin und Nintendo bietet einen vollen, orchestralen Sound. Entwickelt wurde dieser Chip von einem Sony Team unter Ken Kutaragi. Später verbessern sie diesen Chip für ihre eigene Konsole, die Playstation
Aber auch durch die überlegene Grafik-Hardware konnte Nintendo neue Standards setzten. So war es möglich ganz einfach Pseudo-3D Effekte zu erzeugen. Unter anderem profitiereten Pilotwings und F-Zero von diesem simplen, aber effektiven Raumeffekt. Einige Zeit später gründet Mario Kart mit diesem Effekt das Gerne der Fun-Rennspiele. Zudem greift Nintendo ihrer Konsole mit Spezial-Chips unter die Arme, die auf Modul versteckt den technischen Abstand zum Mega Drive weiter verringerten.
Aber nicht alle Neuerungen kommen auch nach Europa und Amerika. Durch „Satallaview“ zum Beispiel wird das Super Famicon zum Mini-Tower mit Breitband-Downlink und empfängt damit Zelda- und F-Zero- Updates vom Satelliten und speichert diese auf 1MBIT-Flash Cards von der Größe eines Game Boy Moduls.
Geplant, aber nicht umgesetzt wird ein CD-Rom Laufwerk. Als einziger Konsolenhersteller bleibt Nintendo dem teueren, aber in vielerlei Beziehungen vorteilhaftem ROM Modulen treu. Schritt für Schritt vergrößert Nintendo den Umfang seiner Spiele bis Capcom für Street Fighter 2 erstmals ein 16MBit.ROM einsetzten darf. Die Investition ins „dicke“ Modul lohnt sich, die grafisch überragende Automaten-Umsetzung wird zu einem der größten Super Nintendo erfolge.
8MBit umfasst Final Fantasy IV, 24 MBit verschlingt der Nachfolger. Mario RPG, die krönende Verbindung aus Super Mario und Final Fantasy, hat 32MBit und verkauft sich in Japan 1,5 Millionen mal. Obwohl das Spiel so ein riesiger Erfolg wurde, gab es seit dem keine Nintendo-Square Produktion mehr.
Im Westen sieht dies jedoch ganz anders aus. Obwohl einige japanische Hits auch westliche Länder erreichen, kommen von dort selbst nur unoriginelle und weniger ausgereifte Videospiele, wie aus Japan. Besonders beliebt sind Filmversoftungen, mit denen die Entwickler auf schnelles Geld hoffen. Einziger Lichtblick ist Nintendos Standbein in der westlichen Welt – Rare. Die Anfang der 80er Jahre gegründete Firma wird mehrheitlich von Nintendo übernommen und debütiert mit Donkey Kong Country. Helden und Animationen dieser Affenjagd sind in 3D modelliert und vom Computer berechnet, dann zu normalen 2D Sprites zusammengestaucht. Die „pre-rendered“ (vorab berechnet) 3D-Grafik ist nicht so flexibel, wie die Echtzeit Animation späterer 32-Bit Konsolen, sieht aber viel besser aus.
Trotz der fast 700 im Westen veröffentlichter Spiele, sehen PAL-Spieler nur die Spitze des Eisbergs. In Japan werden zusätzlich mehrere hundert Strategie, Rollen- und Adventurespiele entwickelt. Viele davon werden gar nicht mehr auf den teuren Modulen vertrieben, sondern digital per Satellit. Erst Mitte 2000 beendet Nintendo die Satellaview-Ausstrahlung.
Ein ganz großes Dankeschön geht an ~Rockhound~ der das ganze hier Korrekturgelesen hat...solltet ihr also Fehler finden dürft ihr euch bei ihm beschweren