Místicos Verletzung, Satánico, erste Perros-Show, Hair vs. Hair

  • Am Dienstag hatte Místico seine Rückkehr nach Guadalajara gefeiert, also an den Ort, an dem er im Sommer aufgrund eines Abstimmungsfehlers mit Rey Bucanero verletzt worden war, was ihn zu einer mehrmonatigen Pause gezwungen hatte. Im Rahmen der Veranstaltung am Dienstag stellte sich Místico den Reportern der mexikanischen Sportzeitschrift "Medio Tiempo" einem längeren Interview, in dem er erstmals ausführlich darüber sprach, was passiert war, nachdem er sich an jenem Sommerabend das Schlüsselbein gebrochen hatte. Demnach hatte man in der Arena Coliseo de Guadalajara weder einen medizinischen Betreuer, der sofort zur Verfügung stand, noch hat sich irgendein anderer Mitarbeiter um ihn und seine Verletzung gekümmert. Zwar habe er den Gesichtern aller Anwesenden ablesen können, dass man besorgt um ihn war, trotzdem hat man ihn vollkommen alleingelassen. Da er nicht wusste, was er tun konnte und sich in Guadalajara nicht auskannte, bat Místico daraufhin einen Freund darum, ihm ein Flugticket zu besorgen, womit er dann nach México, D.F. flog, um sich untersuchen und anschließend operieren zu lassen. Ohne dass er den Namen nannte, richtet sich die Kritik von Místico unmittelbar an Apolo Dantés, denn dieser ist für die Veranstaltungen des Consejo Mundial de la Lucha Libre in Guadalajara der Hauptverantwortliche.


    Apropos Místico: da es zwar bereits auf dem Boardhell angesprochen wurde, jedoch noch nicht seinen Weg aufs Newsboard gefunden hat, sei an
    dieser Stelle nochmals erwähnt, dass der Príncipe de Plata y Oro fünf Jahre nach seiner kurzen Phase als Ersatz-Komachi seine Rückkehr nach
    Japan feiern wird, um bei einem Einmalauftritt für New Japan Pro Wrestling im Tokyo Dome in den Ring zu steigen. Laut "Súper Luchas" wird er an der Seite von Prince Devitt und Ryusuke Taguchi auf Jado, Gedo und El Averno treffen. Auch Arkangel de la Muerte wird wieder in Japan antreten, beginnend mit dem 28. November startet er seine inzwischen schon 25. Tournee durch Japan. Diese soll fünfzehn Tage dauern.


    Doch zurück nach Guadalajara: El Satánico ist seit neuestem der Cheftrainer der Arena Coliseo de Guadalajara. Er wechselt von der mexikanischen Hauptstadt nach Jalisco und übernimmt dort das berühmte Trainingszentrum, in dem Diablo Velazco nahezu alle bedeutsamen mexikanischen Wrestler der vergangenen Jahrzehnte ausgebildet hat. Seit dem Tod von Velazco sind verschiedene andere Regionen von Mexiko an Jalisco als bedeutsamste Talentschmiede des Landes vorbeigezogen, so etwa die Laguna-Region. Zwar gibt es nach wie vor immer noch viele Talente, die in Guadalajara gecoacht werden, so etwa Máscara Dorada oder auch den dem Wortlaut nach vielversprechenden El Gallo, aber es heißt, dass die Matchqualität in Guadalajara in der Öffentlichkeit immer weniger Anklang findet. Dafür, dass dies in Zukunft wieder anders wird, soll Daniel López López, so El Satánico mit richtigem Namen, fortan sorgen. Fraglich ist damit allerdings, wer sein Amt in México, D.F. weiterführen wird, und was aus den Infernales werden soll, die er ion der mexikanischen Hauptstadt gemeinsam mit Euforia und Nosferatu bildete.


    Neue Details sind inzwischen zur ersten eigenständigen Show der Perros del Mal bekanntgeworden. Cibernético steht nach wie vor auf der Card der Veranstaltung, so dass sein Weggang aus der AAA immer sicherer scheint. Auch Dos Caras Jr. steht nach wie vor auf der Card. Er hat inzwischen seinen CMLL World Heavyweight Title an das Consejo zurückgegeben, was er bereits Anfang Oktober zum ersten Mal getan hatte, als es hieß, er würde zu World Wrestling Entertainment wechseln. Da sich dies dann doch (noch) nicht bestätigt hatte, hatte man ihm den Gürtel wieder zurückgegeben. Nachdem sein tatsächlicher Abgang ins Titanland nun keine sechs Wochen mehr in der Zukunft liegen soll, ging man mit der neuerlichen Rückgabe auf Nummer Sicher.


    Neben den bereits feststehenden Main Eventern wie Perro Aguayo Jr. selbst, L.A. Par-K, Dr. Wagner Jr. und dem kürzlich von World Wrestling Entertainment weggegangenen Super Crazy rekrutiert sich die inzwischen bekanntgegebene Card der ersten Perros-Show aus Wrestlern der NWA Mexico wie Turbo und Black Thunder, aus Wrestlern der IWRG wie Cerebro Negro und Head Hunter A, sowie den Damen von Martha Villalobos wie Esther Moreno und Rossy Moreno. Außerdem befindet sich Súper Nova auf der Card, was verwunderlich ist, da der Sohn von El Texano, der vielen Non-Lucha-Fans spätestens seit seinen Europaauftritten für Nu-Wrestling Evolution in diesem Jahr ein Begriff sein sollte, eigentlich seit mehr als zwei Jahren beim Consejo Mundial de la Lucha Libre unter Vertrag stand. Seit dem Frühsommer war er dort allerdings nicht mehr eingesetzt worden, wodurch man davon ausgehen kann, dass sich die Wege von Súper Nova und der ältesten Wrestlingliga der Welt getrennt haben.


    Und da wir schon bei Abgängen sind: Diana la Cazadora hat das Consejo Mundial de la Lucha Libre ebenfalls verlassen. Sie
    begründete ihren Schritt damit, dass das Consejo die Damenriege nicht gut genug einsetzen würde. Kritiker werfen dem Consejo im Gegenteil zu
    Dianas These vor, zu viel Zeit in die Damen zu investieren und dafür die Midgets zu vernachlässigen. Dass Diana la Cazadora kaum noch
    eingesetzt wurde, wird eher ihren mangelnden wrestlerischen Fähigkeiten zugeschoben. Ayako Hamada, der man eine schlechte wrestlerische Qualität viel weniger vorwerfen kann, begründete ihren Weggang von der AAA derweilen damit, dass sie lieber ihren eigenen Terminplan zusammenstellen möchte als weiter auf die Vorgaben der AAA angewiesen zu sein, da sie auf diese Weise häufigere Gelegenheiten finden kann, ihre eigenen Schülerinnen zu trainieren und im Ausland anzutreten.


    Neben Ayako Hamada muss die AAA zumindest in den kommenden Wochen auch auf Aero Star und El Ángel verzichten. Nachdem Aero Star vergangene Woche beim Versuch, seinen Bullet Tope zu springen, keinen Gegner, sondern mit dem Kopf voran eine massive Plattform traf, fällt er auf unbestimmte Zeit aus. In den ersten vier bis sechs Wochen seiner verletzungsbedingten Auszeit wird er gezwungen sein, eine Halskrause zu tragen. El Ángel wiederum wird mehrere Wochen aufgrund verschiedener innerer Verletzungen aussetzen müssen, die er sich abstruserweise bei den Filmarbeiten für eine Telenovela zugezogen hat.


    "Abstrus" ist ein gutes Stichwort,
    denn in diese Schublade kann man auch das stecken, was sich in der kommenden Woche bei der Dienstagsshow des Consejo Mundial de la Lucha
    Libre abspielen wird: Mictlán und Loco Max werden dort den Main Event stellen, da die beiden in einem Hair vs.Hair Match aufeinandertreffen werden. Während es in Mexiko häufig vorkommt, dass Jahre vergehen, ehe es zu einem Apuestas Match kommt, begann die Fehde der beiden erst vor exakt zwei Tagen beim dieswöchigen Martes Arena México in Form eines Fouls von Loco Max an seinem Gegner. Durch die kurzfristige Ansetzung verzichtet das Consejo vollkommen auf jegliche Bewerbung des Kampfes. Es ist davon auszugehen, dass Mictlán
    mit dem Gewinn der Haare von Loco Max für den Verlust seiner Maske entschädigt werden soll, die er im Sommer abgeben musste, um Dragón Rojo Jr.besser als neuen Stern am Consejo-Himmel verkaufen zu können. Loco Max hatte erst vor wenigen Wochen überraschenderweise ein Hair vs. Hair Match gegen Tony Rivera gewonnen - offenbar diente dieses einzig und allein dem Zweck, ihn am Dienstag als würdigerern Gegner von Mictlán verkaufen zu können.


    Abschließen wollen wir diesen Newsblock mal wieder mit Merkwürdigkeiten aus Mexiko: Héctor Garza wurde von "Box y Lucha" zum Abgang der Perros del Mal befragt. Nachdem Garza den Weggang von Perro Aguayo Jr., Mr. Águila und Damián 666 damit begründet hatte, dass die drei sicher zu viel Angst vor ihm und Místico haben würden, fragten ihn die Reportern, was eigentlich aus seiner eigenen Gruppierung geworden ist, deren Gründung er im Sommer lautstark verkündet hatte. Garza konnte dazu weder eine Antwort geben, noch konnte er auch nur ein einziges der Mitglieder aufzählen, die er damals selbst gegenüber den Medien genannt hatte. Ebenso ratlos war Último Guerrero,
    als er von "El Sendero del Peje" befragt wurde, ob er nun eigentlich Mitglied der Guerreros Negros, der Guerreros de la Atlántida oder der
    Ola Lagunera sei. Guerrero gestand ein, momentan selbst den Überblick verloren zu haben und daher einfach abzuwarten, wie er in den kommenden
    Wochen eingesetzt wird. Ob Garza und Guerrero vor diesen Interviews einfach nur zu tief in eine Flasche Luchador-Wein geschaut haben, den es seit neuestem zu kaufen gibt, entzieht sich der Kenntnis des Genickbruch'schen Mexikoreporters.


    Quelle: genickbruch.com


    stefan