ROH erneuert sich 2022

Die amerikanische Wrestling-Liga ROH (Ring of Honor) ist eine der beliebtesten und die bekannteste Indy-Liga im anglo-amerikanischen Raum. Durch die starke Konkurrenz von AEW (All Elite Wrestling) geriet die Company in Bedrängnis. Um noch den Umschaltmoment zu erwischen, kündigte die Liga an, sich zu erneuern.

Am Mittwoch hatte ROH die Nachricht veröffentlicht, dass sie eine Rundumerneuerung anstrebt. Diese soll im ersten Quartal 2022 starten. Davor wird wie bereits angekündigt im Dezember 2021 der PPV „Final Battle“ stattfinden. Bereits im April soll es dann jedoch mit dem Regelbetrieb weitergehen. Mit vielen Live-Events und dem PPV „Supercard Of Honor“ will die Company zurückkehren. Für ihre Rückkehr versprach sie eine fanbasierte Wrestling-Liga, die ihrem Namen gerecht werden soll.

In ihrem Statement wurde folgendes geschrieben:

(übersetzt ins Deutsche)

„Während der Pandemie war es für uns nicht möglich, Events zu veranstalten. Das wollten wir auch nicht, denn uns lag die Gesundheit unserer Wrestler sehr am Herzen. Doch nun sind wir an einen Punkt gekommen, wo es Veränderungen geben muss. Dafür würden wir uns gerne Zeit nehmen, um den Drehpunkt der Liga zu erwischen und eine neue Mission mit neuer Ausrichtung zu beginnen. In diesem Jahr wird es wie bereits angekündigt den PPV „Final Battle“ im Dezember geben. Danach wird das erste Quartal im Jahr 2022 für die Erneuerung genutzt, bis wir im April mit Live-Events und „Supercard Of Honor“ zurückkehren werden. Dabei werdet ihr ein Produkt erleben, welches ab sofort fanbasierter wirkt. Wir sind unseren Fans für ihre langjährige Treue und Loyalität zu Dank verpflichtet.“

Dieses Statement der Sinclair Broadcast Group, die ROH besitzen, bedeutet auch erstmal ein Stopp der TV-Tapings Anfang des Jahres. Diese wurden bis zuletzt in Baltimore, Maryland abgehalten. Der PPV „Final Battle“ im Dezember wird der erste seit Langem wieder sein, bei dem Fans zugelassen sind (letztes Mal im September bei „Death By Dishonor“). Dieser findet am 11. Dezember in der Chesapeake Employers Insurance Arena in Baltimore, Maryland statt.

Eine Neuausrichtung ist in der heutigen Zeit ein probates Mittel für Ligen, um sich zu rehabilitieren. Doch ROH geht dabei einen Schritt weiter.
Dave Meltzer, vom Wrestling Observer, berichtete, dass die Company in Zukunft nur noch mit non-contracted Wrestlern zusammenarbeiten werde. Konkret bedeutet das, dass die Liga keine vertragsgebundenen Wrestler mehr besitzen wird. Im Umkehrschluss werden dadurch bestehende Verträge mit Wrestlern nicht mehr verlängert, was ihnen ermöglicht, auf dem Markt frei verfügbar zu sein. Das vollständige Gehalt soll allerdings bis zu Vertragsende trotz Unterbrechung gezahlt werden. Meltzer behauptet, dass die Liga wieder zu einer richtigen Indy-Liga heranreifen wolle, die Top-Talente abgreift, wann immer sie verfügbar seien und durch ihre Ungebundenheit flexibler mit Verpflichtungen für Events umgehen könnten. Es erlaubt ihnen dadurch, Abwechslung ins Roster zu bringen und immer wieder neue Zusammenstellungen zu kreieren.

Bis zuletzt hielt sich das Gerücht, dass die TV-Show von ROH abgesetzt wird. Der Mutterkonzern Sinclair konnte diese Nachrichten als falsch bestätigen. Auch nach der Erneuerung soll es eine wöchentliche Show geben. Nachdem die Tapings vorüber sind, wird es zur Überbrückung der Zeit bis April alte Inhalte zu sehen geben.

Der gewagte Schritt in eine ungewisse Zukunft bringt für ROH die Sicherheit ihrer bereits feststehenden Philosophie. Für die Aufbereitung will Sinclair ein einzigartiges Produkt im April präsentieren.

Quelle: f4wonline / Wrestling Observer