WWE: Details zu Scott Hall’s letzten Jahren

Nicht einmal eine Woche ist es her, dass die Nachricht übermittelt wurde, dass die Legende Scott Hall (fka. Razor Ramon) tot sei. Ein schwerer Schock für die Wrestling-Welt. Längere Zeit hatte man von ihm nichts mehr gehört. Jetzt wurden jedoch Details zu seinen letzten Jahren der Öffentlichkeit zugetragen.

Die Geschichte nahm ihren Lauf: Erst meldeten die amerikanischen Medien, dass Hall sich die Hüfte gebrochen habe, wenig später wurde der ehemalige Superstar in ein Krankenhaus eingeliefert. Dort stand eine Operation an, bei der er einen Hüftersatz eingesetzt bekam. Doch wie es bei vielen Operationen passieren kann, entstanden Komplikationen. Im Falle von Hall betraf es das Herz. Dort hatte sich ein Blutgerinnsel gebildet. Durch die Ischämie (Durchblutungsstörung) des Herzmuskels entsteht ein lebensbedrohlicher Zustand. Bei Hall wurden gleich drei solcher Infarkte festgestellt. Bis dato war allerdings nichts weiter zu seinem Gesundheitszustand bekannt, bis zuvor Medien über den kritischen Zustand berichteten und Kevin Nash, ein Langzeitfreund Halls und ebenfalls Wrestler und „Hall of Famer“, bekannt gab, dass er nun im Sterben liege und lebenserhaltende Maßnahmen nicht mehr weitergeführt werden. In Folge dessen starb Hall wenig später.

Ein weiterer guter Freund von Hall war X-Pac. Sean Waltman oder bürgerlich Michael Shawn Waltman war zuletzt bei Dave Meltzer vom Wrestling Observer“ zu Gast und offenbarte einige Details zu seinem Gesundheitszustand in den letzten Jahren und vor allem in den letzten Wochen.

Wie bereits geschrieben, hat alles mit einem Hüftbruch angefangen. Hierzu berichtete Waltman, dass Hall für einige Tage auf dem Boden gelegen hätte und sich nicht bewegen konnte. Demzufolge sei er nicht in der Lage gewesen, zu seinem Telefon zu gelangen, um Hilfe anzufordern. Gefunden wurde er von Dallas Page (Diamond Dallas Page – DDP), der sein Haus betrat, als Freunde ihn baten, nach Hall zu sehen, als dieser sich für einige Tage nicht mehr meldete. Jener initiierte auch den Gang ins Krankenhaus. Für Waltman sei dieser Vorfall auch die Folge des schlechten gesundheitlichen Allgemeinzustandes von Hall, der durch die pandemiebedingte Isolation dem Alkohol verfiel.
Waltman: „Die pandemische Situation hatte ihn fest im Griff. Es war schon schwer genug für ihn, mit dem, was er bereits hatte, aber er war zuhause isoliert, ohne sozialen Kontakt. Er wog nur noch 95 Kilogramm.“
Durch die vielen Freundschaften, die Hall pflegte, bot auch Waltman an, bei ihm durch seinen schlechten Zustand zu bleiben. Dies sei laut ihm im Februar gewesen, doch er lehnte ab.

Die gesundheitliche Verschlechterung von Scott Hall begann jedoch bereits viel früher. Meltzer berichtete bereits letztes Jahr zu „WrestleMania 37“, dass Hall ein Tag vor der „Hall of Fame“ Zeremonie (nWo wurde eingeführt) in einer Bar ohnmächtig wurde.
Meltzer schrieb dazu folgendes: „Viele in der Öffentlichkeit wussten, dass Hall schreckliche Alkoholprobleme hatte, aber durch die Arbeit mit Page (DDP) hatte er es geschafft, abstinent zu bleiben und seine Probleme in den Griff zu bekommen. Laut Waltman gab es Zeiten, in denen es zumindest nahe dessen war. Aber in den letzten zwei Jahren ist sein Gesundheitszustand durch all seine Probleme wirklich kontinuierlich schlechter geworden.“

Eine nette Anektode teilte Waltman auch mit, als er erzählte, dass Hall einige Wrestler auf ihrem Weg unterstützte, in denen er ein Talent sah. So habe er vielen Wrestlern beigebracht, wie man mit den Zuschauern interagiert. Einer davon war der Wrestler der amerikanischen Wrestling-Liga AEW (All Elite Wrestling), Powerhouse Hobbs.

Am Ende waren es viele Faktoren, die dazu geführt haben, dass sich der Zustand von Hall verschlechterte. Doch es ist positiv zu vernehmen, dass Waltman, also X-Pac, das Gespräch mit Meltzer mit dieser netten Geschichte beendete. Denn genau diese Erinnerungen zeigen Seiten, die zu diesem Zeitpunkt, nach seinem Ableben, wichtig sind, um den schmerzhaften Verlust zu verarbeiten.

Quelle: f4wonline