Mexiko sichert sich den Platz im Achtelfinale
Mexiko hat sich eindrucksvoll und auf Kosten von Kroatien für das Achtelfinale der WM qualifiziert. Dank der späten Treffer von Rafael Marquez (72.), des Leverkuseners Andres Guardado (75.) und des eingewechselten Superstars Javier Hernandez (82.) gewannen die Mittelamerikaner das direkte Duell beider Mannschaften am Ende mit 3:1 (0:0). Mexiko trifft als Zweiter der Gruppe A auf die Niederlande.
Bei den vergangenen fünf Weltmeisterschaften war El Tri ebenfalls ins Achtelfinale eingezogen, dort aber jeweils gleich gescheitert. Die Kroaten, für die Ivan Persic vom VfL Wolfsburg erst in der 87. Minute traf, hätten gegen El Tri einen Sieg zum Weiterkommen benötigt, scheiterten aber am Ende kläglich. Kurz vor dem Abpfiff sah der eingewechselte Ante Rebic sogar noch die Rote Karte (89.).
Marquez leitet Mexikos Sieg ein
Die Kroaten standen aufgrund der Situation im Parallelspiel, wo Brasilien gegen Kamerun auf Siegkurs war, früh unter Druck - sie benötigten einen Sieg. Mexiko aber verteidigte in der verbissen geführten Begegnung in Recife sehr gut, verteidigte geschickt und startete immer wieder gefährliche Konter: einer davon führte zum zweiten Treffer. Das erste Tor köpfte Marquez nach einem Eckball, Kroatiens Torhüter Stipe Pletikosa sah nicht gut aus.
Mexiko hätte bereits früher führen können, hatte aber Pech, als Darijo Srna bei einem Schuss von Guardado den Ball im Strafraum mit der Hand abblockte und Schiedsrichter Rawschan Irmatow aus Usbekistan weiterspielen ließ (64.). Kurz darauf klärte Pletikosa bei einem Schuss von Paul Aguilar per Fußabwehr (65.). Chancen der gehemmt und einfallslos wirkenden Kroaten waren zu diesem Zeitpunkt längst Mangelware.
Kroatien startet besser
Kroatien legte entsprechend seinem Spitznamen los, die "Feurigen" drückten von Beginn an aufs Tempo, ergriffen die Initiative, merkten aber bald: Das wird ein Geduldsspiel. Die Mexikaner zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurück, bildeten hinten eine Fünferkette mit dem starken Routinier Marquez als Chef, davor stand eine Dreier-Reihe.
Die erste Viertelstunde gehörte den Kroaten, dann kamen die Mexikaner, angetrieben von ihrem heißblütigen Anhang, besser ins Spiel. Der gute Hector Herrera schreckte die Mannschaft von Niko Kovac mit einem wuchtigen Schuss ans Tordreick auf (16.). Und kurz darauf chippte Oribe Peralta den Ball über Torhüter Pletikosa - aber auch neben das Tor (19.).
Kroatien? Hatte mehr Ballbesitz, prallte jedoch immer wieder an der mexikanische Mauer ab und verzweifelte zusehends. Das Bundesliga-Trio im Angriff war abgemeldet - ehe wenigstens Persic den unbedeutenden Anschlusstreffer erzielte.
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Superstar Neymar führt Brasilien zum Gruppensieg
Neymar hat Brasilien mit einer Gala-Vorstellung zum Gruppensieg und ins Achtelfinale gegen Chile geführt. Der Superstar erzielte beim 4:1 (2:1) gegen Kamerun zum Gruppenabschluss die ersten beiden Treffer der Gastgeber und übernahm die alleinige Führung in der Torjägerliste der Endrunde.
Mit seinen Turniertoren drei und vier leitete der Angreifer des FC Barcelona die Selecao in ihrem 100. WM-Spiel auch aus einer möglichen Gefahrenzone: einen K.o.-Runden-Auftakt gegen Mitfavorit Niederlande, den der zweite Platz mit sich gebracht hätte. Nun treffen die Mexikaner, die 3:1 gegen Kroatien gewannen, auf Oranje.
Neymar mit 100. Turniertor
Neymar brachte den Rekord-Titelträger mit dem 100. Tor der laufenden Endrunde in Führung (17.). Der Wolfsburger Luiz Gustavo hatte die Vorarbeit geleistet. Nach dem Ausgleich durch den Schalker Abwehrspieler Joel Matip (26.) sorgte Neymar auch für den zweiten Treffer (35.). Nach der Pause erhöhten Fred (49.) und Fernandinho (84.) zum Endstand.
Brasilien startete in Brasilia mit überfallartigen Angriffen, nach gelungenen Offensivaktionen feuerten die Spieler der Gastgeber die ohnehin schon euphorisierten Fans immer wieder an. Kein Wunder, denn im Falle einer höheren Niederlage hätte theoretisch und bei ungünstigem Verlauf des Parallelspiels zwischen Mexiko und Kroatien sogar noch das Horrorszenario schlechthin, das Vorrunden-Aus, gedroht.
In der vierten Minute hatte Paulinho schon die große Chance zur Führung, sein Schuss nach Vorlage von Neymar blieb aber an einem Abwehrbein hängen. Danach beruhigte sich das Spiel etwas, was auch an den Kamerunern lag. Die bereits zuvor gescheiterte Elf von Trainer Volker Finke präsentierte sich viel disziplinierter als bei der peinlichen 0:4-Schlappe gegen Kroatien und sorgte auch immer wieder für Entlastung.
Matip sorgt für Kameruns Ausgleich
Doch die Führung von Neymar war dennoch verdient. Luiz Gustavo setzte sich auf der linken Seite durch, passte flach in den Strafraum, wo der Superstar eiskalt vollstreckte. Doch Kamerun ließ sich nicht beirren und spielte weiter munter nach vorne. Kurz vor seinem Ausgleichstor traf Matip in einer etwas unfreiwilligen Kopfball-Co-Produktion mit dem Brasilianer David Luiz nur das Lattenkreuz. Beim 1:1 musste Matip nach einem Flachpass von Nyom nur den Fuß hinhalten. Es war sein erstes Tor für Kamerun im 25. Länderspiel.
Danach ließ Neymar mit seinem Flachschuss Kameruns Torwart Charles Itandje nicht gut aussehen. Damit übernahm er die Spitze in der WM-Torjägerliste, unter anderem vor dem dreimal erfolgreichen Thomas Müller.
Nach der Pause - der völlig lockere Neymar hatte sich im Kabinengang mit Ordnern fotografieren lassen - legten die Gastgeber wieder los wie die Feuerwehr. Fred (47.) und Neymar (49.) verfehlten das 3:1 noch knapp, ehe Fred nach Vorarbeit von David Luiz per Kopf zur Stelle war - er stand bei seinem Treffer allerdings leicht im Abseits. Der bullige Angreifer feierte trotzdem, als wäre er von einer Zentnerlast befreit worden. Danach schaltete Brasilien einen Gang zurück und schonte Kräfte für die Runde der letzten 16. Neymar wurde in der 71. Minute ausgewechselt und mit Standing Ovations gefeiert.
(Quelle: dfb.de)