FIFA WM 2014 (inkl. Qualifikationsspiele)

  • Mexiko sichert sich den Platz im Achtelfinale


    Mexiko hat sich eindrucksvoll und auf Kosten von Kroatien für das Achtelfinale der WM qualifiziert. Dank der späten Treffer von Rafael Marquez (72.), des Leverkuseners Andres Guardado (75.) und des eingewechselten Superstars Javier Hernandez (82.) gewannen die Mittelamerikaner das direkte Duell beider Mannschaften am Ende mit 3:1 (0:0). Mexiko trifft als Zweiter der Gruppe A auf die Niederlande.


    Bei den vergangenen fünf Weltmeisterschaften war El Tri ebenfalls ins Achtelfinale eingezogen, dort aber jeweils gleich gescheitert. Die Kroaten, für die Ivan Persic vom VfL Wolfsburg erst in der 87. Minute traf, hätten gegen El Tri einen Sieg zum Weiterkommen benötigt, scheiterten aber am Ende kläglich. Kurz vor dem Abpfiff sah der eingewechselte Ante Rebic sogar noch die Rote Karte (89.).


    Marquez leitet Mexikos Sieg ein


    Die Kroaten standen aufgrund der Situation im Parallelspiel, wo Brasilien gegen Kamerun auf Siegkurs war, früh unter Druck - sie benötigten einen Sieg. Mexiko aber verteidigte in der verbissen geführten Begegnung in Recife sehr gut, verteidigte geschickt und startete immer wieder gefährliche Konter: einer davon führte zum zweiten Treffer. Das erste Tor köpfte Marquez nach einem Eckball, Kroatiens Torhüter Stipe Pletikosa sah nicht gut aus.


    Mexiko hätte bereits früher führen können, hatte aber Pech, als Darijo Srna bei einem Schuss von Guardado den Ball im Strafraum mit der Hand abblockte und Schiedsrichter Rawschan Irmatow aus Usbekistan weiterspielen ließ (64.). Kurz darauf klärte Pletikosa bei einem Schuss von Paul Aguilar per Fußabwehr (65.). Chancen der gehemmt und einfallslos wirkenden Kroaten waren zu diesem Zeitpunkt längst Mangelware.


    Kroatien startet besser


    Kroatien legte entsprechend seinem Spitznamen los, die "Feurigen" drückten von Beginn an aufs Tempo, ergriffen die Initiative, merkten aber bald: Das wird ein Geduldsspiel. Die Mexikaner zogen sich bei gegnerischem Ballbesitz weit zurück, bildeten hinten eine Fünferkette mit dem starken Routinier Marquez als Chef, davor stand eine Dreier-Reihe.


    Die erste Viertelstunde gehörte den Kroaten, dann kamen die Mexikaner, angetrieben von ihrem heißblütigen Anhang, besser ins Spiel. Der gute Hector Herrera schreckte die Mannschaft von Niko Kovac mit einem wuchtigen Schuss ans Tordreick auf (16.). Und kurz darauf chippte Oribe Peralta den Ball über Torhüter Pletikosa - aber auch neben das Tor (19.).


    Kroatien? Hatte mehr Ballbesitz, prallte jedoch immer wieder an der mexikanische Mauer ab und verzweifelte zusehends. Das Bundesliga-Trio im Angriff war abgemeldet - ehe wenigstens Persic den unbedeutenden Anschlusstreffer erzielte.


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    Superstar Neymar führt Brasilien zum Gruppensieg


    Neymar hat Brasilien mit einer Gala-Vorstellung zum Gruppensieg und ins Achtelfinale gegen Chile geführt. Der Superstar erzielte beim 4:1 (2:1) gegen Kamerun zum Gruppenabschluss die ersten beiden Treffer der Gastgeber und übernahm die alleinige Führung in der Torjägerliste der Endrunde.


    Mit seinen Turniertoren drei und vier leitete der Angreifer des FC Barcelona die Selecao in ihrem 100. WM-Spiel auch aus einer möglichen Gefahrenzone: einen K.o.-Runden-Auftakt gegen Mitfavorit Niederlande, den der zweite Platz mit sich gebracht hätte. Nun treffen die Mexikaner, die 3:1 gegen Kroatien gewannen, auf Oranje.


    Neymar mit 100. Turniertor


    Neymar brachte den Rekord-Titelträger mit dem 100. Tor der laufenden Endrunde in Führung (17.). Der Wolfsburger Luiz Gustavo hatte die Vorarbeit geleistet. Nach dem Ausgleich durch den Schalker Abwehrspieler Joel Matip (26.) sorgte Neymar auch für den zweiten Treffer (35.). Nach der Pause erhöhten Fred (49.) und Fernandinho (84.) zum Endstand.


    Brasilien startete in Brasilia mit überfallartigen Angriffen, nach gelungenen Offensivaktionen feuerten die Spieler der Gastgeber die ohnehin schon euphorisierten Fans immer wieder an. Kein Wunder, denn im Falle einer höheren Niederlage hätte theoretisch und bei ungünstigem Verlauf des Parallelspiels zwischen Mexiko und Kroatien sogar noch das Horrorszenario schlechthin, das Vorrunden-Aus, gedroht.


    In der vierten Minute hatte Paulinho schon die große Chance zur Führung, sein Schuss nach Vorlage von Neymar blieb aber an einem Abwehrbein hängen. Danach beruhigte sich das Spiel etwas, was auch an den Kamerunern lag. Die bereits zuvor gescheiterte Elf von Trainer Volker Finke präsentierte sich viel disziplinierter als bei der peinlichen 0:4-Schlappe gegen Kroatien und sorgte auch immer wieder für Entlastung.


    Matip sorgt für Kameruns Ausgleich


    Doch die Führung von Neymar war dennoch verdient. Luiz Gustavo setzte sich auf der linken Seite durch, passte flach in den Strafraum, wo der Superstar eiskalt vollstreckte. Doch Kamerun ließ sich nicht beirren und spielte weiter munter nach vorne. Kurz vor seinem Ausgleichstor traf Matip in einer etwas unfreiwilligen Kopfball-Co-Produktion mit dem Brasilianer David Luiz nur das Lattenkreuz. Beim 1:1 musste Matip nach einem Flachpass von Nyom nur den Fuß hinhalten. Es war sein erstes Tor für Kamerun im 25. Länderspiel.


    Danach ließ Neymar mit seinem Flachschuss Kameruns Torwart Charles Itandje nicht gut aussehen. Damit übernahm er die Spitze in der WM-Torjägerliste, unter anderem vor dem dreimal erfolgreichen Thomas Müller.


    Nach der Pause - der völlig lockere Neymar hatte sich im Kabinengang mit Ordnern fotografieren lassen - legten die Gastgeber wieder los wie die Feuerwehr. Fred (47.) und Neymar (49.) verfehlten das 3:1 noch knapp, ehe Fred nach Vorarbeit von David Luiz per Kopf zur Stelle war - er stand bei seinem Treffer allerdings leicht im Abseits. Der bullige Angreifer feierte trotzdem, als wäre er von einer Zentnerlast befreit worden. Danach schaltete Brasilien einen Gang zurück und schonte Kräfte für die Runde der letzten 16. Neymar wurde in der 71. Minute ausgewechselt und mit Standing Ovations gefeiert.


    (Quelle: dfb.de)

  • England fährt ohne Sieg nach Hause


    Trotz royaler Unterstützung von Prinz Harry auf der Tribüne hat es für England bei seiner größten WM-Pleite seit 56 Jahren nicht mal mehr zu einem Sieg gereicht. Gegen Costa Rica, das als bereits als Sieger der Grupper D und Teilnehmer am Achtelfinale festgestanden hatte, kam in Belo Horizonte lediglich zu einem 0:0. England hatte die K.o.-Runde bereits vor dem letzten Gruppenspiel verpasst - zum ersten Mal seit 1958.


    Die Überraschungsmannschaft aus Costa Rica musste nach den Siegen gegen Uruguay (3:1) und Italien (2:1) nur noch auf einen Gegner aus der Gruppe C mit Kolumbien, der Elfenbeinküste, Japan und Griechenland warten. Für die Ticos ist es die zweite Teilnahme an der K.o.-Runde nach 1990. Damals unterlag die Auswahl aus dem mittelamerikanischen Land der Tschechoslowakei mit 1:4. England hatte gegen Italien und Uruguay jeweils 1:2 verloren.


    Costa Rica lässt es ruhig angehen


    Costa Rica ließ es gegen die Three Lions sehr ruhig angehen. Die Mannschaft von Trainer Jorge Luis Pinto spielte mit angezogener Handbremse. In der zweiten Halbzeit sank das Niveau der Begegnung derart, dass die ersten der 57.823 Zuschauer zu pfeifen begannen. Die englische Mannschaft war um einen anständigen Abgang bemüht, zu mehr aber war sie nicht in der Lage.


    Teammanager Roy Hodgson hatte für das Abschiedsspiel einfach mal die bisherigen Reservespieler aufgestellt. Gleich neun Änderungen nahm er im Gegensatz zum 1:2 gegen Uruguay in der Startelf vor, nur Verteidiger Gary Cahill und Angreifer Daniel Sturridge durften bleiben. Der 19 Jahre alte Verteidiger Luke Shaw und der 20 Jahre alte Mittelfeldspieler Ross Barkley bestritten jeweils ihr erstes Länderspiel.


    England kämpft mit Nervosität


    Die Engländer brauchten deshalb einige Zeit, um ihre Nervosität abzulegen. Costa Rica begann aggressiver und gedanklich schneller. Joel Campbell hatte gleich zu Beginn (2.) eine gute Möglichkeit aus 20 Metern, auf der Gegenseite schoss Sturridge ebenfalls aus der zweiten Reihe nur knapp vorbei (12.). Die beste Gelegenheit besaß Celso Borges für Costa Rica, dessen Freistoß aber an die Latte flog (23.).


    Erst danach wurde England besser, die Spieler, die Hodgson da so zusammengeworfen hatte, waren erkennbar bemüht, keine weitere Schande über das Mutterland des Fußballs zu bringen. Besonders Jack Wilshere überzeugte neben Oldie Frank Lampard, eroberte Bälle und leitete Konter ein. Sturridge besaß eine zweite gute Möglichkeit, köpfte aber über das Tor, nachdem ihn Jones nach einer Ecke bedient hatte (35.).


    Größere Aufreger wurden den Zuschauern danach kaum noch geboten. Costa Rica nahm das Tempo raus. Am Ende hätten die Engländer den Sieg verdient gehabt, Sturridge aber schob den Ball alleine vor Torhüter Keylor Navas stehend knapp links am Tor vorbei (65.).


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    WM-Aus für Italien nach Niederlage gegen Uruguay


    Der viermalige Weltmeister Italien ist bei der Endrunde in Brasilien wie schon vier Jahre zuvor in Südafrika in der Vorrunde gescheitert. Die Squadra Azzurra verlor ihr Gruppen-Endspiel gegen Uruguay nach aufopferungsvollem Kampf und in Unterzahl mit 0:1 (0:0), sie fiel damit hinter die Celeste auf den dritten Platz in der Gruppe D zurück.


    Während Italien nun mit einem neuen WM-Trauma leben muss, können sich Superstar Luis Suarez und Co. auf ein Achtelfinale gegen Kolumbien vorbereiten.


    Bei brutalen äußeren Bedingungen und über 30 Grad Hitze in Natal versetzte Kapitän Diego Godín zehn Italienern in der 81. Minute den Todesstoß. Der Abwehrspieler von Atletico Madrid rammte einen Eckball mit der Schulter ins Tor. Marchisio hatte zuvor nach einem groben Foulspiel von Schiedsrichter Marco Rodriguez aus Mexiko die Rote Karte gesehen.


    Taktik und Vorsicht


    Vorangegangen war ein von Taktik, Vorsicht und unzähligen Nickeligkeiten geprägtes Spiel, das so gar nicht in diese vom Offensivspiel geprägte Endrunde passte. Kaum ein Zweikampf lief ohne Foulspiel ab, vor allem in der ersten Halbzeit gab es Unterbrechungen en masse. Beide Seiten erstickten alle Versuche des Gegners schon im Keim.


    Uruguays offensichtliche Strategie ging dabei auf: Die Celeste, die unbedingt gewinnen musste, spielte auf Zeit und setzte voll darauf, dass den Italienern um die 2006er-Weltmeister Andrea Pirlo (35) und Andrea Barzagli (33) irgendwann die Luft ausgehen würde.


    Vor der Pause hatten sich in dem zähen Abnutzungskampf, den die 39.706 Zuschauer in der Halbzeit mit Pfiffen bedachten, kaum Torchancen ergeben. Die größte Möglichkeit hatten die Südamerikaner, doch Suarez und Nicolas Lodeiro scheiterten bei ihrer Doppelchance an Torwart Gianluigi Buffon (36.).


    Immobilie stürmt neben Balotelli


    Italiens Trainer Cesare Prandelli, der das Spiel als "wichtigste Begegnung meiner Karriere" bezeichnet hatte, setzte diesmal auf ein 3-5-2-System. Im Angriff stürmte der Neu-Dortmunder Ciro Immobile erstmals an der Seite von Mario Balotelli. Vor der Pause bekam Immobile so gut wie keinen Stich, in der 29. Minute schoss er in Rücklage mehrere Meter über das Tor. Balotelli sah seine zweite Gelbe Karte im Turnier - die Sperre fürs Achtelfinale kommt nun nicht mehr zum Tragen.


    Nach der Pause setzte sich der Kampf fort - und wurde nach dem Platzverweis noch härter, vor allem für die Italiener. Uruguay kam nun auch zu Chancen. Hatte Cristian Rodriguez kurz vor der Roten Karten den Ball noch freistehend am langen Pfosten vorbeigezirkelt, rückte danach Buffon immer mehr in den Mittelpunkt. In der 66. Minute rettete "San Gigi" bei einem Flachschuss von Suarez mit einer Weltklasse-Parade.


    (Quelle: dfb.de)

  • 1:4 gegen Kolumbien: Japans Blaue Samurai verpassen letzte Chance


    Japan hat auch die letzte Chance vergeben und ist bei der WM in Brasilien in der Vorrunde gescheitert. Die blauen Samurai verloren das abschließende Gruppenspiel gegen eine bessere B-Elf der bereits fürs Achtelfinale qualifizierten Kolumbianer mit 1:4 (1:1) und müssen die Heimreise antreten.


    Ärgerlich für Japan: Ein Sieg gegen die Cafeteros hätte zum Weiterkommen gereicht, weil im Parallelspiel die Elfenbeinküste in letzter Minute 1:2 gegen Griechenland verlor. Die Griechen schafften damit sensationell noch den Sprung vom letzten Gruppenplatz ins Achtelfinale, wo sie auf Costa Rica treffen.


    Der Mainzer Shinji Okazaki hatte vor 40.340 Zuschauern in Cuiaba mit seinem Ausgleichstreffer zum 1:1 in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit (45.+2) die Hoffnungen der Japaner am Leben gehalten - die dann aber Jackson Martinez (55., 82.) und James Rodriguez (89.) mit ihren Treffern zerstörten. Japan verpasste es, als erstes asiatisches Team zum dritten Mal ein WM-Achtelfinale zu erreichen. Dort stehen nun die Cafeteros, die Uruguay herausfordern.


    Rekordmann Mondragon


    In der 85. Minute kam Kolumbiens Ersatztorwart Faryd Mondragon ins Spiel und avancierte drei Tage nach seinem 43. Geburtstag zum ältesten Spieler, der jemals bei einer WM auf dem Feld stand. Der Ex-Kölner brach den Rekord von Kameruns Ikone Roger Milla (42 Jahre und 39 Tage).


    Die Führung der Kolumbianer hatte Juan Cuadrado (17.) per Foulelfmeter erzielt. Vorangegangen war ein Foul im Strafraum von Yasuyuki Kanno am Berliner Bundesliga-Profi Adrian Ramos.


    Japan begann mit drei Bundesliga-Profis in der Startelf. Atsuto Uchida (Schalke 04), Shinji Okazaki (Mainz 05) und Kapitän Makoto Hasebe (1. FC Nürnberg) standen in der Startelf, ebenso wie der zuletzt formschwache Kagawa. Der Ex-Dortmunder musste wieder auf der ungeliebten linken Außenbahn ran, war dort aber zunächst deutlich präsenter als Keisuke Honda im Zentrum.


    Kolumbiens Trainer Jose Pekerman wechselte im Vergleich zum 2:1-Sieg gegen die Elfenbeinküste munter durch und brachte insgesamt acht neue Spieler: auch Ramos, der nach der WM von Hertha BSC zu Borussia Dortmund wechselt, kam zu seinem ersten Endrunden-Einsatz. Unter anderem Jungstar Rodriguez erhielt zunächst eine Verschnaufpause.


    Japaner zu Beginn mit viel Ballbesitz


    Gefordert war am Anfang vor allem Kolumbiens Defensive. Die Japaner hatten viel Ballbesitz, aber auch die altbekannten Probleme mit der Durchschlagskraft im Sturm. Auch die Standards, wie ein Freistoß von Honda rechts am Tor vorbei (33.), kamen nicht genau genug. Drei Minuten später schoss Yoshito Okubo per Seitfallzieher spektakulär übers Tor.


    In der 42. Minute vergab Jackson Martinez nach Vorarbeit von Ramos die große Chance zum 2:0, als er aus neun Metern links am Tor vorbei schoss. Stattdessen glich Okazaki mit einem sehenswerten Kopfball nach Flanke von Honda aus.


    Nach der Pause kam Rodriguez und mit ihm auch neuer Schwung ins Spiel der Südamerikaner. Der Spielmacher von AS Monaco hatte gleich zwei gute Aktionen (50. und 54.) und bereitete dann das 2:1 mit einem feinen Pass vor. Japan kämpfte, vergab aber weiter leichtfertig seine Chancen: In der 66. Minute schoss Okuba aus vollem Lauf und kurzer Distanz weit über das Tor. Danach brachen bei Japan in der Abwehr alle Dämme.


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    Griechen schaffen Einzug ins WM-Achtelfinale in letzter Sekunde


    Griechenland hat durch einen Elfmetertreffer in der dritten Minute der Nachspielzeit gerade noch das Achtelfinale der WM erreicht. Durch das Tor von Georgios Samaras zum 2:1 (1:0) besiegte der Europameister von 2004 die Elfenbeinküste, er erhielt zudem die unbedingt erforderliche Schützenhilfe von Kolumbien: Der Sieger der Gruppe C gewann gegen Japan 4:1.


    Damit trifft Griechenland in der K.o.-Runde auf Costa Rica. Dagegen ist die Elfenbeinküste um Didier Drogba wie schon 2006 und 2010 in der Vorrunde gescheitert. Der eingewechselte Wilfried Bony hatte Griechenland zuvor zwischenzeitlich aus der WM geschossen (74.).


    Die Griechen mussten unbedingt gewinnen, um ihre kleine Chance auf das Achtelfinale zu wahren. Der eingewechselte Andreas Samaris vergrößerte sie mit seinem Treffer in der 42. Minute. Die Griechen hatten das Pech, dass sie durch Jose Holebas (33.) und Georgios Karagounis (68.) zwei Lattentreffer verzeichneten.


    Ivorer drängen auf Ausgleich


    Die Mannschaft der Elfenbeinküste drängte in der zweiten Halbzeit vehement auf den Ausgleich. Die gute Defensive der Griechen hielt beim zunehmend offenem Schlagabtausch lange stand - aber nicht lange genug. Der eingewechselte Bony schoss die Ivorer ins Glück - bis zur letzten Aktion des Spiels.


    Dafür, dass die Griechen unbedingt gewinnen mussten, hatten sie das Spiel erstaunlich gelassen begonnen. Sie vertrauten auf die bekannte Taktik: hinten gut stehen, dann kontern und auf Standards hoffen. In den vorhergehenden acht WM-Begegnungen hatte das nicht sonderlich gut geklappt, nur sieben Treffer hatten die Griechen dabei erzielt. Diesmal gingen sie mit dieser Taktik sogar erstmals in einem WM-Spiel in Führung.


    Der Europameister von 2004 hatte noch zweimal Pech. Zunächst musste Patagonis Kone vom FC Bologna vom Feld, er hatte sich offensichtlich am Oberschenkel verletzt (13.) - für ihn kam Samaris. Fünf Minuten später musste sich dann Torhüter Orestis Karnezis am Rücken behandeln lassen, was ihm aber erkennbar keine Linderung brachte: Er machte kurz darauf Panagiotos Glykos Platz (24.).


    Ehe er vom Platz ging, hatte Karnetis noch eine Chance von Drogba vereitelt (13.). Drogba spielte zum ersten Mal bei dieser WM von Beginn an. Dass er mit seinen mittlerweile 36 Jahren nicht mehr der Schnellste ist, war zu sehen: Bei bei einem Pass von Yaya Touré, der wie sein Bruder Kolo trotz des Todes von Bruder Ibrahim (28) am Donnerstag von Beginn an dabei war, kam er im Strafraum zu spät (23.).


    Karagounis prüft Barry


    Die größten Aufreger aber auf der anderen Seite: Eine Minute nach dem Lattenschuss von Holebas prüfte Georgios Karagounis den ivorischen Torhüter Boubacar Barry, beim Schuss von Samaras war dieser dann aber chancenlos.


    Beide Mannschaften kamen anschließend mit wesentlich mehr Tempo aus der Kabine. Vor allem die Ivorer, zunächst viel zu hektisch und verspielt, drängten nun nach vorne, sie mussten zumindest den Ausgleich erzielen. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch. Die Griechen hatten durch Lazaros Christodoulopoulos (54.) und beim Lattentreffer von Karagounis die Chancen zur Vorentscheidung auf dem Fuß.


    (Quelle: dfb.de)

  • 2:3 gegen Argentinien: Nigeria jubelt trotz Messi-Gala


    Lionel Messi hat Argentinien einen Tag nach seinem 27. Geburtstag mit einer weiteren Gala-Vorstellung den Gruppensieg geschenkt - aber auch Verlierer Nigeria hat Grund zum Feiern. Der ehemalige Weltfußballer erzielte beim 3:2 (2:1) die ersten beiden Tore für die Albiceleste und zog mit nun vier Turniertreffern an der Spitze der WM-Torjägerliste mit dem Brasilianer Neymar gleich.


    Nigeria erreichte trotzdem das Achtelfinale, weil Bosnien-Herzegowina Schützenhilfe leistete. Der bereits zuvor gescheiterte WM-Neuling bezwang den Iran 3:1 (1:0) und verhinderte damit, dass Team Melli (1) noch an den Afrikanern (4) vorbeizog. Damit war auch die Gefahr eine Losentscheides gebannt: Hätte auch der Iran 3:2 gewonnen, hätte die FIFA den Zufall über den Achtelfinalgegener entscheiden lassen müssen.


    Nigeria steht damit zum dritten Mal nach 1994 und 1998 in der K.o.-Runde einer WM. Wahrscheinlicher Gegner dort ist Frankreich. Argentinien wird es aller Voraussicht nach mit Ecuador, der Schweiz oder Hondruas zu tun bekommen.


    Messi staubt früh ab


    Messi hatte Argentinien vor 43.285 Zuschauern, die meisten davon begeisterte Landsleute, schon in der dritten Minute mit einem klassischen "Abstauber" nach einem Pfostenschuss von Angel di Maria in Führung gebracht. Nur eine gute Minute später gelang Ahmed Musa der Ausgleich. Kurz vor der Pause zirkelte Messi einen Freistoß aus mehr als 20 Metern in den Winkel (45.+1). Nach dem 2:2 durch Musa (47.) sorgte Marcos Rojo (50.) für den Endstand.


    Beide Mannschaften machten allerdings nicht den Eindruck, als kämen sie für einen Platz im Halbfinale oder im Endspiel infrage. Die Argentinier spielten zwar etwas besser als bei den schmeichelhaften Zittersiegen gegen Bosnien (2:1) und Iran (1:0), zeigten aber vor allem in der Defensive Schwächen. Wie schon gegen die Iraner hatte vor allem Pablo Zabaleta auf der rechten Abwehrseite immer wieder Probleme.


    Auch Halbzeit zwei beginnt mit Doppelschlag


    Allerdings deutete das Team von Trainer Alejandro Sabella auch sein enormes Offensivpotenzial an. Messi nahm sich zwar zahlreiche Auszeiten, bewies aber erneut, dass er immer ein Spiel alleine entscheiden kann. Auch Angel Di Maria von Champions-League-Sieger Real Madrid ließ auf der linken Außenbahn immer wieder seine Extraklasse aufblitzen. Sorgen muss sich Sabella um Sergio Agüero. Der Angreifer vom englischen Meister Manchester City, der kaum auffiel, wurde in der 38. Minute angeschlagen ausgewechselt.


    Beide Halbzeiten begannen vielversprechend mit Doppelschlägen, doch die Qualität ließ auch ebenso schnell wieder nach. Nach dem 3:2 durch Rojo plätscherte das Spiel lange dahin, unterbrochen von einem Highlight: der Auswechslung Messis in der 63. Minute. Der Weltstar mit der Nummer 10 wurde von allen Fans im Stadion mit Standing Ovations verabschiedet.


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    Erster WM-Sieg für Bosnien - auch Iran ausgeschieden


    Der historische erste Sieg kam zu spät, Edin Dzeko und Bosnien-Herzegowina haben sich dadurch aber mit Anstand aus Brasilien verabschiedet. Der bereits ausgeschiedene WM-Debütant gewann gegen die Mannschaft des Iran mit 3:1 (1:0) und zeigte damit Größe in einem Spiel, in dem es für ihn sportlich um nichts mehr ging. Der überzeugende Dzeko (23.), Miralem Pjanic (59.) und Avdija Vrsajevic (83.) erzielten die Treffer zum ersten WM-Sieg für ihr Land.


    Die Bosnier hatten schon nach dem zweiten Gruppenspiel keine Chance mehr auf das Achtelfinale besessen, verhinderten durch den Sieg aber auch das Weiterkommen der harmlosen Iraner, die durch Reza Ghoochannejad (82.) den zwischenzeitlich Anschluss erzielten. Für den dreimaligen Asienmeister endete die vierte WM-Teilnahme damit wie die vorhergehenden drei: mit einem Scheitern in der Vorrunde. Nur ein Sieg gegen die Bosnier hätte dem Iran noch die Chance auf das Achtelfinale eröffnet.


    "Dies ist unser WM-Finale", hatte Carlos Queiroz, Irans portugiesischer Trainer, vor dem Spiel noch betont: Doch ab dem Anpfiff spielte vor angeblich 48.011 Zuschauern in der Arena Fonte Nova in Salvador nur eine Mannschaft: die, für die es nur noch um Ehre und Stolz ging. Die Bosnier, bereits ausgeschieden nach den Niederlagen gegen Argentinien (1:2) und Nigeria (0:1), waren aktiver, dauerhaft überlegen und gewannen verdient. Ihr Bester dabei war Dzeko.


    Iran hofft nur kurz


    Bereits in der 4. Minute besaß Dzeko die Gelegenheit, Bosnien in Führung zu bringen - Torhüter Alireza Haghighi war da noch mit den Fingerspitzen dran. Beim nächsten Schuss des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs (2010) machte sich der Schlussmann vom portugiesischen Zweitligisten Sporting Covilha allerdings vergeblich lang: Dzekos Weitschuss aus 18 Metern saß. Danach war der ehemalige Wolfsburger an beinahe jedem Angriff der Bosnier beteiligt, den zweiten Treffer legte er auf.


    Womöglich wäre alles noch ganz anders gekommen - doch eine Minute nach dem 0:1 vergaben die Iraner die Großchance zum Ausgleich: Masoud Shojaei traf mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze die Latte, den Abpraller vergab aus kurzer Distang Reza Ghoochannejad. Die Iraner, die zuvor 0:0 gegen Nigeria gespielt und 0:1 gegen Argentinien verloren hatten, enttäuschten danach auf ganzer Linie - auch der gegen Argentinien herausragende Ashkan Dejagah.


    (Quelle: dfb.de)

  • Drei Tore gegen Honduras: Shaqiri schießt Schweiz ins Achtelfinale


    Kleiner Mann, ganz groß: Xherdan Shaquiri hat die Schweiz in das Achtelfinale der WM geschossen. Der Mittelfeldspieler von Bayern München traf beim 3:0 (2:0) gegen Honduras dreimal (6., 31., 71.) für die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld. Weil zur gleichen Zeit zehn Ecuadorianer nicht gegen Gruppensieger Frankreich gewannen, stehen die Eidgenossen zum fünften Mal und wie zuletzt 2006 im Achtelfinale. Dort treffen sie am kommenden Dienstag in Recife auf Argentinien. Honduras ist ausgeschieden.


    Die Schweiz benötigte beim letzten WM-Spiel in Manaus einen Sieg, um noch eine Chance auf das Achtelfinale zu haben. Die Schweiz, das war zu erkennen, wollte ihr Glück zur Not erzwingen. Aber das war nicht nötig, denn die Schweiz hat Shaqiri: Der kleinste Mann auf dem Feld (169 cm), der nach den ersten beiden Spielen noch arg kritisiert worden war, rannte schon nach sechs Minuten parallel zur Strafraumlinie und schoss den Ball aus 20 Metern mit einer Wucht in den Torwinkel, dass es beinahe das Netz zerriss.


    Von da an lief Shaqiri zu großer Form auf - assistiert von Josip Drmic. Der künftige Leverkusener war von Hitzfeld neu in die Mannschaft genommen worden, als einer von sieben Spielern aus der Bundesliga bei den Eidgenossen. Ein guter Entschluss des Trainers: Drmic bildete mit Shaqiri ein Dreamteam, er legte die Treffer zwei und drei auf.


    Bruch im Spiel nach Führungstreffer


    Der Führungstreffer führte aber zunächst zu einem Bruch im Spiel. Die Schweizer, die den verletzten Abwehrchef Steve van Bergen (Bruch des linken Augenhöhlenbodens) durch Fabien Schär vom FC Basel ersetzten, zogen sich weit zurück, ließen ihren Gegner kommen und lauerten auf Konter. Die Honduraner hatten in dieser Phase die besseren Aktionen, waren aber, obwohl körperlich überlegen, zu wenig durchschlagskräftig.


    Umso verwunderlicher, dass der zweite Treffer für die Schweiz fiel: Drmic stürmte über links heran, Shaqiri in der Mitte, er erhielt den Ball und verwandelte zum 2:0. Shaqiri spielte danach noch zwei tolle Pässe auf Drmic (43./45.), der bisherige Nürnberger aber konnte daraus nichts machen.


    Honduras, das selbst noch eine Außenseiterchance besaß, erhöhte nach der Pause noch einmal den Druck, hatte Chancen, bei einem Schuss von Jerry Bengtson musste Ricardo Rodriguez vom VfL Wolfsburg auf der Linie klären (52.). Insgesamt aber waren die Honduraner spielerisch zu schwach, um die Wende zu erzwingen. Und sie hatten keinen Shaqiri. Und keinen Drmic, der auch den dritten Treffer des Matchwinners auflegte.


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    Ecuador als einziges südamerikanisches Team ausgeschieden


    Aus für El Tri: Ecuador ist als einziges der sechs südamerikanischen Teams bei der WM in Brasilien schon in der Vorrunde gescheitert. Gegen die bereits qualifizierten Franzosen kam das Team von Trainer Reinaldo Rueda nicht über ein 0:0 hinaus und verlor damit den zweiten Platz an die Schweiz. Die Eidgenossen gewannen das Fernduell durch ein 3:0 gegen Honduras.


    Den Tiefpunkt einer völlig verkorksten WM erlebte Ecuadors Kapitän Antonio Valencia. Der Angreifer von Manchester United sah in der 50. Minute nach grobem Foulspiel an Lucas Digne die Rote Karte schwächte sein Team damit entscheidend.


    Karim Benzema und Co. reichte der eine Punkt zum Gruppensieg, die Spuren ihrer großen Vorbilder verließen sie aber. Die Weltmeister-Equipe von 1998 bleibt damit das einzige französische Team in der WM-Geschichte, das die Vorrunde mit neun Punkten beendet hat. Gegner in der Runde der letzten 16 ist am Dienstag in Sao Paulo Nigeria.


    Deschamps schont Stammkräfte


    Ohne Stammkräfte wie Patrice Evra, Raphael Varane, Patrice Evra oder Mathieu Valbuena versprühte die Equipe Tricolore nicht den Glanz der ersten beiden Partien. Frankreichs Trainer Didier Deschamps hatte im Vergleich zum 5:2 gegen die Schweiz munter durchgewechselt. Der Weltmeister von 1998 musste auch auf den gelbgesperrten Yohan Cabaye verzichten. Heraus kam die jüngste französische WM-Elf seit 1978, doch auch sie zeigte sich von Beginn an absolut konkurrenzfähig.


    Die Franzosen spielten schnell und schnörkellos, hatten aber auch direkt Glück. Nach einen Ellbogenschlag in Gesicht von Oswaldo Minda hätte Mamadou Sakho (8.) früh die Rote Karte sehen müssen. Gegen Antonio Valencia, der in der Aktion, die zum Platzverweis führte, mit der Sohle voran in Digne gegangen war, reagierte Schiedsrichter Noumandiez Doue (Elfenbeinküste) später konsequent.


    Ecuadors Profis wirkten ausgerechnet im entscheidenden Vorrundenspiel gehemmt und gingen - Valencia ausgenommen - nicht mit der gewohnten Vehemenz in die Zweikämpfe. Die erste gute Szene ließ bis zur 33. Minute auf sich warten, doch Frankreichs Torwart Hugo Lloris hatte keine Probleme mit dem Schuss von Michael Arroyo.


    Benzema geht diesmal leer aus


    Fünf Minuten zuvor hatte Karim Benzema die größte Chance der ersten Halbzeit vergeben. Ecuadors Torwart Alexander Dominguez schätzte eine hohe Flanke falsch ein und verfehlte den Ball, der bereits dreimal erfolgreiche Star der Franzosen war von der Gelegenheit so überrascht, dass er freistehend den Ball mit dem Kopf nicht kontrollieren konnte.


    In der 38. Minute war Dominguez nach einem Kopfball von Paul Pogba aber wieder auf dem Posten - ebenso wie Lloris drei Minuten später bei einem Kopfball von Enner Valencia. Nach der Roten Karte gegen seinen Namensvetter Antonio geriet Ecuador mehr und mehr unter Druck, den Franzosen fehlte aber vor dem Tor die Konsequenz aus den ersten beiden Spielen. Sie vergaben reihenweise Chancen, unter anderem Paul Pogba (73.) mit einem Kopfball freistehend aus fünf Metern.


    (Quelle: dfb.de)

  • 1:0 gegen die USA: Thomas Müller sichert Gruppensieg


    Die deutsche Nationalmannschaft ist bei der WM 2014 in Brasilien als Gruppensieger ins Achtelfinale eingezogen und darf weiter vom großen Coup am Zuckerhut träumen. Die Auswahl des DFB setzte sich im Regen von Recife gegen die vom früheren Bundestrainer Jürgen Klinsmann betreuten US-Amerikaner dank eines Treffers von Thomas Müller (55.) verdient mit 1:0 (0:0) durch.


    In der Runde der letzten 16 wartet nun am Montag (22 Uhr, live im ZDF) in Porto Alegre der Zweite der H-Gruppe auf die deutsche Auswahl. Auch der USA genügte das Ergebnis für das Erreichen der K.o.-Runde, denn im Parallelspiel unterlag Ghana gegen Portugal 1:2 (0:1). Diese beiden Teams müssen nach der Vorrunde die Heimreise antreten.


    Bundestrainer Joachim Löw hatte seine Startaufstellung im Vergleich zu den vorangegangenen Gruppenspielen gegen Portugal (4:0) und Ghana (2:2) auf zwei Positionen umgestellt: Im defensiven Mittelfeld ersetzte Bastian Schweinsteiger bei seinem 104. Länderspiel Sami Khedira, in der Offensive kam Lukas Podolski für Mario Götze zum 116. Einsatz im DFB-Trikot. Auf der anderen Seite setzte US-Trainer Jürgen Klinsmann gegen Deutschland in Fabian Johnson (1899 Hoffenheim) auf einen aktiven und in Jermaine Jones (Besiktas Istanbul) und Michael Bradley (FC Toronto) zwei frühere Bundesliga-Profis auf.


    Boateng sucht Müller im Zentrum


    In den rot-schwarzen Ausweichtrikots legte die deutsche Mannschaft in der Pernambuco-Arena direkt den Vorwärtsgang ein und erspielte sich bei in den Breiten ungewohntem Schmuddelwetter kleinere Tormöglichkeiten. Viel ging vor allem über die rechte Seite um Jerome Boateng, der mit seinen Flanken immer wieder den umtriebigen Müller in der vordersten Spitze suchte (2., 7., 14.). Das DFB-Team überzeugte vor allem durch Ballsicherheit, während sich die US-Amerikaner zunächst auf die Verteidigung beschränkten. Schade, dass sich die aufgerückten Abwehrspieler Benedikt Höwedes und Per Mertesacker nach einer dieser Flanken beim Abschluss selbst im Weg standen (10.).


    Nach rund 15 Minuten konnte sich das US-Team etwas aus der deutschen Umklammerung befreien, der dreimalige Weltmeister blieb aber spielbestimmend. Bis zur ersten klaren Chance mussten die rund 42.000 Zuschauer aber bis zur 23. Minute warten - und diese hatte die USA: Graham Zusi kam an der Strafraumgrenze frei zum Schuss, zielte aber knapp zu hoch - Nationaltorwart Manuel Neuer musste nicht eingreifen.


    Im Laufe der ersten Hälfte kamen beide Mannschaften immer seltener gefährlich in Strafraumnähe - die Partie spielte sich hauptsächlich im Mittelfeld ab. Vielleicht versuchte es Toni Kroos deshalb mit einem Schussversuch aus rund 20 Metern (31.), Tim Howard im Tor der USA hatte jedoch ebenso wenig Mühe wir vier Minuten später bei einem Zwölf-Meter-Flachschuss von Mesut Özil. Das DFB-Team hatte bei dem 888. Länderspiel der Nationalmannschaftsgeschichte weiterhin die reifere Spielanlage, zumeist kam beim Kombinationsspiel in der Offensive jedoch der letzte Pass nicht an. So ging es torlos in die Pause.


    Aufatmen nach Müllers viertem WM-Treffer


    Mit DFB- und WM-Rekordtorschütze Miroslav Klose für Podolski kam die Löw-Mannschaft mit Schwung aus der Kabine und verpasste nur knapp die Führung, als Özil bei einer weiteren Boateng-Hereingabe nicht genügend Druck hinter seinen Kopfball bekam (47.). Ähnlich erging es Klose fünf Minuten später nach einer Flanke von links (52.). Der deutschen Elf fehlte die letzte Präzision - bis zur 55. Minute und dem vierten WM-Treffer von Müller: Nach einer kurzen Ecke verlängerte Mertesacker eine Hereingabe gefährlich per Kopf aufs Tor. Howard ließ zur Seite vor die Füße des Bayern-Profis abprallen, der den Ball aus 16 Metern mit voller Wucht halbhoch platziert im linken Eck versenkte. Dieser Treffer hatte sich angedeutet.


    Auch nach der Führung gab das Team aus Europa den Takt vor, die US-Amerikaner gingen zunehmend rustikal zu Werke - kam aber bis zur Nachspielzeit kaum vor das deutsche Tor. Das DFB-Team schaukelte die Führung nach Hause und holte im dritten WM-Spiel gegen die USA wie 1998 und 2002 den dritten Sieg.


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    Portugal siegt dank Ronaldo und scheidet doch aus


    Portugals Nationalmannschaft mit Weltfußballer Cristiano Ronaldo ist trotz eines abschließenden Sieges in der WM-Vorrunde gescheitert. Der WM-Vierte von 2006 kam am dritten Spieltag zu einem 2:1 (1:0) in der Gruppe G in Brasilia gegen Ghana, konnte aber nicht mehr an den USA vorbeiziehen. Die Portugiesen wurden Dritter vor den Black Stars. Das Siegtor erzielte Cristiano Ronaldo (80.).


    John Boye (31.) hatte Portugal per Eigentor in Führung gebracht. Kapitän Asamoah Gyan (57.) erzielte den Ausgleich für die Afrikaner. Dann war Real-Ass Ronaldo erfolgreich. Die Portugiesen hatten zum Auftakt 0:4 gegen Deutschland verloren und danach ein 2:2 gegen die US-Amerikaner von Coach Jürgen Klinsmann erreicht. Ghana hatte zuvor 2:2 gegen Deutschland am vergangenen Samstag gespielt.


    Die Black Stars hatten vor dem Spiel den Schalker Profi Kevin-Prince Boateng und Sulley Muntari aus dem WM-Kader geworfen.


    (Quelle: dfb.de)

  • Belgien gewinnt auch sein drittes Vorrundenspiel


    Belgien hat sich nach einem Kraftakt in Unterzahl zum Gruppensieg und ins WM-Achtelfinale gegen die USA gekämpft. Eine B-Elf der Roten Teufel siegte mit zehn Mann 1:0 (0:0) gegen biedere Südkoreaner, die damit das K.o.-Duell mit der deutschen Mannschaft verpassten und die Heimreise antreten müssen. Die Belgier von Trainer Marc Wilmots fordern nach drei Arbeitssiegen in der Vorrunde am Dienstag in Salvador Team USA mit Coach Jürgen Klinsmann.


    Den Siegtreffer erzielte Kapitän Jan Verthongen in der 77. Minute nach einem Konter. Es war das erste WM-Tor in Unterzahl. Steven Defour hatte wegen groben Foulspiels (45.) die Rote Karte gesehen, doch der berechtigte Platzverweis zog für die Roten Teufel keine schwerwiegenden Konsequenzen nach sich.


    Koreaner zunächst mutiger


    Auch die Südkoreaner brauchen sich nicht über die Maßen zu ärgern. Weil Algerien beim 1:1 gegen Russland im Parallelspiel seine Pflicht erfüllte, wäre ein Sieg mit vier Toren Unterschied gegen die Belgier vonnöten gewesen, um zum zweiten Mal nacheinander ins WM-Achtelfinale einzuziehen.


    Nach einer Abtastphase mit leichten Vorteilen für die Belgier bekamen die Koreaner aber zunächst mehr Mut, als sie aus Curitiba die Kunde von der Führung der Russen erhielten. Das Team von Trainer Myungbo Hong spielte bissig und engagiert und baute nach einer guten halben Stunde sogar ordentlich Druck auf. Nur beim Abschluss haperte es.


    Die Belgier, die schon bei ihren knappen Siegen gegen Algerien (2:1) und Russland (1:0) Probleme hatten, konnten auch mit ihrer Zweitvertretung nicht überzeugen. Negativer Höhepunkt war die Aktion vor der Roten Karte, bei der Defour mit beiden Beinen Shin-Wook Kim in die Parade fuhr.


    Belgien mit sieben Neuen


    Trainer Marc Wilmots hatte im Vergleich zum Sieg gegen Russland und dem damit verbundenen vorzeitigen K.o.-Runden-Einzug kräftig rotiert. Nur noch vier Spieler starteten gegen Südkorea erneut von Beginn an, unter anderem schonte der ehemalige Schalker seine Stars Kevin de Bruyne, Eden Hazard und Romelu Lukaku. Einziger Bundesliga-Legionär in der Startelf war Daniel van Buyten von Bayern München.


    Verletzt fehlten Thomas Vermaelen und Vincent Kompany, der von einer Gelbsperre gefährdete Verthongen musste deshalb von Beginn an spielen. Insgesamt feierten vier Belgier in der Startelf ihr WM-Debüt. Das merkte man: Weniges wirkte einstudiert, vieles blieb Stückwerk. Bei den Asiaten standen der Augsburger Jeong-Jo Hong, der Leverkusener Heung-Min Son und der Mainzer Ja-Cheol Koo beim Anpfiff auf dem Platz.


    Zur zweiten Halbzeit brachte Coach Hong einen zweiten Stürmer, doch die folgende Offensive flößte den Belgiern kaum Angst ein. Ein wenig Glück hatten die Europäer, als eine verunglückte Flanke von Son auf die Latte fiel (59.), zwei Minuten später war Torwart Thibaut Courtois bei einem Kopfball von Sung-Yeung Ki zur Stelle. Dann traf Verthongen.


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    Algerien Gegner von Deutschland nach 1:1 gegen Russland


    Algerien ist Gegner von Deutschland im Achtelfinale der WM in Brasilien. Die Nordafrikaner zogen durch ein 1:1 (0:1) gegen Russland erstmals in die K.o.-Runde einer WM ein.


    Islam Slimani von Sporting Lissabon schoss die Wüstenfüchse mit seinem Treffer in der 60. Minute ins Glück. Bis dahin waren die Russen durch den frühen Treffer von Alexander Kokorin (6.) auf einem guten Weg, am Montag (22.00 Uhr MESZ, live im ZDF) in Porto Alegre auf die deutsche Mannschaft zu treffen. Slimani traf nach einem Freistoß per Kopf, Russlands Torhüter Igor Akinfejew sah dabei nicht gut aus.


    Für Russland war vor dem Spiel vor 39.311 Zuschauern in Curitiba ganz klar: ein Sieg war Grundvoraussetzung fürs Weiterkommen. Und in einem insgesamt flotten Spiel in Curitiba gelang den Russen auch ein Start nach Maß. Aus der ersten Torchance entstand gleich das 1:0, nach einem Flankenlauf von Dimitri Kombarow verwandelte Kokorin die Hereingabe mit dem Kopf.


    Es blieb dies lange die einzig gute Chance des Spiels, obwohl gerade die Russen nach den Spielen gegen Südkorea (1:1) und Belgien (0:1) zunächst richtig Betrieb machten. Die Sbornaja führte völlig verdient, die Angriffe versandeten aber auch meist an der Strafraumgrenze. Algerien hielt dagegen, hatte aber Mühe, auf dem arg ramponierten Rasen wie gewohnt sein gutes Passspiel aufziehen.


    Algerien findet langsam ins Spiel


    Es dauerte eine gute halbe Stunde, ehe die Algerier, die nach der Niederlage gegen Belgien (1:2) gegen Südkorea (4:2) den torreichsten WM-Sieg einer afrikanischen Mannschaft gefeiert hatten, eine gute Gelegenheit besaßen. Den Schuss von Slimani lenkte Akinfejew mit einer starken Parade aber über die Latte (29.). Zuvor hatte Oleg Schatow knapp über das Tor der Wüstenfüchse gezielt (26.).


    Algerien hatte zunächst kaum einmal eine Lücke in der gut organisierten russischen Abwehr gefunden - war nun aber besser im Spiel. Das lag auch daran, dass die Sbornaja erst einmal den geordneten Rückzug antrat und die Nordafrikaner kommen ließ. das wäre beinahe schief gegangen, kurz vor Pause aber köpfte erneut Slimani nur in die Arme von Akinfejew (43.).


    Russland schien dadurch etwas aufgeschreckt, kam mit mehr Schwung aus der Pause, Algerien gelangen zunächst kaum noch Entlastungsangriffe - ehe dem starken Slimani der Ausgleich gelang in einer Phase, in der die Nordafrikaner etwas stärker wurden. Russland setzte nun alles auf eine Karte, spielte noch offensiver, es entwickelte sich ein offener Schalgabtausch. Mit dem glücklicheren Ende für Algerien.


    (Quelle: dfb.de)

  • Sieg im Elfmeter-Krimi gegen Chile: Brasilien im WM-Viertelfinale


    Gastgeber Brasilien hat sich als erste Mannschaft für das Viertelfinale der Weltmeisterschaft qualifiziert. Im Achtelfinale in Belo Horizonte setzte sich der fünfmalige Weltmeister gegen den Südamerika-Rivalen Chile nach einem Krimi 3:2 (1:1, 1:1) im Elfmeterschießen durch.


    Die Selecao ging durch ein Eigentor von Gonzalo Jara (18.) in Führung. Chiles Torjäger Alexis Sanchez (32.) glich nach einem Fehlpass von Hulk aus. Keeper Julio Cesar war mit zwei gehaltenen Elfmetern der Matchwinner für die brasilianische Mannschaft. Zum dritten Mal nach 1998 und 2010 gewann Brasilien im WM-Achtelfinale gegen Chile.


    In der Runde der letzten Acht treffen die Brasilianer am 4. Juli in Fortaleza auf den Sieger des zweiten Achtelfinales zwischen Kolumbien und Uruguay. Die beiden Südamerikaner stehen sich am Samstagabend in Rio de Janeiro gegenüber.


    (Quelle: dfb.de)

  • Zwei Treffer: James schießt Kolumbien ins Viertelfinale gegen Brasilien


    Der angehende Superstar James Rodriguez hat Kolumbien in das WM-Viertelfinale gegen Gastgeber Brasilien geführt. Mit seinen Turniertreffern vier und fünf ebnete der 22 Jahre junge Mann mit dem bubenhaften Gesicht seiner Mannschaft den Weg zu einem 2:0 (1:0) gegen Uruguay, das ohne seinen gesperrten "Beißer" Luis Suarez spielen musste.


    In seinem ersten WM-Viertelfinale trifft Kolumbien am kommenden Freitag in Fortaleza auf die Selecao, die zuvor 3:2 im Elfmeterschießen gegen Chile gewonnen hatte.


    James mit Weltklassetor zur Führung


    Bereits der erste Treffer von Rodriguez in der 28. Minute riss das Publikum im Maracanã von Rio de Janeiro aus den Sitzen. Wie an der Schnur gezogen flog der Ball in Höchstgeschwindigkeit ins Tordreickeck, er war unhaltbar, auch wenn Uruguays Torhüter Fernando Muslera noch die Fingerspitzen hinbekam. Der zweite Treffer des Mittelfeldspielers vom AS Monaco in der 50. Minute war eher ein "Abstauber" nach einer perfekten Kopfballvorlage von Juan Cuadrado.


    Rodriguez hat nun einstweilen die Spitze der Torjägerliste übernommen. Und er wird an seiner Frisur arbeiten müssen: Das Spiel hatte er begonnen mit drei Streifen im Nackenhar, nun müssen wohl ein vierter und ein fünfter einrasiert werden. Einen Matchwinner wie ihn hatte der zweimalige Weltmeister Uruguay vor 73.804 Zuschauern nicht zu bieten im Maracanã von Rio de Janeiro - Suarez fehlte an allen Ecken und Enden.


    Den Platz von Suarez im Angriff der Uruguayer hatte wie erwartet Diego Forlan übernommen, immerhin der beste Spieler der WM 2010 in Südafrika. Suarez war dennoch präsent im Maracana: Einige Anhänger der Albiceleste trugen Suarez-Masken, andere hatten Plakate dabei mit der Aufschrift: "Yo soy Luis Suarez" (Ich bin Luis Suarez).


    Forlan und Cavani hängen in der Luft


    Uruguay begann abwartend, bildete bei Angriffen von Kolumbien eine Fünfer-Reihe in der Abwehr mit einer Dreier-Reihe davor - Ziel war offensichtlich, Forlan und Sturmpartner Edinson Cavani mit schnellen Pässen in Szene zu setzen. Kolumbien war nach dem 4:1 gegen Japan im letzten Gruppenspiel auf sieben Positionen verändert, unter anderem kehrte Rodriguez zurück.


    Kolumbien war von Beginn an feldüberlegen, ließ aber den Zug zum Tor vermissen. Die Cafeteros versuchten es lieber mit Schüssen aus der Distanz: mit Erfolg. Einen Freistoß von Rodriguez (6.) und den Schuss von Juan Zuniga (12.) konnte Torhüter Fernando Muslera noch entschärfen, gegen den "Hammer" von Rodriguez war er machtlos.


    Für Uruguay war der Rückstand ein Weckruf, aber viel kam nicht. Kolumbien war das klar bessere, spielerisch viel reifere Team. Südamerika-Meister Uruguay hielt nur mit Härte dagegen, war nach vorne zumeist harmlos. Forlan war ein Schatten seiner Selbst und wurde in der 53. Minute ausgewechselt. Ein bitterer Abschied von der WM-Bühne eines ganz Großen.


    Und ein erneut starker Auftritt von Rodriguez, der auf dem besten Wege ist, ein ganz Großer zu werden.


    (Quelle: dfb.de)

  • Sneijder und Huntelaar schießen Niederlande gegen Mexiko weiter


    Eine atemberaubende Last-Minute-Aufholjagd und Joker Klaas Jan Huntelaar haben den Niederlanden den Einzug ins WM-Viertelfinale beschert. Mit dem Mute der Verzweiflung verwandelte die Oranje-Elf im Glutofen von Fortaleza gegen Mexiko einen 0:1-Rückstand noch in einen 2:1 (1:0)-Sieg. Wesley Sneijder (88.) und der eingewechselte Schalker Huntelaar per Foulelfmeter (90.+4.) erlösten nicht nur die Holland-Fans, sondern auch Louis van Gaal auf der Trainerbank.


    Während die Niederlande nun dem vermeintlich einfachen Viertelfinale am kommenden Samstag in Salvador gegen Costa Rica oder Griechenland entgegenblicken, verzweifelt El Tri am Achtelfinal-Fluch: Zum sechsten Mal in Folge war für die Mexikaner in der ersten K.o.-Runde Endstation.


    Giovani Dos Santos brachte El Tri in der 48. Minute in Führung, bevor Oranje mit einem beeindruckenden Kraftakt den K.o.-Schlag noch abwendete. Zunächst glich Wesley Sneijder mit einem wuchtigen Schuss von der Strafraumgrenze aus, dann gelang "Hunter" Huntelaar der Siegtreffer. Kapitän Rafael Marquez hatte zuvor Robben im Strafraum gefoult.


    Beide Teams hatten von Beginn an mit unbarmherzigen, feucht-heißen 30 Grad zu kämpfen. Auch die ersten offiziellen Trinkpausen während der Endrunde (32. und 76.) verschafften den Spielern nur kurz Linderung. Vor allem die Van-Gaal-Elf, für die das offenkundig noch weitaus problematischer war als für die hitzeerprobten Mexikaner, musste an ihre physischen Grenzen gehen.


    Auch wegen der Hitze gab van Gaal die Devise "saftey first" aus. Seine Elf stand extrem tief, überließ den Mexikanern viele Spielanteile und lauerte auf Konter. Da aber auch die Mannschaft von Coach Miguel Herrera extrem diszipliniert zu Werke ging, entwickelte sich ein zähes Ringen, das zahlreiche Zuschauer stehend im Schatten verfolgten. Auf ihren Sitzplätzen in der prallen Sonnen hatten sie es nicht ausgehalten.


    Die Niederlande kam vor der Pause nur ein einziges Mal gefährlich vor das Tor von Guillermo Ochoa - und hatten Pech. In der Nachspielzeit brachten Hector Moreno und Rafael Marquez gemeinsam Arjen Robben zur Fall, doch Schiedsrichter Pedro Proenca (Portugal) pfiff den fälligen Strafstoß nicht (45.+2). Hector Herrera (17.), Carlos Salcido (24.) und Dos Santos (42.) hatten zuvor auf der Gegenseite gute Möglichkeiten vergeben.


    Dirk Kuyt kam auf der für ihn ungewohnten Position auf der linken Seite der Viererkette zu seinem 100. Länderspieleinsatz. Auf rechts feierte Paul Verhaeg vom FC Augsburg sein WM-Debüt, er hatte große Probleme mit dem schnellen Miguel Layun, der ihn gleich mehrfach überlief, und wurde in der 56. Minute gegen Memphis Depay ausgewechselt.


    Die Mexikaner mussten auf einen ihrer wichtigsten Spieler verzichten. Für den gelbgesperrten Jose Vasquez, den großen Strategen im defensiven Mittelfeld, spielte Carles Salcido. Die Defensive der Mexikaner bildete auch so ein nahezu undurchdringliches Bollwerk.


    Und kurz nach der Pause waren sie auch vorne erfolgreich. Dos Santos zog aus gut 20 Metern ab und traf ins untere rechte Eck. Die Oranje-Stars waren jetzt zum Handeln gezwungen, sie mobilisierten die letzten Reserven, verzweifelten aber zunächst an Ochoa. In der 57. Minute lenkte der Torwart der Mexikaner zunächst einen Volleyschuss von Stefan de Vrij aus nur vier Metern mit einem unglaublichen Reflex an den Pfosten. In der 74. Minute war er gegen Robben zur Stelle, der aus spitzem Winkel abgezogen hatte.


    Mit der Einwechslung des Schalkers Klaas Jan Huntelaar für den erschöpften Robin van Persie (76.) leutete van Gaal die Schlussoffensive ein.


    (Quelle: dfb.de)

  • Historischer Erfolg: Costa Rica erstmals im Viertelfinale


    Die märchenhafte Reise der Fußballer aus Costa Rica geht mit einem historischen Triumph im Drama von Recife weiter. Die Sensationsmannschaft der WM in Brasilien besiegte den früheren Europameister Griechenland trotz Unterzahl ab der 66. Minute 5:3 im Elfmeterschießen (1:1, 0:0), sie steht damit zum ersten Mal bei einer WM im Viertelfinale. Nach einer wahren Abwehrschlacht der Mittelamerikaner ab Mitte der zweiten Halbzeit hatte es nach der Verlängerung 1:1 (1:1, 0:0) gestanden.


    Zum Helden im Elfmeterschießen wurde der zuvor schon überragende Torhüter Keylor Navas. Er hielt den Strafstoß des ehemaligen Bundesliga-Torschützenkönigs Theofanis Gekas. Den entscheidenden Elfmeter verwandelte danach Maichael Umana. Im Viertelfinale trifft Costa Rica am Samstag in Salvador nun auf die Niederlande, die sich gegen Mexiko durchsetzten (2:1).


    Nach Gelb-Rot für Duarte: Costa Rica in Unterzahl


    Costa Rica muss dann aber ohne Oscar Duarte auskommen: Er sah in der 66. Minute Gelb-Rot. Nach dem Platzverweis entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor, mit zunächst glücklichem Ausgang für Griechenland: Innenverteidiger Sokratis von Schalke 04 erzwang mit einem Last-Minute-Treffer (90.+1) die Verlängerung. In der Arena Pernambuco in Recife war zuvor Bryan Ruiz für Costa Rica erfolgreich gewesen (52.).


    Griechenland suchte die Entscheidung in der Verlängerung, die zunehmend erschöpft wirkenden Costa Ricaner standen dabei unter permanentem Druck. Der überragende Nevas hatte alle Hände voll zu tun, um die Fehler seiner Vorderleute auszubügeln, so gegen Lazarus Christodoulopoulos (113.) oder Konstantinos Mitroglou (120.+2). Costa Rica gab trotz Unterzahl nie auf, lieferte einen offenen Schlafabtausch, war aber zu ausgelaugt, um seine Konter zu Ende zu spielen.


    Ruiz trifft aus dem Nichts


    Nach dem Tor aus dem Nichts von Ruiz warfen die Griechen alles nach vorne. Ihre beste Chance hatten sie zunächst in der ersten Halbzeit besessen, als Navas mit einem Reflex gegen Dimitrios Salpingidis rettete (37.). Kurz vor Schluss griff Navas vor Konstantinos Mitroglou zu (88.). Beim Ausgleich war dann er chancenlos, nachdem er zuvor den Schuss des eingewechselten Gekas abgewehrt hatte.


    Erst einmal hatte Costa Rica zuvor das Achtelfinale einer WM erreicht, war 1990 aber an der Tschechoslowakei gescheitert. Doch in Brasilien bleibt der vermeintlich große Außenseiter erst einmal die Mannschaft der Stunde: Immerhin hatte sich die Nummer 34 der Weltrangliste zuvor in einer Gruppe mit Uruguay (3:1), Italien (1:0) und England (0:0) durchgesetzt. Und der einzige Gegentreffer resultierte dabei aus einem Elfmeter.


    (Quelle: dfb.de)

  • Innenverteidiger Sokratis von Schalke 04

    :search: :lachen:



    Schön für Costa Rica, aber ich werd jetzt nur noch aggresiv wenn ich die sehe. Was der Trainer da beinah durchgezogen hat, hätte den größten Skandal im Fussball ausgelöst. Einfach ein Unding. Gottseidank hat er sich noch in letzter Sekunde eines besseren bessonnen.
    Völlig indiskutabel, allein der Versuch oder der Gedanke daran.

  • Paul Pogba führt Frankreich ins Viertelfinale


    Jungstar Paul Pogba hat den Mitfavoriten Frankreich erlöst und die Equipe Tricolore in ein mögliches WM-Viertelfinale gegen Deutschland geführt. Der 21-Jährige von Juventus Turin erzielte beim 2:0 (0:0)-Zittersieg gegen Nigeria das späte Führungstor (79.). Nigerias Kapitän Joseph Yobo wendete mit einem Eigentor in der Nachspielzeit (90.+2) das durchaus drohende Aus der Franzosen in der ersten K.o.-Runde endgültig ab.


    Der Afrikameister verpasste damit zum dritten Mal nach 1994 und 1998 den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale. Dort stehen nun die Franzosen, die mit großem Interesse das zweite Achtelfinale zwischen der deutschen Elf und Algerien in Porto Alegre verfolgen werden. Der Gewinner dieser Partie wird der nächte Gegner von Les Bleus am Freitag (18.00 Uhr) im Maracana von Rio de Janeiro sein.


    Die hochgelobten Franzosen hatten von Beginn an große Probleme mit dem unorthodoxen Spiel der Nigerianer, die bissig in die Zweikämpfe gingen und mit ihrer schnellen Offensivspielern immer gefährlich waren. In der 19. Minute fehlten den Super Eagles nur wenige Zentimeter, als Emmanuel Emenike bei seinem Tor nach Pass von Ahmed Musa knapp im Abseits stand.


    Frankreich fehlte zunächst die Präzision im Aufbauspiel, um Gefahr auszustrahlen. Das änderte sich nach der ersten schnellen Aktion schlagartig. Mathieu Valbuena flankte von rechts, und bei Pogbas wuchtigem Volleyschuss zeigte Nigerias Vincent Enyeama mit einer Glanzparade seine ganze Klasse (22.).


    Doch diese Aktion war nur ein Strohfeuer, Fankreich tat sich weiter schwer, auch weil der bislang im Turnierverlauf überragende Karim Benzema nicht ins Spiel fand. Es dauerte bis zur 39. Minute, als der nach vorne geeilte Rechtsverteidiger Mathieu Debuchy mit einem Schuss von der Strafraumgrenze knapp neben das Tor wieder für Gefahr sorgte.


    Aber auch die "Adler" setzten in der Offensive Akzente. Nach einem Schuss von Emmenike vom rechten Strafraumeck musste Kapitän Hugo Lloris im Tor der Franzosen sein Können zeigen. Grundsätzlich fehlte aber auch den Nigerianern die Genauigkeit im Spiel, um den Gegner noch mehr in Verlegenheit bringen zu können.


    Nach der Pause ging das zähe Ringen weiter, der Respekt der Franzosen vor den unbequemen Afrikanern wuchs noch an. Auch die offenbar schwere Knöchelverletzung und die folgende Auswechslung von Ogenyi Onazi - der Teamkamerad von Miroslav Klose bei Lazio Rom war von Blaise Matuidi übel gefoult worden (54.) - schien die Super Eagles nicht weiter zu beeindrucken.


    Trainer Didier Deschamps reagierte, brachte Antoine Griezmann für den wirkungslosen Olivier Giroud und beorderte den bis dahin ebenfalls enttäuschenden Benzema in die Sturmspitze (62.) - der wohl entscheidende Schachzug des Spiels. Sieben Minuten später war das Duo zunächst für die bis dahin beste Chance verantwortlich. Nach einem feinen Doppelpass mit Griezmann tauchte Benzema frei vor Enyeama auf, der den Ball nur Richtung eigener Torlinie abwehren konnte, wo Victor Moses stand und rettete.


    Nun war Les Bleus plötzlich da. In der 77. Minute hatte Nigeria Glück, als Yohan Cabaye mit seinem Schuss aus 18 Metern nur die Unterkante der Latte traf. Eine Minute später war der bärenstarke Enyeama noch mit einer Klassereaktion bei einem Kopfball von Benzema zur Stelle, wenige Sekunden später unterlief ihm dann ein verhängnisvoller Fehler. Eine Ecke von Valbuena erreichte er mit der Hand, er leitete den Ball aber direkt auf Pogbas Kopf weiter, der nur noch einzunicken brauchte.


    (Quelle: dfb.de)

  • Schürrle und Özil schießen Deutschland ins Viertelfinale


    Die deutsche Nationalmannschaft ist nach einem kräftezehrenden Kampfspiel ins Viertelfinale der Weltmeisterschaft in Brasilien eingezogen. Gegen Algerien kam die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw zu einem mühsamen 2:1 (0:0, 0:0) nach Verlängerung. André Schürrle (92.) vollendete eine Hereingabe von Thomas Müller mit der Hacke zum erleichternden 1:0. In den Schlusssekunden erhöht zunächst Özil (119.), dann trifft noch Abdelmoumene Djabou (120.). Am Freitag (ab 18 Uhr MESZ, live in der ARD) trifft Deutschland in Rio de Janeiro auf Frankreich.


    Gegen die wie erwartet sehr defensiv aufgestellten Algerier fand die DFB-Auswahl zunächst keine Lücke und geriet ihrerseits immer wieder unter Druck. Die Ideen von Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, der den Vorzug vor Sami Khedira erhalten hatte, brachten keinerlei Ertrag. Für den ersten Aufreger sorgten die Nordafrikaner. In der neunten Minute blockte der aus seinem Tor geeilte Manuel Neuer nach einem langen Pass mit einer riskanten Grätsche einen Schuss aus spitzem Winkel von Islam Slimani ab.


    Schweinsteiger gibt den ersten Warnschuss ab


    Auch ein erster Warnschuss von Schweinsteiger aus 25 Metern (14.), den Torwart Rais Mbolhi über das Tor faustete, beeindruckte die Wüstenfüchse nicht. Zunächst sorgte Sofian Feghouli im Gegenzug mit seinem Schuss von halbrechts für Gefahr, dann traf sogar Slimani per Kopf (17.), allerdings aus Abseitsposition, was auch Schiedsrichter Sandro Ricci (Brasilien) bemerkte.


    Die deutsche Defensive wirkte verunsichert, auch beim Schuss von Faouzi Ghoulam (18.), der knapp am Tor vorbei flog, hatte der DFB Glück. In der 28. Minute musste Neuer erneut weit vor dem eigenen Tor in höchster Not klären. Dann strich ein von Boateng abgefälschter Schuss von Mehdi Mostefa nur knapp am deutschen Tor vorbei. Erst in der 41. Minute gab es die erste Großchance für den hohen Favoriten. Einen Schuss von Toni Kroos ließ Mbohli nach vorne abprallen, war dann aber beim Nachschuss von Mario Götze zur Stelle.


    Lahm rotiert auf die rechte Abwehrseite


    Löw wechselte zur Halbzeit André Schürrle für Götze ein, der gleich Zug zum Tor entwickelte und in der 48. Minute das algerische Tor nur knapp verfehlte. Eine Minute später parierte Mbolhi einen Kopfball von Shkodran Mustafi. Aber der neue Offensivschwung offenbarte auch gleich Platz für algerische Konter, so, dass sich zeitweise ein offener Schlagabtausch entwickelte.


    Doch Deutschland war nun am Drücker: Mbolhi lenkte einen Schuss von Kapitän Lahm (55.) gerade noch um den linken Torwinkel, Schürrle wurde bei mehreren Flankenläufen erst im letzten Moment von der leidenschaftlich kämpfenden algerischen Defensive gestoppt. Dann aber eine weitere Hiobsbotschaft für die deutsche Mannschaft: Mustafi verletzte sich ohne Fremdeinwirkung. Für ihn kam Khedira (70.) ins Spiel, Lahm wechselte zurück auf die rechte Außenverteidigerposition.


    Schweinsteiger scheitert, Schürrle trifft


    Kurz darauf gaben Schürrle (73.) für Deutschland und Sofiane Feghouli (74./75.) auf der Gegenseite gefährliche Fernschüsse ab. Der Startschuss in einer fulminante Schlussphase, in der Schweinsteiger (79.), Thomas Müller, Schürrle und Benedikt Höwedes (alle 80.) denkbar knapp eine Führung verpassten. Auch ein letzter Kopfball von Schweinsteiger (90.) vermochte es nicht, Mbolhi zu überwinden. Dann kam die Verlängerung und die Tore von Schürrle, Özil und Djabou.


    Löw hatte seine Startelf notgedrungen umbauen müssen, weil Mats Hummels mit einem grippalen Infekt kurzfristig ausfiel. Für Hummels rückte Jerome Boateng in die Zentrale. Auf rechts spielte WM-Neuling Shkodran Mustafi, der sein erstes WM-Spiel von Beginn an bestritt. In der Verlängerung feierte dann der Gladbacher Christoph Kramer sein WM-Debüt.


    (Quelle: dfb.de)

  • Also mit so einer Leistung wird Deutschland garantiert dieses Jahr kein Weltmeister werden. Mit etwas Glück wird man wohl noch mit Frankreich am Freitag fertig, doch wenn man dann im Halbfinale auf Kolumbien trifft, ist wohl Ende im Gelände, besonders wenn man da wieder so komisch spielt wie gestern gegen Algerien ...

  • Ich weiß nicht, irgendwie spielt Deutschland immer einen Drahtseilakt - jederzeit könnte das Spiel kippen, egal in welche Richtung. Sie haben extreme Probleme bei starkem Pressing im Mittelfeld, da die Abwehrkette immer sehr hoch steht und unsere Außenverteidiger-Positionen - sagen wir mal - suboptimal besetzt sind. Ein Ballverlust oder Fehlpass im Mittelfeld und die Gegner überlaufen uns. Weiterhin ist man so natürlich stark anfällig gegen schnelle Konter. Ist die Abwehr der Gegner dann noch so gut gestaffelt wie bei Algerien, passen sich die Deutschen halt den Ball hin und her und warten auf die brillante Idee, den einen Pass. Müller wirkt dann vorne etwas hilflos und glänzt nur extrem selten - konnte man ja vor allem in der ersten Halbzeit und teilweise auch in der zweiten sehen.


    Löw hat Probleme, eine gute Anfangsformation zu finden. Seine Einwechslungen und Änderungen sind aber meistens gelungen und veränder das Spiel in die richtige Richtung. Dabei wird doch auch für mich als Hobbytrainer und Möchtegern-Löw klar, was die Lösungen für unsere Probleme sind: Lahm MUSS wieder als RV auflaufen, das wurde jetzt mehrfach zu 100% deutlich. Warum er unbedingt als 6er auflaufen muss weiß wohl nur der liebe Fußballgott. Wenn Lahm das nicht gefällt, soll er halt draußen bleiben. Mir geht das schon lange auf die Nerven. Er ist WELTKLASSE in der Verteidigung, wird aber immer auf die 6 gestellt, weil er sich neuerfinden oder wie Trainer ganz innovativ sein wollen. Unverständlich. Er wirkt teilweise überfordert.


    Auf Dauer muss ich mit der Meinung, die Kommentator Wolff Fuss mal getätigt hat, übereinstimmen: Auf Dauer sehe ich Schweinsteiger UND Khedria in der Startelf, natürlich nur wenn beide topfit sind. Da muss man nicht großartig abwechseln, sondern einfach beide auf den Platz schicken. Khedria strahlt Präsenz und Überlegenheit aus und zieht den Fokus auf sich, wodurch Schweini mehr Freiheiten genießt und gute Bälle spielen kann. Andersrum gehts natürlich auch. Für Özil sollte die Schonfrist mittlerweile vorüber sein. Trotz seines glücklichen Tors gestern gehört er auf die Bank und nicht auf den Platz. Stattdessen würde ich Schürrle auch gegen Frankreich als Joker setzen, da er vorne einfach Wirbel macht. Zündet der Angriff mit Müller und Götze nicht, kann Schürrle eingewechselt werden, da er das Spiel belebt und mitreißt.


    Ebenfalls schwach ist Höwedes, der nervös und unkonzentriert wirkt. Mustafi hat sich jetzt leider verletzt, das wünscht man keinen. Seine Leistungen waren aber trotzdem durchschnittlich. Nur dank den guten Individualisten in der Abwehr fällt das nicht so sehr ins Gewicht. Trotzdem ist und bleibt die Abwehr die große Schwäche. Ich behaupte einfach mal, dass es nicht schwer ist, Deutschland einen einzuschenken. Sie brauchen bisher zu lange um ins Spiel zu kommen. Ist der Gegner konzentriert und dicht aufgestellt, haben wir Probleme.


    Aber ich sehe das so: 2002 haben wir schlechten Fußball gespielt und sind ins Finale gekommen. Warum nicht auch dieses Jahr?

  • Di Maria lässt Argentinien in der Verlängerung spät jubeln


    Lionel Messi und Argentinien haben die ruhmreiche Karriere von Ottmar Hitzfeld beendet - allerdings kann der deutsche Meistertrainer erhobenen Hauptes in Rente gehen. Mit der Schweiz durfte Hitzfeld im Achtelfinale der WM von einer Sensation träumen, dann aber verließ ihn das von ihm so oft zitierte "Schlachtenglück". Die Schweiz unterlag mit 0:1 nach Verlängerung - durch einen Treffer von Ángel di Maria in der 118. Minute. Für Hitzfeld, mit Borussia Dortmund und dem FC Bayern jeweils Gewinner der Champions League, ist nun Schluss.


    Bis zum Gegentreffer hatten Hitzfelds Schweizer vor 63.255 Zuschauern im Corinthians-Stadion von Sao Paulo alles richtig gemacht. Dann aber hatte schwache Messi einen seiner wenigen Geisesblitze und entdeckte Di Maria im Strafraum. Bis dahin hatte die Schweiz mit Leidenschaft und Geschick verteidigt. Argentinien war kaum zu Chancen gekommen, von Messi wenig zu sehen. Und dann hatten er und seine Mannschaft auch noch Riesenglück, dass Blerim Dzemaili (120.+1) nur an den Pfosten köpfte.


    Argentinier zum dritten Mal in Folge im Viertelfinale


    Die Argentinier stehen damit zum dritten Mal nacheinander im Viertelfinale, weiter gekommen sind sie allerings nicht mehr, seit sie 1990 im Endspiel in Rom Deutschland unterlagen. Und auch vor vier Jahren scheiterten sie an der DFB-Auswahl - mit 0:4. Trainer war damals noch Diego Maradona.


    Maradonas Nachfolger auf dem Feld spielte wie in den drei Vorrundenspielen. Ohne großen läuferischen Einsatz, ab und an mit kurzen Antritten, ab und an mit guten Pässen - aber heraus sprang lange Zeit gar nichts. Bis einem Kopfball von Gonzalo Higuain, den Torhüter Diego Benaglio vom VfL Wolfsburger mit einer sehenswerten Parade abwehrte (62.), hatten die Schweizer die besseren Chancen. Messi schoss erstmals fünf Minuten danach aufs Tor, allerdings auch knapp drüber (67.), kurz darauf wurde er vom starken Benaglio gestoppt (78.).


    Schweizer Taktik geht fast auf


    Nein, Argentinier oder Messi hatten kein leichtes Spiel. Die Schweizer waren von Hitzfeld gut eingestellt worden, hielten dagegen, zur Not auch mal humorlos mit einem Foul. Messi sollte übergeben werden, Valon Behrami allerdings spielte einen ersten Störfaktor im Mittelfeld und machte seine Sache ganz gut. Messi versuchte, sich der Bewachung zu entziehen, indem er oft auf die Flügel auswich. Große Chancen erspielte sich Argentinien aber mehr als eine Stunde lang nicht.


    Stattdessen wäre fast die "Nadelstich"-Taktik von Hitzfeld aufgegangen. In der ersten Halbzeit besaßen die Schweizer zwei großartige Möglichkeiten: Doch zunächst schoss der Gladbacher Granit Xhaka nach einer großartiger Einzelleistung von Xherdan Shaqiri so schwach, dass Argentiniens Torhüter Sergio Romero mit dem Fuß abwehren konnte (28.). Noch schlechter war danach der Versuch von Josip Drmic von Bayer Leverkusen, der es frei vor Romero mit einem unangebrachten Lupfer versuchte (39.).


    (Quelle: dfb.de)

  • Belgien bucht den letzten Viertelfinalplatz


    Jürgen Klinsmann muss seinen Traum vom ganz großen WM-Coup in Brasilien nach dem Thriller von Salvador begraben. Der ehemalige Bundestrainer verlor mit den USA ein nervenaufreibendes Achtelfinale gegen Belgien mit 1:2 (0:0) nach Verlängerung.


    Durch die Treffer des überragenden Wolfsburgers Kevin de Bruyne (93.) und von Joker Romelu Lukaku (105.) verfehlte Klinsmann den angestrebten nächsten Schritt mit dem "schlafenden Riesen" USA, der zum zweiten Mal nach 2002 die Runde der letzten Acht erreichen wollte. Julian Green (107.) von Bayern München konnte nur noch verkürzen - ein großartig kämpfendes US-Teams wurde nicht mehr mit dem Elfmeterschießen belohnt.


    Argentinien wartet auf Wilmots und Co.


    Belgiens Coach Marc Wilmots gewann dennoch verdient das mit Spannung erwartete Duell der beiden früheren Bundesliga-Profis. Die über weite Strecken klar überlegenen Roten Teufel zogen zum zweiten Mal nach 1986 ins Viertelfinale ein. Dort warten nun am Samstag in Brasilia Argentinien und Lionel Messi.


    Nach dem 14. Pflichtspiel-Sieg in Folge unter dem ehemaligen Schalker "Eurofighter" Wilmots war auch klar: In sämtlichen acht Achtelfinals setzten sich in Brasilien die Gruppensieger durch. Im letzten Duell in Salvador de Bahia hätte dies vor 51.227 Zuschauern beinahe US-Torwart Tim Howard verhindert, der überragend hielt, aber sein Team am Ende nicht retten konnte.


    Beide Trainer waren von Beginn an sichtlich angespannt. Klinsmann und Wilmots standen zumeist an der Seitenlinie und versuchten wild gestikulierend, Einfluss auf das Spiel zu nehmen. Denn es lief zunächst nicht viel zusammen. Beiden Teams fehlte die Präzision im Aufbauspiel.


    Chancen auf beiden Seiten


    In der 21. Minute musste Belgiens Torwart Thibaut Courtois erstmals eingreifen und war bei der Direktabnahme von Clint Dempsey zur Stelle. Zwei Minuten später kam der bis dahin starke Wolfsburger Kevin De Bruyne frei zum Schuss, verfehlte aber das Tor. Kurz danach musste DaMarcus Beasley in höchster Not vor dem einschussbereiten Marouane Fellaini klären - es war die Phase, in der sich die spielerische Überlegenheit der Belgier erstmals deutlich bemerkbar machte.


    Ohne den verletzten künftigen Gladbacher Fabian Johnson, der nach einer guten halben Stunde mit einer Muskelverletzung das Feld verlassen hatte, versuchten die USA, mit viel Kraft- und Laufeinsatz dagegen zu halten. Sie kamen gegen die quirligen und technisch viel stärkeren Belgier nun aber häufiger einen Schritt zu spät. Auswirkung hatte dies aber zunächst nicht.


    Dennoch schien auch nach der Pause der belgische Führungstreffer nur eine Frage der Zeit. Schon in der 48. Minute musste Howard bei einem Kopfball des kleinen Dries Mertens (1,64 m) erneut sein ganzes Können aufbieten. Doch den klar überlegenen Belgiern fehlte der letzte Punch vor dem US-Tor.


    Bezeichnend war eine Situation in der 54. Minute, als de Bruyne und Origi nacheinander um Zentimeter an einer Hereingabe von Jan Vertonghen vorbeirutschten. Die US-Abwehr geriet zunehmend ins Schwimmen. Origi traf per Kopf die Latte (56.), Vertonghen war mit einem Volleyschuss gefährlich (57.), Mertens verfehlte das Tor per Hacke knapp (60.).


    Belgien vergibt den Sieg in der regulären Spielzeit


    Klinsmann hoffte auf einen "Lucky Punch", während Belgien weiter anrannte. Origi (71./85.) scheiterte am exzellenten Howard, ebenso der eingewechselte Kevin Mirallas (76.), Eden Hazard (79.) und Kapitän Vincent Kompany (90.).


    Belgien stürmte in der Verlängerung einfach weiter und wurde endlich belohnt. Nach Zuspiel des erst zur Verlängerung eingewechselten Lukaku machte es de Bruyne mit seinem Schuss ins Eck ganz genau - diesmal hatte auch Howard das Nachsehen. Als Lukaku wenig später selbst traf, schienen die USA geschlagen.


    Doch die Klinsmann hörte nicht auf zu kämpfen: Nach dem Anschlusstor des eingewechselten Green hatte der Ex-Schalker Jermaine Jones die Riesen-Chance zum Ausgleich, zielte mit dem Außenrist aber knapp daneben. Auch Dempsey (114.) und Green (117.) vergaben noch große Ausgleichschancen.


    (Quelle: dfb.de)

  • Hummels köpft Deutschland ins WM-Halbfinale


    Das DFB-Team ist nur noch zwei Siege vom vierten Stern entfernt. Im legendären Maracanã in Rio de Janeiro besiegte die deutsche Mannschaft im WM-Viertelfinale Nachbar Frankreich mit 1:0 (1:0) und darf - auch dank eines überragenden Mats Hummels - weiter vom Endspiel (13. Juli, 21 MESZ, live in der ARD) an gleicher Stelle träumen. Im Halbfinale wartet am kommenden Dienstag (22 Uhr MESZ, live im ZDF) aber erstmal der Gewinner aus dem Südamerikaduell zwischen Gastgeber Brasilien und Kolumbien.


    Der nach Fieber wiedergenesene Innenverteidiger von Borussia Dortmund steuerte den vierten deutschen Treffer nach einer Standardsituation bei dieser WM bei - und den wichtigsten. Das Tor war das vierte Länderspieltor des Innenverteidigers und das zweite bei diesem Turnier.


    Bundestrainer Joachim Löw hatte die Formation gegen die Equipe tricolore im Vergleich zum Algerien-Spiel gleich auf mehreren Positionen verändert. Kapitän Philipp Lahm agierte erstmals bei diesem Turnier von Beginn an als Rechtsverteidiger. Neben ihm liefen in der Abwehrkette Jerome Boateng und Hummels zentral und Benedikt Höwedes auf links auf. Erstmals gemeinsam als Doppelsechs spielten Bastian Schweinsteiger und Sami Khedira in seinem 50. Länderspiel vom Start weg. DFB-Rekordtorjäger Miroslav Klose agierte erstmals in Brasilien von Beginn an, dafür rückte der vierfache Torschütze Thomas Müller ins rechte Mittelfeld.


    Deutschland beginnt druckvoll


    Die deutsche Mannschaft begann vor 72.000 Zuschauern bei tropischen Temperaturen druckvoll und verlagerte das Spiel mit viel Ballbesitz in die Hälfte der Franzosen. Diese trauten sich erst nach gut fünf Minuten aus der Deckung und hatten in Person von Karim Benzema die erste Chance, doch der Topangreifer von Real Madrid verzog flach aus 13 Metern knapp (7.). Vier Minuten später musste Hummels hinten vor Benzema in höchster Not klären, bevor er auf der anderen Seite in den Blickpunkt rückte. Der lange Innenverteidiger sprang höher als sein Gegenspieler Raphaël Varane und verlängerte mit seinem Hinterkopf eine Freistoß-Flanke von Toni Kroos aus 35 Metern genau unter die Latte des französischen Tores (12.).


    Nach der deutschen Führung entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Das DFB-Team agierte abwartender und ließ auch mal die Franzosen kommen, stieß dann aber gelegentlich auch mit Wucht in den Strafraum des Weltmeisters von 1998 vor. Größere Torgelegenheiten blieben zunächst jedoch auf beiden Seiten Mangelware. Pech hatte Klose, als Schiedsrichter Nestor Pitana (Argentinien) nach einem leichten Schubser von Mathieu Debuchy nicht auf Strafstoß entschied (25.).


    Frankreich wird stärker


    Die deutsche Elf hatte das Spiel weitestgehend im Griff, erst kurz vor dem Seitenwechsel wurden die Franzosen stärker und Manuel Neuer, ebenfalls bei seinem 50. Einsatz für die Nationalmannschaft, musste sich mit der linken Hand gegen Mathieu Valbuena auszeichnen (33.). Den Nachschuss von Benzema konnte Hummels entscheidend stören.


    Mit dem drohenden WM-Aus vor Augen ergriffen die Franzosen in der zweiten Halbzeit die Initiative und brachte die deutsche Abwehr das ein oder andere Mal in Bedrängnis. Frankreich, ohne Verlängerung in die Runde der letzten Acht gekommen, wirkte im Spiel nach vorne spritziger, biss sich aber an der deutschen Innenverteidigung die Zähne aus. In der 59. Minute klärte Schweinsteiger gegen Blaise Matuidi, nur eine Zeigerumdrehung später packte Neuer nach einem Varane-Kopfball zu. Für Gefahr von dem Gehäuse von Frankreichs Trainer Hugo Lloris musste der ruhende Ball herhalten.


    Die Einwechslung von André Schürrle (für Klose) brachte der deutschen Elf neuen Schwung und immer wieder entlastende Angriffe: Thomas Müller (68.) und der Offensivspieler vom FC Chelsea (73.) verpassten aber per Flachschuss den erlösenden zweiten Treffer. Auf der anderen Seite bewahrte einmal mehr eine Grätsche von Hummels nach Benzema-Schuss vor dem Ausgleich (76.).


    In den Schlussminuten blieb wiederrum Schürrle die Vorentscheidung zweimal verwehrt, nachdem er nach einem Konter über Özil freistehend an Lloris scheiterte (82.), und dann Varane abschoss (88.). Doch auch in vier Minuten Nachspielzeit brachten die Franzosen keinen Treffer zustande, Neuer rettete in letzter Minute mit einer Hand gegen Benzema (90.+4). Deutschland steht zum vierten Mal in Serie in einem WM-Halbfinale, der Traum von vierten Titel nach 1954, 1974 und 1990 lebt weiter!


    (Quelle: dfb.de)