WrestlingCorner Kolumne: Was läuft falsch bei WWE?

Veröffentlicht am 20. Dezember 2020 um 9:34 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Am Mittwoch haben wir erfahren, dass die vergangene Ausgabe von „Monday Night RAW“ die schlechtesten Zuschauerzahlen im Durchschnitt sowie in den Einzelstunden verzeichnete. Analytisch kann die einzelne Episode kritisch betrachtet werden, jedoch liegt der Kern dieses Tiefs nicht in dieser einzelnen Folge.

Wenn man sich die Zahlen der letzten Wochen und Monate anschaut, wird man feststellen, dass der allgmeine Aufbau sowie Ablauf keinen signifikanten Unterschied bereithält. Es war eine Ausgabe wie immer. Nur mit dem Manko, dass 1,5 Millionen Zuschauer die Show sahen. Was für andere Promotions als gutes Ergebnis gebucht werden kann, ist für den Markführer WWE ein Desaster.

Die Schwierigkeiten und der stetige Zuschauerabfall ist kein neuer Trend. Bereits in den vergangenen Monaten fielen die Zahlen immer weiter. Mal erholte man sich mit einer Episode, doch jetzt kam der große Einbruch mit einer Diskrepanz von fast 200.000 Tsd. Zuschauern. Das ist für WWE nicht hinnehmbar, doch die Ursachen liegen tief im Geschäft. Wichtig wird jetzt sein, die richtige Reaktion zu zeigen.

Was kann man also machen? Nun, für WWE war so ein derartiges Tief keine große Sache. Ich nehme hierfür die Jahre 2015 und 2018. Es war die Zeit, als man merkte, dass reagiert werden muss. Vor fünf Jahren wählte man den Weg mit den Legenden der Attitude Era, allen voran dem Undertaker. 2018 läutete man, wie wir bereits berichteten, eine neue Ära ein, indem man den Zuschauern so viel Honig um den Mund schmierte, dass man fast schon einen Zuckerschock erlitt.

Das Résumé war allerdings erstaunlich gut. Denn, sobald Maßnahmen ergriffen wurden, stiegen die Zahlen wieder und man hat sich stark erholt. Was auch gleichzeitig bedeutete, dass man wiederum träge wurde, das Geschäft dahinfließen ließ und auf den Verstand hochstudierter Storyline-Schreiber vertraute. Nach etwa zwei Jahren, jetzt, bekam man wieder einmal die Quittung.

Nun könnte man sicherlich eine der zwei Möglichkeiten wieder erwägen, mit dem einzigen Unterschied, dass hoffentlich der Undertaker nicht mehr zurückkommen wird; das würde wohl eher einen schlimmen Negativtrend bedeuten und die allgemeine Glaubhaftigkeit ins Geschäft schmälern. Oder man versucht sich wieder einzuschleimen. Das dürfte allerdings eine nicht allzu große Reaktion bei den Fans auslösen, denn jene, die Mehrheit der Leute, haben auch schon damals diesen bitteren Beigeschmack dieser Kampagne durchschaut.

Es muss etwas sein, was es noch nie gab. Etwas, womit man die Fans überrascht und keiner vorhersehen kann. Eine vollständige Überarbeitung. Die Lösung ist eigentlich so leicht wie sie sich anhört, jedoch schwer das Ganze umzusetzen, zumal der Kurs genau in die andere Richtung geht. Der Schlüssel sind die Fans und ihre Vorlieben. Dabei muss man nicht wie in 2018 groß erläutern, dass man nun alles macht, was die Leute wollen. Nein, man sollte es nun einfach durchziehen. Das allgemeine Thema könnte man ruhen lassen und dabei einfach die neue Strategie anwenden und die Zuschauer werden wieder steigen. Steigt die Attraktivität, steigt auch der Mehrwert. Und so sollte es die WWE auch angehen.

Als man hörte, dass hochrangige Offizielle wieder erklärten, dass man die Lage ernst nehme und sicherlich eine Lösung finden werden, habe ich bereits die Hoffnung aufgegeben, weil jetzt wieder über etwas diskutiert wird, was am Ende vielleicht für kurze Zeit den gewissen Mehrwert bringt, aber keine zukunftsträchtige Verwirklichung.

Eigentlich sollte man sich dennoch nicht die Gedanken zu sehr an diesem Thema verschwenden. Für dieses Geschäft sind die einfachsten Lösungen meist die Schwersten, da man immer kompliziert denken muss. Vielleicht liegt das auch der Größe der Kompany zugrunde. Ich kann jedenfalls keine Antwort darauf finden, weiß aber auch, dass mir die Antwort der WWE nicht gefallen wird.

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