WrestlingCorner Kolumne: Wie gut ist die Talentschmiede der WWE wirklich?

Veröffentlicht am 2. Februar 2021 um 1:21 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

In dieser Woche haben wir bereits einen Namen gehört, der für die WWE von essentieller Bedeutung sein wird. Mit der Verpflichtung der Wrestlerin und Trainerin Meiko Satomura hat man eine erfahrene Frau verpflichtet, die das nötige Handwerk versteht und auch zeigen kann. Doch wie gut ist die Talentschmiede der WWE wirklich?

Wie in fast jeder Wrestling-Liga pflegt auch der Martkführer das Motto, dass aus Wrestlern gerne mal Trainer werden dürfen. Durch die Erfahrung im Kampfgebiet und dem langjährigen Training, um auf dem Top-Niveau zu bleiben, hat man eine gute Grundlage, um das später mal auszuüben und seine Erfahrungswerte weiterzugeben. Selbst Mark Calaway, The Undertaker, hat das, nach seinem Karriereende im November, nun vor.

Das alleine reicht aber natürlich nicht. Und die WWE hat es verstanden, dass man auch auf externe Kräfte bauen muss. So verpflichtete man Meiko Satomura für „NXT UK“. Vielen dürfte die Wrestlerin aus Japan bekannt sein. Dort trat sie unter anderem für DDT Pro-Wrestling in den Ring. Auch in Deutschland ist sie bestens bekannt. Im Rahmen von „Femmes Fatale 2018“ von der deutschen Wrestling-Liga wXw (westside Xtreme Wrestling) konnte sie sogar das Turnier gewinnen. Mit 41 Jahren sicherlich eine Wrestlerin, die das Know-How besitzt.

Es ist erstaunlich, dass man nun ausgerechnet aus Japan eine Trainerin engagiert. So eine Verpflichtung hat viele Gründe: Zum Einen erhofft man sich, dass Satomura den ausgebildeten Puroresu-Stil weitergibt, der in Japan gezeigt wird. Zum Anderen aber auch die internationale Stilbeherrschung. Oftmals stagniert der amerikanische Wrestling-Stil in seiner Form. Durch das lebendigere technische Verständnis kann nun ein gefülltes Repertoire angeboten werden, was die Matches viel interessanter machen wird.

Es ist natürlich eine gute Sache, wenn man auf die eigenen Wrestler setzt. Leute wie Shawn Michaels, A-Train (fka. Matt Bloom / Tensai), Daniel Bryan, Finn Balor sind Wrestler mit Erfahrung und gleichzeitig hat man auch noch aktive Kämpfer in den Reihen, die sogar im aktuellen Geschehen noch mitwirken. Junge Talente können von diesen Größen profitieren, indem sie den Grundstil erwerben, der für das spätere In-Ring Geschehen enorm wichtig ist. Selbstdisziplin wird natürlich überall verlangt und ist ein wichtiger Bestandteil. Doch, wer es zu WWE in den „Performance Center“ geschafft hat, wird solche Probleme nicht haben.

Aber die neuen Verpflichtungen zeigen, dass sich die WWE international besser etablieren will. Durch die vielen Expansionen, allen voran nach Indien, will man nicht mehr nur die hauseigene Arbeit anbieten, sondern mit viel Wissen und Kampfkunst punkten. Gerade der japanische Markt, der immer rasanter ansteigt, vielleicht nicht mehr so sehr wie vor zwei Jahren, bildet eine gute Grundlage, um sein eigenes Produkt wieder interessanter zu machen. Es hilft eben nicht, wenn man als Markführer die Beine verschränkt und das Geschehen laufen lässt. Auch ein Milliardengeschäft muss sich den ständigen Marktveränderungen anpassen.

Dabei geht es nicht nur um die Trainer. Viele Wrestler werden nun eingekauft, die schon lange nicht mehr das Land „USA“ auf ihrem Shirt tragen. Man war in Australien, Indien, Japan, China und sogar der Türkei unterwegs, um Wrestler anzuwerben. Letzteres Land hat man durch die Zusammenarbeit mit wXw in Deutschland kompensieren können. Und so eine Vielfalt ist im Sinne einer weiteren Etablierung enorm wichtig.

Der Grundstein wurde gelegt. Jetzt ist es wichtig, den Wrestlern das nötige Vertrauen zu schenken, dass sie benötigen, um zu wachsen und sich in ihrer Leistung noch zu steigern. Das Potenzial ist im jeden Falle vorhanden. Man darf nur nicht den Fehler wieder begehen und solche Wrestler verbooken und in der Versenkung verschwinden lassen. Daraus hat man mit Leuten wie KENTA (fka. Hideo Itami), Jon Moxley (fka. Dean Ambrose) uvm. gelernt. Daher bietet es sich wunderbar an, dass alle internationalen Neuverpflichtungen zunächst nur bei „NXT UK“ unter Vertrag stehen. Diese Liga bietet die nötige Freiheit für die Wrestler, die neu dazukommen und ist eine Auffangliga, um die Fülle an Arbeitnehmern tätig werden zu lassen. Falls jemand besonders herausstechen sollte, hat man die Möglichkeit, weitere Schritte gen Hauptshows oder „NXT“ einzuleiten.

Vorerst sollte auf „NXT UK“ vertraut werden. Eine wunderbare Möglichkeit, um sich der nötigen Entwicklung zu unterziehen. Und wer weiß, vielleicht sehen wir schon bald einige deutsche Talente in den Kämpfen um die ganz großen Titel.

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