WrestlingCorner Kolumne: Ein neuer Rekord

Veröffentlicht am 21. März 2021 um 15:44 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Am Mittwoch kam die große erwartete Neuigkeit und mit dabei auch noch einige Zusatzinfos, die für uns relevant sein könnten. Die Rede ist vom Starttermin des Ticketverkaufs für „WrestleMania 37“, mit der Zugabe, dass die WWE und die Regierung sich einigten.

Dass das so schnell geht, war gar nicht abzusehen. Als sich die Nachricht verbreitete, dass die WWE ihren Ticketverkauf nun doch nicht zum genannten Zeitpunkt starten wird, sondern jener auf unbestimmte Zeit verschoben wird, hat sich nicht nur mir die Frage gestellt, ob das Ganze überhaupt noch funktioniert. Normalerweise kann man in Amerika etwas weniger Bürokratie erwarten als in unserem Heimatland, aber genau das war mein erster Gedanke, woran dieses „Projekt: Zuschauer“ während der globalen Pandemie scheitern würde. Auch ich wurde da eines Besseren belehrt und sogar zweimal überrascht.

Als die WWE mit Zahlen wie 30.000 Tsd. oder 45.000 Tsd. Zuschauern verhandelte – bei 70.000 Gesamtauslastung – waren diese fast schon überdimensionalen Werte zu hoch, dass es bis mehr als einem Jahr noch nichts besonderes gewesen ist. Dennoch hat man sich hierbei am NFL „Super Bowl“, bei dem die heimischen Zuschauer im gleichen Stadion wie bei „WrestleMania 37“, dem Raymond James Stadium, einen Heimsieg sehen durften, orientiert. Diese konnten das große Stadion mit 25.000 Tsd. Zuschauern füllen. Für die WWE war das ein ganz ordentlicher Wert. Aber natürlich wollte man mehr und plauderte das in aller Seelenruhe in die Medien, die darüber natürlich mit einer Art „Extrablatt“ oder „Breaking News“ berichteten. Wie bei jeder so tollen Nachricht gab es auch einen Haken, das Kleingedruckte eben, was ich selbst als Autor fast überlesen hätte. Natürlich war die Regierung oder ein Gespräch mit jenen noch nicht mal geschehen. Die Euphorie war schnell verflogen.

Als dann die beiden Überraschungen veröffentlicht wurden, dass der Ticketverkauf endlich einen Termin gefunden hat und die Regierung Floridas und WWE einen „Deal“ ausgehandelt haben, konnte ich meinen Augen nicht trauen, was ich da gerade gelesen hatte. Der Ticketverkauf war mir eigentlich egal, aber die schnelle Umsetzung des Gesprächs zweier Konversationspartner und die einhergehende Einigung, war schneller zutage getreten als ein Einzug vom Undertaker mit 2km Fußmarsch.

Der Grund für meine Verblüfftheit ist dahingehend gewachsen, dass man 25.000 Tsd. Zuschauer (maximal) vereinbarte. Das entspricht dem gleichen Kontingent wie beim NFL „Super Bowl“. Und genau das ist eben der Grund. Normalerweise denkt man hier, dass diese Zahl eindeutig von der Vorstellung abweicht, die die WWE sich zuvor vorstellte. Und das wäre nicht mal so abwegig, wenn man sich doch immer denken könnte, dass sich die WWE nach Verbesserungen, Eigenständigkeit und Markenpflege sehnt. Demzufolge hätte eine Verhandlung sicherlich auch vertagt werden können. Bestimmt gab es die ein oder andere Verhandlung, aber die Schnelle zeigt eben, wie wichtig der WWE die Zuschauer sind, unabhängig einer Zahl.

Die schnelle Einigung zeigt auch, dass der sehnlichste Wunsch nach einer Veränderung in dieser stagnierenden Zeit endlich eintrifft, die Leute aus den Häusern kommen und der Teil der Zuschauer aus aller Welt endlich wieder die Emotionen und Reaktionen erleben darf. Das macht nicht nur das Feeling wieder attraktiver, sondern den Sport ebenso. Und bevor man sich verstreitet, eventuell der komplette Versuch scheitert, ist es manchmal eben auch gut, etwas hinzunehmen, was sich nicht nach eigenständigem Rekord anfühlt, sondern nach beiderseitigem Erfolg. Sowohl der NFL als auch der WWE ist es gelungen, in dieser schwierigen Zeit, wo nichts ist, wie es einmal war, Hoffnung zu geben und den Leuten Momente bereiten, die sie nach langer Zeit mal wieder brauchen: Echter Jubel – kein digitaler Jubel.

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