WrestlingCorner Kolumne: Ausgedünnte Roster

Veröffentlicht am 7. August 2021 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Der PWInsider schockte einmal mehr einige WWE-Fans, als sie verkündeten, dass zwölf weitere Superstars entlassen wurden. Wieder einmal waren weitere namhafte Wrestler dabei, doch dieses Mal rein von der Nachwuchsliga „NXT“. Es gibt positive und negative Nachrichten.

Die Entlassungen stoßen bei manchen Leuten auf Unverständnis. Den einst so gefeierten Star nun nicht mehr auf der größten Bühen zu sehen, kann frustrierend sein. Doch eigentlich kann man sich hierbei nicht dem Unmut verschreiben, wenn doch die WWE eigentlich dafür auch ein wenig Lob bekommen sollte.

Positiv:

Fakt ist, dass Entlassungen auch immer ausgedünnte Roster zulassen. Das bedeutet wiederum, dass einigen anderen Stars mehr Bedeutung zuteil wird und die Relevanz des begrenzten Kontingents steigt. Dadurch bekommt man einen gesteigerten Konkurrenzkampf zu sehen, der sowohl im Main Event als auch in anderen Card-Regionen verschiedene potenzielle Anwärter zulassen. Damit entgeht man endlich dem Unsinn, Stars nur wegzukaufen, um sie sein Eigen zu nennen und diese ohne Perspektive in der Luft hängen zu lassen. Das hat seit Langem schon in großer Kritik beim Marktführer gestanden. Nun hat man kapiert, wie ein glückliches Umfeld funktioniert, wo jeder Teilnehmer durch die bessere Rollenverteilung profitiert. Behält man den Kurs bei, hat man bald wieder eine Präsenz geschaffen, die es manchen Stars endlich wieder das Gefühl des Lohnes gibt, einen Vertrag bei WWE zu unterschreiben. Und des Weiteren verfällt endlich die harsche Kritik von unzufriedenen Abgängen.

Negativ:

Durch die vielen Entlassungen entsteht ein Bild der Rücksichtslosigkeit. Zwar werden viele Stars auch woanders unterkommen, doch der Überraschungseffekt überwiegt hier. Es kann auch einen umgekehrten Effekt hervorrufen, dass die Attraktivität darunter leiden wird. So können sich Stars auch wiederum zweimal eine Anstellung überlegen, wenn dahingehend auch eine Perspektive der langen Verbundenheit fehlt. Die wohl größte Unverständlichkeit liegt dabei an der Brisanz der Welle, die teilweise namhafte Wrestler beinhaltet. Es entsteht ein Bild des Rachezuges, den die WWE aufgrund der Entscheidungsmacht auf vertraglicher Basis ausstrahlt. Damit entsteht der Eindruck der Machtspiele, die im Sport jeher eingesetzt werden. Namhafte Leute zu verlieren könnte wiederum auch bedeuten, dass man viele Zuschauer verlieren wird. Die Quoten sind nicht so stabil, weswegen eine Abkehr mancher Zuschauer seine Spuren hinterlassen könnte. Es gilt: Je größer der Name, desto mehr Fans.

Man kann nun entscheiden, wie man das Geschehen beurteilt. Durch die Abwägung aller Punkte ist eine Entscheidung fast nicht treffbar, da es sich erst durch die Entwicklung zeigen wird, wie diese Situation aufgenommen wird. Für die positive Seite würde es sich in einer besseren Quote von Zuschauerzahlen und positiverem Standing zeigen, im negativem Sinne das Gegenteil.

In allen Fällen versucht die WWE, auf die richtige Spur zu kommen. Natürlich ist die Pandemie nach wie vor der Hauptgrund für die Entlassungen, jedoch darf nicht vergessen werden, dass die WWE sich in Sachen Beliebtheit auf dem absteigenden Ast befindet. Eine Erklärung, die Entlassungen würde die Konkurrenz befeuern, ist nicht ganz richtig. Zwar sind Stars nun verfügbar, jedoch von Seiten der WWE gewünscht, wie Vince McMahon in einem Interview zuletzt berichtete.

Der Plan ist einfacher als man glaubt: Kommt man einem engeren Roster näher, werden die inneren Spannungen abfallen und in naher Zukunft ein besseres Klima herrschen. Sodurch baut sich die WWE wieder aus kleinen Mosaiksteinchen eine Beliebtheitsskala, die vielleicht bald ihr Maximum erreichen wird.

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