WrestlingCorner Kolumne: Ein Lob dem Wrestling

Veröffentlicht am 21. August 2021 um 20:15 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Die Fussball-EM ist bereits seit einiger Zeit vorbei. Was allen in der letzten Bundesliga-Saison gefehlt hat, kehrte bei der Euro wieder zurück. Endlich waren mehr Zuschauer zugelassen, zwar unter strikter Einhaltung der 3-G Regel (geimpft, genesen, getestet), dennoch hatten alle einen riesen Spaß. Was jetzt jedoch publik wurde, ist nicht ganz überraschend.

Die Süddeutsche Zeitung definiert die Schlagzeile mit dem Titel „Tausende Infektionen im Wembley Stadion“. Genauer gesagt meint die Zeitung damit 3404 Menschen, die sich beim Finale im Stadion mit dem Corona-Virus angesteckt haben. Beim Halbfinale sollen es 2092 gewesen sein. Eine auf den ersten Blick vielleicht niedrige Zahl in Relation zu den Gesamtzuschauern (67173 Tsd.). Genau weiß man es nicht, warum sich Leute ansteckten, wo doch ein außerordentlich großes Hygienekonzept herrschte. Wie es so oft ist, kann man bei nahezu 70.000 Tsd. Zuschuern den Überblick über Personengruppen verlieren.

Schon jetzt betiteln einige Medien das EM-Finale als „Super-Spreader-Event“. Einige fordern schon jetzt dringende Maßnahmen, die größten Kritiker an Zulassungen behaupten, dass es wieder Geisterspiele geben müsse, um die vierte Welle nicht in Gang zu bringen. Dahingehend kann man eher beruhigt wirken, wenn man hört, dass es mittlerweile im Stadion des 1. FC Köln bereits die 2-G Regel (geimpft, genesen) vollzogen wird.

Um den Bezug zum Wrestling herzustellen, hat unser Sport auch einige Events vorzuweisen, die den Anschein erwecken, solche „Super-Spreader-Events“ gewesen zu sein. Allen voran „WrestleMania 37“, „Money In The Bank“, „SummerSlam“. Letzteres können wir erstmal weglassen, da die Daten noch nicht ausgewertet sind. Natürlich gab es auch in anderen Promotions bereits Zuschauer, allerdings besticht der Marktführer hier mit dem wohl größten Kontingent.

Viel gelesen hat man ja nicht über die Events. Allgemein hörte man den Satz, dass man alles gut über die Bühne gebracht habe. Doch ist das wirklich so?
Tatsächlich hat man bis jetzt nur von einem jungen Mann gesprochen, der nach dem Event positiv auf das Corona-Virus getestet wurde. Dabei kann man sich aber weiterhin nicht sicher sein, ob er wirklich durch die Show sich ansteckte, zumal es kein weiteres signifikantes Ausbruchgeschehen erfasst wurde.

So fragt man sich doch, wo hier der Unterschied liegt? Beide Veranstaltungen, sowohl Fussball als auch Wrestling, hatten nahezu identische Hygienemaßnahmen. Die Strenge war gegeben und doch ist der Unterschied in den Infektionszahlen so hoch, dass man hier von Zahl-Gegen-0 reden kann. Und wenn man wirklich identische Konzepte hat, was überall nachzulesen ist (z.B. Wrestletalk), ist es verwunderlich, wenn eine so große Differenz besteht.

Nun kann man viel darüber diskutieren und einige Ursachen erörtern. Am Ende bleibt jedoch der Fakt, dass das Wrestling nicht der Grund für etwaige Ausbrüche war. Das professionelle Verhalten der Mitarbeiter und Promotions sowie die Akzeptanz der Fans zeigen das tolle Ziel, nahezu null Infektionen vorzuweisen. Man kann also über so eine Nachricht begeistert sein. Und es bedeutet auch, dass es funktionieren kann, wenn Disziplin herrscht. Daher wäre ein Argument gegen Zuschauer wegen Wembley zu einfach gedacht.

Ein Lob dem Wrestling!

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