WrestlingCorner Kolumne: Altes neues Format

Veröffentlicht am 4. September 2021 um 22:54 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen.

Erst im Meinunsbeitrag sprach ich über Reformen im Bereich der Musik. Dieses Wochenende kam dann die Nachricht über eine weitere hinzu. Wie bereits in einem früheren Beitrag von WrestlingCorner angesprochen, plant die WWE ein Umkrempeln bei ihrer Nachwuchsliga NXT. Was nun auf dem Plan steht, wird immer ersichtlicher.

Früher war das Konzept klar vorgegeben: Eine eigene Show, bei der sich junge Talente präsentieren und ggf. mit größeren Wrestlern zusammenarbeiten können. Wenig später hat man sich mehr und mehr auf die Talentförderung fokussiert, mit dem „Performance Center“ eine großen Entwicklungsblase aufgebaut. Fortan war „NXT“ die Wirkungsstätte späterer Talente. Und die Rekrutierungen und zu jetzigen Stars entwickelt lässt sich sehen. Dort stehen Namen wie Seth Rollins, Kevin Owens, Roman Reigns u.a.m.

Der Mann, der immer Backstage anwesend war und die Fäden zog, war nicht Vince McMahon, sondern Triple H. Paul Levesque, sein bürgerlicher Name, baute aus „NXT“ die erfolgreichste Show der WWE auf und setzte sogar ganz andere Maßstäbe als die Main Shows. Jener behielt den Überblick, konnte auch entscheiden, welcher Wrestler den nächsten Schritt wagen sollte und war derjenige, der einen Johnny Gargano und Tommaso Ciampa im NXT-Roster behielt. Wie wir jetzt wissen, keine dumme Entscheidung. Wie wir bei Finn Balor sahen, die falsche Entscheidung.

Und so entwickelte sich „NXT“, bis sogar das Roster an der „Survivor Series“ teilnehmen konnte und auf die Art „DX“ die ganze Show stürmte und auseinandernahm. Mehr und mehr entwickelte sich „NXT“ zu einem eigenen Brand. Doch der Zeitpunkt der „Survivor Series“ im Jahr 2019 war auch der Höhepunkt der Show. Die Konkurrenz mit AEW (All Elite Wrestling) kam mit dazu und räumte die Zuschauer ab und „NXT“ hinkte trotzdem immer noch konstanf hinter her, bis sich der Einbruch in den Quoten zeigte, die leider beständig waren. Ein offener Verlierer verabschiedete sich auf den Dienstag und ließ „Dynamite“ gewähren. Doch auch an jenen Tagen wurden die Quoten nicht besser. Immer mehr fiel „NXT“ ab. Bis zuletzt waren viele von einer Wende überzeugt. Diese Wende vollzieht jetzt nur einer: Mr. McMahon

Es war die große Ankündigung einer Komplettreform. „NXT“ soll aus dem Boden geholt werden. Dazu setzte der Chef sich und sein Team auf den Brand an. Es klingt wie eine Machtübernahme, die auch fast so eingetroffen ist. Triple H muss sich fast geschlagen geben und in politischem Sinne einem Matchwechsel zustimmen. Und es geht dabei los, dass alle Kräfte ausgetauscht werden, so dass am Ende die Stärke von Vince McMahon und seinem Team über dern Vorgängern trumpft.

Bis jetzt ist kein Streitpunkt an die Öffentlichkeit gerückt. Scheinbar war dieser Wechsel ohne böses Blut geschehen und von allen Parteien akzeptiert worden. Matchübernahme hört sich meistens eher negativ an, doch das soll es ganz und gar nicht werden.

Wie wir alle wissen hat sich McMahon seit vielen Jahrzehnten mit seinem Team nie geirrt und etwas aufgebaut, dass sich Marktführer nennt. Auch wenn viele Leute mit der Philosophie nicht einverstanden sind, gibt der Erfolg jedoch den Obersten recht. Es manifestiert sich wieder Kontrolle und ein neuer Look im Zeichen der Nachwuchsliga. Im kreativen, operativen Bereich wird es Änderungen geben, Marketing soll aufgebessert werden. Dafür ist McMahon angerückt, um zu retten, wovon auch er überzeugt ist. Dave Meltzer schrieb es perfekt in seinem Newsletter: „Am Ende ist es doch immer Vince McMahon, der die Fäden zieht und aus seiner Überzeugung heraus, Entscheidungen trifft.“

Für Leute, die sich gar nicht mit dem Wechsel anfreunden können, hat es bereits eine Ankündigung gegeben, bei der die McMahon-Truppe nicht immer wöchentlich aktiv sein soll. Dessen Verkündung verspricht die schützende Hand über der Nachwuchsliga.

Auch die neue Talentphilosophie macht Spaß für mehr. McMahon weiß genau, wie er Stars in den Vordergrund drängen kann und welche das sind – völlig gleich, ob deren Leistung ihrem Star-Image gerecht wird. Dazu gilt dem Boss das höchste Lob. Man kann gespannt sein.

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