WrestlingCorner Kolumne: Die große Zeitersparnis

Veröffentlicht am 19. März 2022 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Intern, Kolumnen.

Roster-Split 2016: Nach einiger Zeit war es mal wieder soweit, dass die WWE ihre Roster auf ihre Brands „Monday Night RAW“ und „Friday Night SmackDown“ aufteilte. Damals war allen noch nicht so wirklich bewusst, was auf sie zukommt.

Normal ist es, dass nun jeder Brand einen eigenen Titel bekommt. Zuvor war der WWE World Heavyweight Championship genau aus dem Grund der Zusammenführung der Roster aus dem WWE Championship und World Heavyweight Championship entstanden. Zum Start des neuen Roster-Splits wurde wieder getrennt und es war klar, dass es nun auch den Titel treffen wird. Nur indirekt hatte man den Gürtel dabei entwertet. Das Design blieb gleich und wechselte zu „SmackDown“, kleine Enttäuschung. „RAW“ hingegen bekam einen ganz neuen Titel, den Universal Championship. Und als man dachte, dass endlich wieder der World Heavyweight Championship zurückkehrt, wurde man bitter enttäuscht. Aber immerhin war die Vorfreude groß auf den neuen Titel und dessen Design. Am Ende wurde man bitter enttäuscht…Moment, diesen Satz hatten wir schon.

Man kreierte also neue Titel, die dem Ursprung nicht wichen. Immer war das WWE-Logo breit zu sehen, selbst die Form des Heptagon hatte man noch gleich. Einzig die Farbe wechselte und der Titel erstrahlte im krellen Rot. Das war also der neue Titel der Männer. Und ich sage bewusst Männer, weil alsbald auch der Divas Championship den neuen Titeln weichen musste. Richtig so, dass man endlich weg ist von dem Format „Diva“ und dem Frauen-Wrestling die gleiche Bedeutung schenkte. Neue Titel für „RAW“ und „Smackdown“ lagen bereit und alle waren gespannt, wie diese denn nun ausseheb. Man(n) wurde bitter enttäuscht. Moment, diesen Satz hatten wir schon.

Etwas kleiner und das Leder in weiß gehalten, doch unterm Strich fast wie eine Kopie. Also wurden hier schon mal aus zwei Titel vier Titel. Normal, wenn es zwei Roster gibt. Doch dann gab es ja noch den United States Championship und den Intercontinental Championship. Diese blieben WWE auch weiterhin treu und man integrierte den einen Titel ins eine Roster (Intercontinental Titel zu „RAW“) und den anderen Titel ins andere Roster (United States Championship zu „SmackDown“). Und wo man dachte, dass diese Titel auch mal ein neues Design bekämem, war man dann doch froh, dass es vorerst nicht dazu kam, sonst wären wir wahrscheinlich wieder bitter enttäuscht gewesen. Moment, den Konjunktiv hatten wir noch nicht.

Also die Einzeltitel waren vergeben. Doch auch die Tag Team Titel mussten sich verdoppeln. Also hat man die allgemeinen Championships ins Archiv gebracht, nicht jedoch das Design, welches für die neuen Titel verwendet wurde. Die RAW Tag Team Championships wurden rot und die SmackDown Tag Team Championships wurden blau. Und so hatte man wieder die kreative Freiheit genutzt, um uns völlig neue Designs zu präsentieren. Man wurde bitter enttäuscht. Moment, jetzt kann ich den Satz wieder bringen, da ich im vorigen eine Abwandlung brachte.

Nun sind es schon acht Titel, die es gibt. Dazu gesellte sich noch der Women’s Tag Team Championship. Denn auch bei den Frauen wuchs das Roster stetig und die Nachfrage nach Tag Team Titel wurde laut und diese wurden auch nicht allzu lange danach vorgestellt. Ein völlig neues Design wurde uns nicht präsentiert, jedoch konnte man eine eindeutige Differenizierung zu den anderen Titeln herstellen. WWE hat sich dennoch vom ehemaligen Divas-Titel inspirieren lassen. Man wurde nicht enttäuscht. Moment, es geht ja doch mit dem Satz in dieser Form.

Neun Titel plus die Einführung der Crusierweight Division und deren neuen Titel, der mal wirklich ein völlig neues Design darstellte. Und auf einmal waren es zehn Titel. Das war am Anfang nicht so schlimm, denn WWE veranstaltete ihre PPVs auch in geteilter Form. Nur die Big-PPVs waren zusammen veranstaltet worden. Natürlich gab es nun wieder echte Rivalitäten bei der „Survivor Series“ mit „RAW vs. SmackDown“.

Allzu lange wurde aber diese PPV-Teilung nicht vollzogen. Als die neuen Designs kamen und das sind wirklich mal gute Neuigkeiten, als man IC-Titel und US-Titel von grundauf erneuerte, die der Martkführer übermittelte, wurden auch gleich die PPVs mit so vielen Matches vollgestopft, dass man schon bei „WrestleMania“ zwei Tage veranstalten musste. Das hatte wirklich nicht nur finanzielle Gründe, sondern war und ist auch der Menge geschuldet. Wenn zehn Matches bereits stehen würden und für die bekannte Großveranstaltung auch noch die prominenten Special-Matches inkludiert werden, hat man am Ende eine Show mit acht bis neun Stunden Laufzeit, welche aber auf zwei Teile aufgeteilt wird.

Und die Tendenz ist sogar steigend. Während „NXT“ in dieser Zeit auch aufrüstete und erst neue Designs ihrer Titel und dann noch den NXT North American Championship sowie den NXT Women’s Tag Team Championship präsentierten, konnte man sich sicher sein, dass die Nachwuchsliga etabliert werden sollte. Das zeigte sich auch durch die Involvierung in die „Survivor Series“ einmalig.

Schluss war allerdings noch lange nicht. Immer mehr Talente wurden eingekauft und selbst der Platz bei „NXT“ wurde langsam kritisch. Also erfand man den britischen Ableger „NXT UK“. Zur kleinen Info noch: Die vielen Cruiserweights waren nach „205 Live“ abgeschoben worden. Und hier kam der Männer-Titel, der Frauen-Titel, Tag Team-Titel und ein Heritage Cup. Und nicht zu vergessen, der Comedy-Titel 24/7 Championship (rosterübergreifend), der bereits über 50-mal zu R-Truth wechselte. Natürlich muss man hier eine deutliche Abgrenzung zum Main Roster machen, da die „NXT“-Brands ihre eigenen PPVs, oder wie es jetzt heißt Premium Live Events, veranstaltet.

Am Ende jedoch sind 19 Titel im Unternehmen aktiv. Die Fülle an Superstars mit mehr Titel zu beschenken, mag einerseits gut sein und auch einen respektablen Charakter besitzen, jedoch ist es teilweise überfordernd und zeitraubend, wenn ständig neue Shows bei WWE erfunden werden, wie zuletzt „NXT: LVL UP“, wobei man hier fairerweise sagen muss, dass dafür „205 Live“ abgesetzt wurde. Ich möchte gerne vier Stunden beim PPV Spaß haben. Und gezwungenermaßen weiß das auch WWE und verschiebt Matches auf einen zweiten Tag. Da kritisiere ich jedoch nicht nur WWE, sondern das ist bei anderen Unternehmen nicht anders. Man kann aber auch auf etwas verzichten. Nicht immer müssen alle Titel verteidigt werden. Dafür kann dann gerne ein Special-Match nachrutschen. Doch wenn es noch zusätzlich auf die Card kommt, ist es einfach mit einem enormen Zeitaufwand verbunden, ein Event zu schauen.

Kleiner gedacht wäre es sicher toll, weil man dadurch die große Zeitersparnis hätte. Im Endeffekt würde ich damit eine Titelvereinigung mit meiner eigenen Ansicht unterstützen und auch den Fall einer erneuten Zusammenführung der Roster. Ich bin der Meinung, dass „SmackDown“ damals nicht unter dieser Maßnahme gelitten hat. Ganz im Gegenteil: Hier hat die WWE nun Handelsspielraum. Ich jedenfalls wäre nicht bitter enttäuscht.

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