WrestlingCorner Kolumne: „BULLET CLUB“ oder BULLET CLUB?

Veröffentlicht am 9. April 2022 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Intern, Kolumnen.

Wie heißt er denn jetzt richtig? Also viel falsches kann man nicht lesen. Jedoch hat sich beim Stable BULLET CLUB etwas bewegt. Nach dem Umschwung folgte der Umschwung. Jetzt sind viele Karten neu gemischt und die Frage, wie es weitergeht.

Der BULLET CLUB, das wohl bekannteste Indy-Stable überhaupt. Viele Wrestler waren unter diesem Deckmantel groß geworden. Unter anderem führte der damalige Prince Devitt das Stable an, wenig später wurde es AJ Styles und dann folgte „The Cleaner“ Kenny Omega. Zwei davon sind absolute Top-Profis beim Marktführer WWE geworden. Der eine war Universal Champion und ist aktuell United States Champion, der andere wiederum ist ein zweifacher WWE Champion und drauf und dran, weitere Trophäen einzusammeln. Einzig Kenny Omega blieb der WWE und fern und gesellte sich zu seiner amerikanischen Wrestling-Liga AEW (All Elite Wrestling), die er gemeinsam mit The Young Bucks (Matt & Nick Jackson) und einigen weiteren gründete. Auch er konnte bereits bei der Promotion Weltmeister werden.

Mit jeder Championship mehr, würde das auch gleichzeitig einen neuen Eintrag in die Titelstatistik des Stables bedeuten. Doch so ist es leider nicht. Denn wenn die Wrestler zum Marktführer wechseln, dann ist auch der BULLET CLUB Geschichte. Da mag Finn Balor (Prince Devitt) auch noch so sehr „Too Sweet“ zeigen und seinen „Balor Club“ präsentieren. Ebenfalls mag AJ Styles auch schon seine Fraktion mit „The Club“, damals bestehend aus Luke (Doc) Gallows & Karl Anderson, gebildet haben, doch am Ende hat es nichts gebracht. Nichts kann das Original ersetzen.

Und genau aus diesem Grund hat das Stable so einen hohen Wert und Prestige und deshalb werden dort auch nur Wrestler im Main Event kämpfen, denen eine große Zukunft bevorsteht. Jemanden wie z.B. Jay White, der ja auch schon bei der japanischen Wrestling-Liga NJPW (New Japan Pro Wrestling) Weltmeister war und sogar Kazuchika Okada besiegen durfte. Er verkörpert die neue Generation des BULLET CLUBS. Übrigens gibt es die Bezeichnung „THE BULLET CLUB“ nicht.

Doch genau an die Ära Jay White soll nun angeknüpft werden.

Vor seiner „Amtszeit“ gab es die wohl beste Storyline jemals um ein Stable: Der BULLET CLUB: Civil War. Dieser fing an, als NJPW und ROH versuchten, immer wieder Mitglieder des Stables gegeneinander antreten zu lassen. Das führte dazu, dass sich Bad Luck Fale, Tama Tonga und Tanga Loa vom eigentlichen Stable trennten und sich als „BULLET CLUB OG’s“ bezeichneten. Das mag auch richtig sein, denn rein von der Zeit als Mitglieder waren zumindest Fale & Tonga sehr weit vorne.

Doch irgendwann führte es sie wieder zusammen. Mit verantwortlich dafür war der neue Anführer Jay White. Unter ihm gelang die weitere Zusammenarbeit aller aktuellen Mitglieder. Und warum White auch ein so wichtiges Mitglied des Stables ist, ist, weil er nicht nur dafür sorgte, dass die Allianz wieder stand, sondern dass sie auch wieder fiel.

Als der BULLET CLUB durch NJPWs Zusammenarbeit mit der amerikanischen Wrestling-Liga Impact Wrestling dort auftrat, begann White die Guerrillas of Destiny (Tama Tonga & Tanga Loa) sowie Jado anzugreifen und aus dem Stable zu werfen. Mit Jado eigentlich eine interessante Geschichte wie mit Gedo. Beide waren zuvor dem Stable CHAOS angehörig. Gedo als der „Raintaker“ vom „Rainmaker“ Kazuchika Okada. Sie beide waren nun dem BULLET CLUB verbunden und allen voran Jay White, der quasi wie der neue Klient von Gedo wirkte. Doch auch Jado musste den Rauswurf spüren und tatsächlich wurde das Trio nicht mehr eingebunden. Durch die verschiedenen Touren traf der BULLET CLUB auf den „BULLET CLUB“. Hingegen Bad Luck Fale, der beim ersten Mal noch mit G.O.D ging, war nun beim eigentlichen Stable geblieben.

Wer entscheidet also diesen Rauswurf? Zweifellos könnte man auch weiterhin den „BULLET CLUB“ (Tama Tonga, Tanga Loa und Jado) als Teil des Stables sehen, doch dann wäre es nicht so deutlich angezeigt, dass das Duo und Jado alleine zusammen nicht mehr unter dem Namen des Stables antreten. In diesem Falle bleibt vielleicht zunächst noch die Hoffnung, dass es wie damals mit den „OG’s“ bald wieder eine erneue Allianz geben wird. Andernfalls kann es auch komplett vorbei sein und man muss nahtlos anerkennen, dass nur der BULLET CLUB der wahre BULLET CLUB ist. Denn er machte Indy-Stars zu Legenden.

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