WrestlingCorner Kolumne: Wir brauchen den Koffer!

Veröffentlicht am 8. Juni 2024 um 18:00 Uhr von Vincent Hummel in der Kategorie: Kolumnen, WrestlingCorner.

Wenn ich eine tabellarische Übersicht zu den letzten Gewinnern des „Money in the Bank“ Koffers erstellen würde, dann tauchen dabei große Namen wie Brock Lesnsar, John Cena, CM Punk und Edge auf. Superstars, die sich beim Marktführer WWE behaupten konnten – auch ohne Koffergewinn.

(Übrigens: Ich brauchte gar nicht lange nach den Gewinnern suchen. WrestlingCorner hat Euch dazu eine History angelegt!)

Und genau darum geht es:
Wer braucht den Koffer? Wer braucht den Koffer nicht? Wenn ich die Namen oben nochmal in Bezug zu meinen Fragen nehme, dann sind wir uns glaube ich alle einig, dass diese Wrestler den Koffer nicht brauchten, um eine wirkliche Chance auf die Weltmeisterschaft zu bekommen. Das zeigt alleine die Statistik: In Summe waren die Vier 42-mal Weltmeister. Eine beeindruckende Zahl.

Wenn ich schon bei Summen bin: Die Vier waren auch zusammen viermal Gewinner des Koffers, der ihnen einen Weltmeisterschaftskampf garantierte. Punk konnte ihn zweimal hintereinander gewinnen und zweimal hintereinander erfolgreich einlösen. John Cena war das Negativbeispiel: Der 16-fache Weltmeister konnte sich sehr oft zum Champion krönen, aber nicht durch den Koffer. Edge und Lesnar waren ebenfalls erfolgreich.

Wenn ich zum dritten Mal bei Summen bin: Ich zähle Eins und Eins zusammen und komme zu dem Schluss, dass diese Gewinne unnötig waren. Vielleicht verstehe ich es noch am ehesten bei Punk, weil es ihn ins Main-Event befördert hat. Mal ehrlich: Man hätte getrost zu jeder Zeit einen der Kandidaten in einen Kampf gegen den aktuellen Weltmeister stecken können, ohne jegliche Vertragsklausel oder Berechtigung als wahrhaftiger Herausforderer, und es wäre immer ein rechtmäßiger und glaubhafter Hauptkampf geworden.

Wenn ich mir jetzt aber Leute raussuche wie The Miz, Dolph Ziggler, Jack Swagger oder Damian Priest, dann würde ich behaupten, dass der Gewinn des Koffers für jene absolut ein Katapult darstellte. Diese Vier eint zusammen, dass sie den Vertrag erfolgreich einlösten und sich zum Weltmeister kürten.

Und wenn ich Wrestler wie im letzten Absatz benenne, dann brauche ich keine Leute wie Lesnar, Cena oder ähnliche Kaliber als Gewinner sehen. Ich will Underdogs sehen, Superstars, die sich die Chance verdient haben, zu sehen, ob sie für die große Bühne und die großen Kämpfe gemacht sind. Viel zu oft ist es im Wrestling immer die gleiche Paarung, die man schlussendlich im großen Finale von „WrestleMania“ oder großen Shows anderer Promotions sieht. Warum nicht einfach mal den Schocker wie bei Rollins‘ Cash-In vollziehen. Der Sieg bei „WrestleMania 31“ hat ihn fortan für WWE als unverzichtbaren Kandidaten im Main-Event etabliert und eine neue Generation der Weltmeister eingeläutet.

Wir brauchen den Koffer! Er ist die Rechtfertigung für viele Wrestler, sich dorthin zu bewegen, wo ihn die Leute sehen wollen. Und wenn es Leute sind wie Damian Priest, dann sieht man wieder, was so ein Cash-In bedeuten kann. Ich persönlich habe weder ihn noch den Wrestler Swerve Strickland bei AEW als Weltmeister gesehen. Was es aber ausmachen kann, wenn man ihnen die Chance gibt…

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