Bundesliga Saison 2016/2017

  • Schade, dass der HSV das Nordderby verloren hat, aber umso unterhaltsamer finde ich den Sieg der Darmstädter gegen Schalke. Denke sowieso, dass es die Hamburger dieses Jahr auf Platz 15 schaffen werden. :D

  • Es ist so verdammt lächerlich, dass eine Mannschaft auf Platz 6 steht, die eine Tordifferenz von -14 (!) hat. Wenn wir wirklich Hertha und Freiburg als Vertreter in der Euro League bekommen, dann aber Prost Mahlzeit. Leverkusen und Schalke sind ein Witz, die halbe Liga spielt noch gegen den Abstieg...


    Die Bundesliga ist einfach nur noch grottig, kein Vergleich zu anderen Ligen.

  • Es ist so verdammt lächerlich, dass eine Mannschaft auf Platz 6 steht, die eine Tordifferenz von -14 (!) hat. Wenn wir wirklich Hertha und Freiburg als Vertreter in der Euro League bekommen, dann aber Prost Mahlzeit. Leverkusen und Schalke sind ein Witz, die halbe Liga spielt noch gegen den Abstieg...


    Die Bundesliga ist einfach nur noch grottig, kein Vergleich zu anderen Ligen.



    Klar, kein Vergleich zu der Über-Liga aus England. Die PL Teams haben in den letzten Jahren in Europa wirklich für Furore gesorgt. :D


    Bei denen war letztes Jahr Leicester City Meister, ein Team, das sonst regelmäßig gegen den Abstieg spielt. Ein kleiner Lauf einer absoluten Durchschnittstruppe reichte aus um vor City, United, Chelsea und Arsenal zu landen. Was sagt das also über die tolle PL aus?



    Ich finde auch die Berichterstattung in den Medien mal wieder peinlich.


    2013 haben wir ein rein deutsches CL-Finale = beste Liga der Welt
    2017 kein Team im Halbfinale = Loser Liga


    Wir hatten weder 2013 die stärkste Liga der Welt noch eine grottige Liga voller Gurkentruppen in 2017. Leider verkauft sich aber nur himmelhoch jauchzend oder zu Tode betrübt. Dazwischen gibt es leider nichts.

  • Ich finde das auch leicht übertrieben.
    Wären nun nicht mal Teams in europäische Viertelfinals gekommen - okay.
    Aber ansonsten war das doch OK.


    Und das die Liga oben nicht spannend ist, haben wir jetzt schon ein halbes Jahrzehnt :pinch:



    Es geht noch nicht mal um Halb-, Viertel- oder Achtelfinale. Wenn Real Bayern abgeschlachtet hätte, okay. Haben sie aber nicht. Wenn man das sachlich analysiert, sieht es ein bisschen anders aus.


    - Bayern fliegt in der Verlängerung durch 2 irreguläre Ronaldo Treffer raus.
    - Dortmund, die ihre Gruppe noch vor Real gewonnen hatten, müssen 24 Stunden nach einem Mordanschlag auf die gesamte Mannschaft munter und fröhlich ein CL Spiel bestreiten. Kann man mMn überhaupt nicht in die Wertung einbeziehen.
    - Schalke auf dumme Art und Weise in der Verlängerung raus und eigentlich hätte ohnehin Gladbach im Viertelfinale stehen müssen (unberechtigter Elfer für Schalke im Achtelfinale). Gladbach hätte ich deutlich bessere Chancen gegeben, weil sie fussballerisch deutlich stärker sind als S04.


    Irgendwie alles viel harmloser als "BuLi sucks".

  • Bayern flog gegen Real vor allem raus, weil sie einfach schlechter waren in beiden Spielen. Real war gefühlt eine Klasse besser, pulverisierten das Bayern-Mittelfeld komplett und nur den Spielumständen war es zu verdanken, dass es zumindest irgendwie noch nach Chance aussah für die Bayern. In 2 Spielen schafften die Bayern kein Feldtor gegen Real. Und jeder Treffer war auch als kurios oder glücklich zu bezeichnen.


    Und zur Liga: Schwer zu sagen. Ich denke mal, die Bundesliga ist im Umbruch. Jahrelang war man auf dem Kloppschen Umschaltfußball-Gegenpressing-Trip. Von Guardiola hat man gelernt, dass es dann Sinn macht, auch konstruktiv mit dem Ball umzugehen. Und gerade entwickelt sich das dahin, ist aber noch hochgradig unkonstant.


    Die Primera Division ist mit Abstand die stärkste Liga. Auch Mittelklassevereine spielen dort einen taktisch und technischen konstruktiven Fußball. Da gehts nicht um Zerstörung, sondern um kluges Spielchen. Und die Situation mit dem Meisterabo von Barca und Real hat dafür gesorgt, dass die Europa League für die anderen Vereine als richtig und wichtig wahrgenommen wird, während das bei uns immer der Verliercup ist.


  • Die Primera Division ist mit Abstand die stärkste Liga. Auch Mittelklassevereine spielen dort einen taktisch und technischen konstruktiven Fußball.


    Das bestreitet auch niemand, aber mit La Liga können weder die Engländer noch irgendeine andere europäische Topliga mithalten. Da sind wir nicht allein.



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    Geil, wie der GOAT Real mit seinem 500. Tor in der Nachspielzeit abgeschossen hat. Hoffentlich verkackt Real jetzt noch alle Titel. :thumbsup:

  • Dass so viele Vereine in der Liga so schlecht dastehen, ist aber absolut lächerlich. Darum ging es mir in meiner Aussage hauptsächlich. Wann sah das schon mal so dämlich aus, vor allem eine Mannschaft mit einer Differenz von -14 auf Platz 6 vier Spieltage vor dem Ende? Sorry, aber das Gesamtbild sieht für mich dieses Jahr schlecht aus. Dass es mal wesentlich besser aussah, wird keiner abstreiten können.

  • Unter'm Strich ist Bayern verdient rausgeflogen. Das Rückspiel verlief sehr unglücklich, aber ihr Scheitern haben sie eigentlich bereits im Hinspiel eingeleitet. Real war nicht mal besonders gut drauf meiner Ansicht nach und war zu jeder Zeit mindestens ebenbürtig zum FCB. Sorry, dann fliegt man eben mal im Viertelfinale raus. Das ist keine Schande, sondern das normalste auf der Welt. Bei solch einem Niveau darf man nicht erwarten, jedes Jahr mindestens im Halbfinale und somit unter den vier besten Mannschaften Europas zu stehen. Um es nochmal deutlich zu machen. Die VIER BESTEN Mannschaften Europas. Das ist ein exklusiver Club, den Spanien, Deutschland, Italien, Frankreich und - mit Abstrichen - England unter sich ausmachen. Spanien hat drei potentielle CL-Gewinner, Deutschland aktuell einen, Italien ab und zu einen, Frankreich hat mindestens einen und England dürfte auch mal wieder irgendwann ins Halbfinale rutschen, mit welcher Mannschaft auch immer. Was ich damit sagen will: Es kann jeden mal treffen.
    Dass Spanien die beste Liga der Welt hat, kann man nicht abstreiten. Die Gründe sind vielfältig, runtergebrochen sind sie in Sachen Fußball aber einfach auf vielen Ebenen "smarter" als andere Länder. Sie verlangen von ihren Spielern sehr viel. Die letzten Bundesliga-Jahre waren ja eher davon geprägt, dass viele Mannschaften ihre PS nicht auf die Straße bringen konnten. Ich finde, dass Vereine in Deutschland in ihrer Denkweise und ihrem Handeln sehr "altmodisch" agieren. Das Verständnis einer funktionierenden Vereinsstruktur ist irgendwo Mitte der 2000er-Jahre stehengeblieben finde ich. Wichtige Schlüsselpositionen innerhalb eines Vereins werden von Leuten besetzt, die schon vor zehn Jahren den Hut hätten nehmen sollen. Die Bundesliga ist ne Lederhosen-Liga, und das sage ich nicht nur wegen dem Dauermeister Bayern. Besser kann ich es ehrlich gesagt nicht beschreiben.


    Sinnbildlich dafür stehen die sogenannten Experten bei Sky und Co., die mit ihren überholten Thesen unheimlich antiquiert wirken. Wenn der Doppelpass, der größte und wichtigste Fußball-Talk Deutschlands, ein Phrasenschwein hat, ist das sehr bezeichnend für die hiesige Experten-Landschaft. Wenn bei Sky90 irgendwelche Journalisten und Repoter (EDIT: und vor allem Blogger, danke an koom :) das Geschehen besser analysieren können als ehemalige Weltfußballer, muss erkannt werden, dass sich das Spiel in den letzten zehn Jahren einfach verändert hat und Deutschland leider Gottes immer etwas hinterherrennt. Das ist Meckern auf hohem Niveau, aber berechtigt.

  • Da kann ich dir nur recht geben.


    Seit ein paar Jahren gibt es das Taktikblog Spielverlagerung.de. Das wird in regelmässigen Abständen von Alteingesessenen wie dem kicker und anderen attackiert, den Sport zu verkomplizieren. Und da ist eben auch das Problem. Taktik, Strategie, Statistiken etc. werden immer wieder belächelt, weil die Medien in der Breite immer noch den Heldenfußball wollen, Zweikampf, Mann gegen Mann. Heldenfußball ist vereinfacht gesagt die Art von Fußball, wo Einzelspieler das Spiel verlieren oder gewinnen und es eben keine Teamleistung in dem Sinne ist.


    Alte Knochen unter den Trainern werden auch immer noch goutiert, insbesondere, wenn sie gegen die "Laptoptrainer" was sagen. Das aber immer mehr dieser alten Knochen (Neururer, Veh, Stevens & Co.) verschwinden, ist aber deutlich aussagekräfter, während "Laptoptrainer" wie Tuchel, Nagelsmann, Hasenhüttl & Co. um CL-Plätze spielen.


    Und diese Medienwahrnehmung macht das Tagesgeschäft schwer. Langfristig etwas aufzubauen, Spielweisen zu etablieren und Spiele unabhängig vom Ergebnis bewerten gibt es halt kaum. In der Liga geht es praktisch nur um Klassenerhalt oder Championsleague, um die Meisterschaft spielt ja keiner mehr so wirklich und wenn man gegen die Bayern spielen muss, wird man vorher zum Duckmäuser und will nur nicht hoch verlieren. Hingegen wenn Barca, Real & Co. in Spanien auf einen Gegner treffen, mauern diese nicht automatisch, sondern ziehen auch da ihr Ding durch. Und wie gesagt: Europaleague ist in Spanien kein Cup der Verlierer, sondern tatsächlich DER internationale Pokal für die Nicht-Barcas und -Madrids. Es ist kein Zufall, dass die EL mittlerweile ein Abo in Spanien hat. Die Vereine kämpfen um die EL-Teilnahme, gehen jede Runde so an, als ob es um das letzte Spiel des Vereins geht.


    Die Bundesliga ist hinter Spanien für mich klar Liga Nr.2. Wir hinken taktisch wie in Sachen Einstellung noch sehr hinterher und müssen auch aufpassen, dass die Premiere League nicht vorbeizieht. Individuell ist England die stärkste Liga, taktisch aber bis zu dieser Saison kaum auf Regionalliganiveau. Durch Trainer wie Klopp, Guardiola und Conte ändert sich das langsam (Mourinho ist zu sehr Opportunist und passt sich zu sehr auf die üblichen Spielarten an) und man hat erkannt, dass es nicht reicht, einfach ne Millarde Euro für Weltklassespieler auszugeben, sondern das man auch den passenden Trainer braucht.


    Zurück zur Bundesliga: Der würde es gut tun, mal vom hohen Ross des "Volkssports" runterzukommen und zu akzeptieren, dass der Fußball einfach nur eine andere Art des Aktienmarkts ist. Vereine sind eben keine "e.V."s mehr, sondern mittelständische und größere Firmenkonzerne - die Stand heute größtenteils noch von Fachidioten geführt werden, die in den 80ern mal ein paar Pässe gespielt haben. Das ist dann teilweise auch Suggestion und Religion, die dafür sorgt, dass die Bayern dort oben sind und alle per Dekret dahinter sein müssen. Notfalls kriegt man die letzten 10 Minuten das Flattern.


    Durch Vereine wie vor allem RB Leipzig und auch Hoffenheim wird sich das vermutlich mehr und mehr ändern. Dort sind wenige volkstümliche Entscheider am Werk, sondern smarte Leute mit Wissen und Herz für Fußball.